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1875 - Der Friede von Plantagoo

Titel: 1875 - Der Friede von Plantagoo
Autoren: Unbekannt
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blickte ich auf ein gelb gepflastertes, etwas mehr als vier Kilometer durchmessendes Feld.
    Der Platz war leer. Von oben schien mit geringer Kraft eine gelbe Sonne herab.
    Als wichtigstes Detail sprangen mir die Wachtürme ins Auge, die am Rand des Platzes aus dem Boden ragten. Die Technik, die dort verwendet wurde, war eindeutig terranisch.
    Das ist Trokan, formulierte ich in Gedanken. Fixiere diesen Brückenpfeiler. Ich werde hindurchgehen.
    Es ist bereits geschehen. Obwohl ... obwohl dieser Pfeiler zum aktuellen Zeitpunkt noch gar nicht am Netz sein dürfte. Er ist zu früh geöffnet worden.
    Nur zu gern hätte ich Details gehört, doch das Passantum schwieg sich aus. Ich faßte den Entschluß, keine weitere Zeit zu verlieren, und durchquerte mit festen Schritten den Nebel.
    Die Heimkehr nach einer Monate währenden Odyssee - ich wußte nicht einmal andeutungsweise, wie lange sie gedauert hatte - wurde zu einem ergreifenden Augenblick. Ich trat aus dem silbernen Material hervor, das den Pilzdom bildete. Wie es möglich war, hätte ich hinterher nicht sagen können; doch ich fühlte, daß die blasse Sonne am Himmel Sol war. Zu Hause. Nach langer Zeit.
    Man begrüßte mich mit einem gellenden Signalton. Ich nahm an, daß der Lärm von den Wachtürmen ‘ausgelöst wurde. Das Areal hüllte sich in einen blauen Paratronschirm. Am gesättigten Farbton erkannte ich die enorme Feldstärke - irgendwer hatte vor Ereignissen, die mit dem Pilzdom zusammenhingen, offensichtlich eine schauderhafte Angst.
    Nach allem, was geschehen war, stufte ich diese Angst als berechtigt ein.
     
    2.
     
    Besucher aus der Unendlichkeit Ich bewegte mich auf einen der Wachtürme zu. Das Gebäude befand sich knapp außerhalb des blauen Schirms, es war also für mich nicht direkt zu erreichen. Allerdings setzte ich darauf, daß man mich bald als harmlosen Besucher erkennen würde. In einem halben Jahr oder nur wenig mehr - konnte man in der Heimat mein Gesicht nicht vergessen haben.
    Kurz vor dem Schirm blieb ich stehen. „Mein Name ist Perry Rhodan!" sprach ich laut. Ich wußte, daß man mich im Turm verstehen konnte. „Ich wünsche dringend einen Vertreter der Regierung zu sprechen."
    Als ich Trokan das letztemal betreten hatte, war das unter wenig günstigen Bedingungen geschehen.
    Wir Aktivatorträger galten als Vertreter Camelots, nahmen also gegen Terra eine oppositionelle Haltung ein. Dementsprechend waren wir nicht gern gesehen. Man hatte uns nur auf Trokan landen lassen, weil die terranische Wissenschaft das Rätsel des Pilzdoms auf eigene Faust nicht lösen konnte.
    Und dann die Überraschung: Der Pilzdom hatte mich, Reginald Bull und Alaska Saedelaere verschluckt.
    Seitdem war ich mit einiger Sicherheit der erste, der sich auf Trokan wieder sehen ließ. Von Bully wußte ich, wo er gesteckt hatte; bei Alaska konnte ich es mir nicht vorstellen.
    Der Schutzschirm und die Türme zeigten, daß man den Dom nicht geöffnet und nicht enträtselt hatte.
    Auf Terra würde man wohl nicht einmal wissen, daß er einen Zugang zur Brücke in die Unendlichkeit darstellte.
    Der Pilzdom nahm den Standort des ehemaligen Kummerog-Tempels ein. Die Trümmer, an die ich mich erinnerte, waren mittlerweile vom Platz entfernt worden.
    Durch den blauen Vorhang erkannte ich Details aus der Stadt Moond: Es sah aus, als habe man die Stadt der Herreach weitestgehend wieder aufgebaut.
    Ich setzte mich auf den Boden und wartete.
    Nach einer Viertelstunde näherte sich eine Space-Jet. Der 30-Meter-Diskus ging vor dem Wachturm nieder.
    Aus der Schleuse ergoß sich eine Staffel TARA-V-UH-Kampfroboter. Sie nahmen vor dem Paratronschirm Aufstellung, aktivierten ihre Schutzsysteme und ließen die integrierten Waffenmündungen flimmern.
    Dann erst trat ein Mann ins Freie. Er war größer als ich, füllig, aber nicht dick; ein imposanter Kerl mit welligem dunklem Haar.
    Ich erkannte den LFT-Kommissar Cistolo Khan. Er war eine charismatische Erscheinung, breit wie ein Schrank. Khan trug helle, derb aussehende Kleidung, die mich an einen altertümlichen Judoanzug erinnerte.
    Bewaffnet schien er nicht zu sein.
    „Rhodan." Er sagte nur das eine Wort.
    „Hallo, Khan. Ich hatte mir den Empfang etwas freundlicher vorgestellt."
    Noch immer stand zwischen uns der Paratronschirm.
    „Das hängt davon ab, ob du von der Brücke eine Gefahr mitbringst", sagte der LFT-Kommissar mißtrauisch. „Wir sind auf Terra mittlerweile ein bißchen nervös geworden."
    Ich fragte verwundert:
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