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187 - Angriff der Anangu

187 - Angriff der Anangu

Titel: 187 - Angriff der Anangu
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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Dingomutant und das Malala. Der Hundeartige schnüffelte in westliche Richtung. Eine Ansammlung von roten Felsen ragte dort aus ein paar bewaldeten Hügeln. Matthew Drax stand neben seinem Reittier und betrachtete die Fährte. Sie teilte sich. Spuren von mindestens vierzig Tieren zweigten vom Treck der Mammutwarane ab und führten zu dem Hügelwald im Nordwesten. Die Spuren der Warane und Dornteufel verliefen weiter Richtung Nordosten. Und die großen und tiefen Eindrücke von den Beinen der Riesentiere ebenfalls.
    Drax entschied sich, den Waranen zu folgen. Nur von ihnen konnte er wirklich sicher sein, dass sie zum Uluru wanderten. Außerdem war er neugierig auf die gigantischen Tiere, deren Spur der Anangufährte zu folgen schien. Also stieg er in den Sattel und lenkte sein Malala nach Nordosten. Der Dingo blieb zunächst zurück und schnüffelte noch eine Zeitlang Richtung Hügelwald.
    Irgendwann aber entschied auch er sich für den Weg der Warane und folgte dem Mann aus der Vergangenheit.
    Bald stieg das Gelände an. Die Spur führte in eine hügelige Landschaft voller kleiner Baumgruppen, Buschhaine und grünem Gras. Matt erreichte einen kleinen Fluss. An seinem Ufer gesellten sich Stiefelabdrücke zu der Waranfährte und den kreisrunden Löchern.
    Matt sprang vom Malala und betrachtete sie genauer.
    Die Stiefelspuren schienen aus dem links liegen gelassenen Hügelwäldchen zu stammen. Mindestens vierzig Wanderer hatten sie verursacht. Matthew Drax zählte eins und eins zusammen und begriff: Reiter hatten ihre Reittiere im Wald zwischen den Hügeln versteckt und setzten nun die Verfolgung zu Fuß fort. Demnach konnten die Leute, die das Dorf gebrandschatzt hatten, und ihre Warane nicht mehr weit entfernt sein. Auch von ihren Verfolgern hatte Matthew Drax inzwischen eine klare Vorstellung: Wer anders sollte es sein als jene Reddoas, deren Dorf die Waranreiter überfallen und deren Gefangene sie befreit hatten?
    Drax stieg in den Sattel, der Dingo lief voraus. Das Gelände stieg weiter an, wurde hügeliger, die Vegetation karger, und immer häufiger sah der Mann aus der Vergangenheit Felsformationen aus den Hügeln ragen.
    Auch am Horizont glaubte er ein felsiges Gebirge zu erkennen. Noch immer verliefen die Fährte der Mammutwarane und die Spur mit den Löchern parallel.
    Bald fiel ihm auf, dass der Dingomutant alle zweihundert Meter stehen blieb, die Ohren aufrichtete und schnüffelnd die spitze Schnauze hob. Dabei wedelte er nervös mit dem Schweif. Einmal umrundete er schwanzwedelnd einen Kothaufen der unbekannten Riesentiere. Der war dreimal so groß wie der Dingo selbst.
    Der Mann aus der Vergangenheit stieg aus dem Sattel und untersuchte den Haufen aus unzähligen schwarzen Kugeln.
    Er stank, war sehr weich und dampfte mächtig. Die Tiere schienen sich in unmittelbarer Nähe zu befinden.
    Matthew Drax spähte nach allen Richtungen, konnte die Riesenwesen aber nirgends entdecken. Also zurück in den Sattel, und weiter ging es.
    Als Mensch und Tiere sich eine Stunde später durch das Buschland im flachen Hang eines Hügels bewegten, blieb der Dingo wieder einmal stehen. Matthew Drax hielt sein Malala neben ihm an. Diesmal verharrte der Rotpelz lange und gänzlich reglos. Nicht einmal mit dem Schweif wedelte er. Schließlich legte er die Ohren an, begann zu knurren und sank langsam ins dürre gelbliche Gras. Mit gefletschten Zähnen und angelegten Ohren kroch er der Hügelkuppe entgegen.
    Matthew Drax stieg aus dem Sattel. Er wartete, bis der Dingomutant nur noch ein kaum auszumachender rötlicher Fleck oben im verdorrten Gras auf der Hügelkuppe war. Das Tier blieb dicht am Boden, jaulte und kläffte nicht. Matt vermutete, dass es damit beschäftigt war, sich an ein Beutetier heranzuschleichen.
    Da er seinem tierischen Gefährten die Jagd nicht vermasseln wollte, legte er eine Rast ein, trank Wasser, aß von seinem Geflügelfleisch und ließ das Malala im Gestrüpp weiden.
    Nach dem Essen streckte Matt Drax sich im verdorrten Gras aus. Der Dingo oben auf der Hügelkuppe rührte sich nicht. Keinen Ton gab er von sich, auch der Todesschrei seiner sterbenden Beute blieb aus. Nach einer halben Stunde verlor der Mann aus der Vergangenheit die Geduld. Er stand auf, schnappte sich die Zügel des Malalas und ging zur Hügelkuppe hinauf.
    Vorsichtig schritt er um jeden Busch, um jedes höhere Grasbüschel herum, damit er nicht versehentlich in eines der großen Löcher stürzte. Diese Gefahr war allgegenwärtig, seit
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