Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1873 - Zerstörte Zellen

Titel: 1873 - Zerstörte Zellen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gefahr - vorerst zumindest.
    Die Strahlung breitet sich überlichtschnell aus, das steht fest. Aber bis wirklich ganz Plantagoo unter dem Einfluß der Aggressiv-Quoten steht, werden hoffentlich noch Tage vergehen.
    Die einzigen, die vielleicht wissen, wo die Ursache liegt, sind Bull, ich und ‘Foremon.
    „Wir können die Gefahrnicht wegdiskutieren", sagt Bully, der meine Gedanken zu erraten scheint.
    „Sollen wir alle Planeten sprengen, auf denen Drachen stehen? Das bringt uns kaum weiter."
    „Willst du resignieren?"
    „Ich denke nur daran, daß der Weg zum Pilzdom auf Galorn frei ist. Ein Schritt auf die Brücke, Perry, und wir sind wieder daheim. - Ja, ich weiß, daß wir das nicht tun werden", schränkt er ein, „aber wenigstens unsere Leichen sollte jemand nach Uokan zurückschicken, jemand, der sich mit den Funktionen der Brücke auskennt."
    Ich überhöre seine Bemerkung geflissentlich. Wenn ich mit ihm streite, bringt uns das keinen Zentimeter weiter. Wahrscheinlich sind wir sogar die einzigen, die dazu beitragen können, die Drachengefahr zu bannen.
    Das klingt hochtrabend. Aber sind es nicht immer hochgesteckte Ziele, die die Welt verändern?
    Zudem haben Wir einen Vorteil. Wir wissen, was im Drachenhort von Galorn geschehen ist, wir haben die Gewebeproben. Wenn es gelingt, sie zu analysieren ...
    „Das schwarze Schiff ist noch da. Es wartet in weniger als einer Lichtminute Distanz darauf, daß wir die Sonnenatmosphäre wieder verlassen."
    Ich empfinde es als moralische Verpflichtung, den Völkern von Plantagoo zu helfen. Selbst auf die Gefahr hin, daß wir, wie Bully es ausdrückt, als Leichen heimkehren.
    „Die aggressiven Galornen geben nicht auf, Perry Rhodan."
    Schlagartig wird mir bewußt, was Foremon da sagt. Ich habe ihm eben nur mit halbem Ohr zugehört, eigentlich fast gar nicht. Das ist der äußere Einfluß.
    „Wir haben die Aktivortung auf das Schiff gerichtet?"
    „Nein, natürlich nicht", antwortet er. „Zwei Sonden wurden ausgesetzt, die außerhalb der Korona ..."
    „Was hast du?" fährt Bully auf. „Wahrscheinlich stehen die Sonden auch noch mit der PEGOOM in Richtstrahlverbindung."
    „Natürlich. Alles andere könnten wir nicht ... empfangen."
    Ein von Störungen überlagertes, mehr zweidimensional als holographisch anmutendes Abbild des schwarzen Raumers entsteht. Es hat vier oder fünf Sekunden Bestand, bevor es in einem grellen Aufflackern verwischt.
    Ein zweites Abbild, aus anderer Perspektive.
    „Abschalten!" brüllt Bully.
    Zu spät. Auch diese Wiedergabe vergeht in einem zuckenden Blitz.
    Kein Zweifel, die Galornen haben beide Sonden geortet und abgeschossen.
    „Fabelhaft", kommentiert Reginald bissig. „Eine Meisterleistung war das. Falls die Burschen bisher keine Ahnung hatten, wo sie uns suchen müssen - nun wissen sie es bestimmt. Foremon, ich könnte dich ..."
    „Laß ihn in Ruhe!"
    Bully starrt mich brennend an. Ich lese in seinem Gesicht wie in einem aufgeschlagenen Buch; er ist erschöpft und ausgelaugt, am Ende seiner Kräfte angelangt. Seine Augen schimmern matt, da ist wenig von dem Feuer des Abenteurers, das sonst in ihnen lodert; blutunterlaufen und schwer wirken die Tränensäcke.
    Bully preßt die Lippen zusammen, bis sie nur noch ein schmaler, blutleerer Strich sind. Der Dicke ist ein Schatten seiner selbst geworden, abgemagert, bleich und mit sich selbst und der Welt unzufrieden.
    Mir ergeht es nicht anders. Wahrscheinlich biete ich denselben unleidlichen Anblick. .
    Wir belauern uns. Das ist eine Atmosphäre, in der ein einziges falsches Wort genügt, um eine Explosion auszulösen. Auch Foremon spürt das und schweigt.
    Ich frage mich, wie viele der schwarzen Kriegsschiffe von Galornen bemannt wurden. Den Anblick dieser Flotte auf der nebelverhangenen Welt Tribath werde ich nie vergessen. Auch nicht den Eindruck unbeschreiblicher Gefahr.
    Noch kann die Aggression nicht ganz Plantagoo befallen haben. Daß Foremon von Kämpfen zwischen schwarzen und weißen Schiffen berichtet hat, bestätigt diese Vermutung. Ich an Stelle der Galornen würde das Shifting gegen die Beeinflußten einsetzen. Mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
    Sicher, das Shifting ist unmenschlich, ich selbst habe es verurteilt. Aber manchmal muß man über den eigenen Schatten springen und bereit sein, Opfer zu bringen.
    Das Shifting verkürzt die restliche Lebensspanne aller davon Betroffenen um die Hälfte. Egal ob Säugling oder Greis, es gibt keinen Unterschied. Zugleich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher