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1881 - Chaostage

Titel: 1881 - Chaostage
Autoren: Unbekannt
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versuchen, die Thora Road zu erreichen, um uns zur Universität durchzuschlagen."
    „Aber das ist vollkommen unmöglich. Hast du die Entfernung vergessen? Selbst mit einem schnellen Gleiter brauchst du eine Stunde!"
    „Ich kann nicht länger allein bleiben mit Kristi", klagte sie. „Ich brauche deine Hilfe."
    „Olehonn und ich wollen die Uni verlassen", entgegnete er."Aber wir kommen nicht durch nach Kanchenjunga. Unmöglich! Monggon-Ost liegt uns im Weg, und dort wird heftig gekämpft.
    Wir können nur der Thora Road folgen und versuchen, südlich am Faktorelement vorbeizukommen. In diesem Gebiet scheint alles ruhig zu sein."
    „Und dann?"
    „Wenn wir einen Gleiter erwischen, fliegen wir nach Saturn Hill zum Aussichtsturm. Wir treffen uns im Cafe. Bist du einverstanden? Kannst du dorthin kommen?"
    Nora beriet sich kurz mit dem Arkoniden, dann bestätigte sie die Verabredung und versprach, sich sofort auf den Weg zum Aussichtsturm zu machen. Der Turm war weit von ihr entfernt, doch sie dachte noch immer in Dimensionen, die vor dem Angriff der Dscherro gültig gewesen waren.
    Mit Hilfe eines Transmitters beispielsweise konnte sie innerhalb eines Wimpernschlags nach Saturn Hill gelangen, mit einem schnellen Gleiter brauchte sie nur Minuten, und sie hoffte, eines dieser Verkehrsmittel nutzen zu können.
    Asman von Kynor betonte, daß er bei ihr bleiben, sie begleiten und beschützen wollte. Sie war ihm dankbar dafür. Zugleich hoffte sie, von ihm einen Hinweis auf den Verbleib ihres Mannes Roger zu erhalten.
    Für einen kurzen Moment gaben sie dem Druck der nach draußen strömenden Menschen nach und ließen sich zur Haustür hinaustragen, wichen dort aber sogleich zur Seite aus.
    Nach wie vor wurde überall in ihrer Umgebung geschossen. Dscherro und Terraner rasten auf Flugmaschinen vorbei. Minen explodierten, und Energiekugeln huschten wie Irrlichter zwischen den Wolkenkratzern hin und her. Einige Bäume hatten unter der Einwirkung der Hitze Feuer gefangen, und beißender Rauch überdeckte den Park.
    Nora wollte dem Strom folgen, der vor allem zu den schimmernden Energiebändern zwischen den Häusern drängte, über den sich zahlreiche Menschen in Sicherheit zu bringen suchten, doch Asman von Kynor hielt sie zurück.
    „Zu gefährlich!" rief er.
    „Unsinn!" widersprach sie. „Ich war oft genug dort oben. Gefallen hat es mir nicht, aber das spielt jetzt keine Rolle."
    Er weigerte sich, und schon im nächsten Moment wußte sie, warum er es tat.
    Ein Bündel von Energiekugeln streifte eines der Energiebänder, über das sich zahlreiche Menschen nach Norden bewegten, und plötzlich erlosch das Band. Es löste sich von einer Sekunde zur anderen auf und verschwand. Damit verloren die Menschen den Halt, und sie stürzten in die Tiefe.
    Entsetzt wandte Nora sich ab und drückte ihren Kopf an die Brust des Arkoniden. Tröstend legte er die Arme um sie.
    „Wenn wir Abraham treffen wollen, dürfen wir keine Zeit verlieren", sagte er. „Je schneller wir aus diesem Stadtteil heraus sind, desto besser. Nirgendwo scheint so erbittert gekämpft zu werden wie hier."
    Sie rannten am Rande des Parks entlang auf eine Lücke zwischen den Gebäuden zu, folgten dabei einer Gruppe von jungen Männern. Nora blickte unwillkürlich auf ihr Chronometer.
    Gerade mal eine Stunde war seit dem Beginn des Angriffs vergangen, und es sah nicht danach aus, als ob die terranischen Verteidiger der Stadt das Blatt wenden konnten. Im Gegenteil. Sie hatte den Eindruck, daß die Dscherro sich mehr und mehr durchsetzten.
    Plötzlich tauchte eine Horde der Gehörnten vor ihnen auf. Sie hielten stabförmige Waffen in den Händen, die sie wie Taschenlampen hin und her wendeten, als wollten sie etwas ausleuchten. Die jungen Männer schrien auf, warfen die Arme in die Höhe, brachen danach zusammen und wälzten sich wie in Krämpfen auf dem Boden hin und her.
    „Neuropeitschen. Sie sind tödlich für Kristi!" schrie Asman von Kynor.
    Der Arkonide ließ Nora keine Zeit zum Nachdenken, sondern riß sie herum und flüchtete mit ihr ins Haus zurück.
    Dieses Mal blieb er nicht stehen, sondern zerrte sie gegen den Strom der flüchtenden Menschen bis hin zu den Expreßliften und den Treppen.
    Pausenlos kamen Flüchtende von oben herab. Aus dem Gewirr ihrer Rufe und Bemerkungen ging hervor, daß sie den Empfehlungen NATHANS und des Bürgermeisters von Terrania folgten, diesen Stadtbezirk zu evakuieren.
    Der Arkonide zog die widerstrebende Nora in einen der
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