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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania
Autoren: Unbekannt
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dem Haus und transportierten ihn zusammen mit vier anderen ab. Danach drangen sie noch einmal in das Gebäude ein und setzten es in Brand.
     
    4.
     
    Die Bewohner von Garnaru waren ebenso gewarnt worden wie die anderen in der Stadt. Niemand wurde von NATHAN oder den Behörden bevorzugt, niemand wurde absichtlich benachteiligt.
    Allerdings konnte niemand vorher einkalkulieren, daß die Waffen der Dscherro systematisch jeglichen Transmitterverkehr massiv stören konnten. Zahlreiche Galaktiker kamen verstümmelt in den Empfangsstationen an, worauf NATHAN das Transmitternetz größtenteils lahmlegte und nur noch besondere Verbindungen geschaltet wurden.
    Viele der Außeridischen in Garnaru konnten dennoch flüchten. Vor allem jene, die über einen Antigravgleiter verfügten, konnten sich rechtzeitig absetzen.
    Doch sie waren in der Minderzahl.
    Die überwiegende Mehrheit hatte mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die Bewohner der anderen Stadtteile. Während sie den Empfehlungen von NATHAN folgten, um sich in Sicherheit zu bringen, schlugen die Dscherro mit unerhörter Wucht zu.
    Sie machten keine Unterschiede.
    Sie ermordeten, wer ihnen in die Quere kam,und sie zerstörten, wo es ihnen notwendig erschien. Bei allen ihren Untaten schien sich Freude über ihre Überlegenheit mit zweckmäßigen Überlegungen zu mischen.
    Sie arbeiteten sich konsequent vor und faßten in immer größeren Stadtgebieten Fuß.
    Sie folgten einem Plan. Das war klar. Doch welchem?
    Bei ihrem Vorgehen fühlten sich manche an einen genialen Schachspieler erinnert, der immer neue Spielzüge entwickelte, dabei die Logik seiner Züge niemals aus den Augen verlor und seine Figuren immer gerade dort in die Schlacht warf, wo er den Gegner am empfindlichsten treffen konnte.
    Von Beginn der Offensive an agierten die Dscherro, während die terranischen Verteidiger lediglich reagieren könnten. Ergriffen sie die Initiative und versuchten, den Dscherro ihre Züge aufzuzwingen, dann scheiterten sie was am deutlichsten bei dem vergeblichen Versuch zu verfolgen war, die Burg im Zentrum des Faktorelements zu stürmen.
    Immerhin konnten die Dscherro in der Nähe des Raumhafens erstmals gestoppt werden. Nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil alle fliegenden Geräte mit dem Personal evakuiert wurden. Damit fehlte wohl ein wesentlicher Grund, den Angriff gegen den Raumhafen massiver zuführen.
    Aus den syntronischen Tagebuchnotizen von Katie Joanne zum 11. Oktober 1289 NGZ
     
    *
     
    Erschrocken zuckte Abraham Mellors zusammen, als er sich plötzlich einem TARA-V-UH-Roboter gegenübersah.
    Noch nie zuvor war er einer derartigen Kampfmaschine so nah gewesen. Er spürte, wie es ihn kalt überlief. Dabei hätte er eigentlich beruhigt sein müssen, denn ein Roboter dieser Klasse reagierte viel schneller und zuverlässiger als er selbst. Von ihm brauchte er nicht zu befürchten, versehentlich oder in Panik erschossen zu werden.
    „Beeil dich!" empfahl ihm die Maschine. „Dscherro nähern sich dem Campus. Wir schirmen das Gelände ab."
    Abraham atmete tief durch und eilte an dem Roboter vorbei zum Haupteingang der Universität. Jetzt erkannte er, daß überall weitere Maschinen auf Position gegangen waren. Sie nutzten jede sich bietende Deckung, um von den heranrückenden Dscherro nicht sofort entdeckt zu werden.
    Kaum hatte er das Hauptgebäude der Universität betreten, als er von einem hochgewachsenen blonden Mann zur Seite gezogen wurde. Er erkannte ihn. „Bennol", sagte er überrascht.
    Der wissenschaftliche Assistent der Fakultät für syntronische Kybernetik hatte eine blutige Schramme auf der rechten Wange. Ein großes Pflaster zierte seine Stirn, und sein Kinn hatte sich aufgrund eines Hämatoms blauschwarz verfärbt. Er war offensichtlich in einen Kampf verwickelt gewesen und hatte dabei kräftig Prügel bezogen.
    „Wir rechnen mit einem Angriff", erklärte Bennol Shaek. Nervös fuhr er sich mit dem Handrücken über die Lippen. „Leider bin ich mir nicht sicher, daß die Roboter ihn zurückschlagen können."
    Abraham lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und spähte durch ein kleines Fenster nach draußen.
    Alles war ruhig. Nirgendwo waren Anzeichen eines bevorstehenden Kampfes zu sehen.
    „Ich glaube nicht, daß sie die Universität angreifen", meinte er. „Wozu auch? Was gibt es hier schon zu holen?"
    „Wissen!" Shaek zog seine Hand unter der Jacke hervor, unter der er bisher einen Energiestrahler verborgen gehalten hatte. Er überprüfte
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