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187 - Angriff der Anangu

187 - Angriff der Anangu

Titel: 187 - Angriff der Anangu
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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erreichte ihn die schlimme Nachricht: Die Reddoas hatten Blackdawn befreit.
    Daagson schäumte vor Wut. Vier der fünf Krieger, die er als Wächter zurückgelassen hatte, waren tot. Der fünfte hatte fliehen können, auf einem erbeuteten Malala. Er überbrachte dem Ersten Wächter des Uluru die niederschmetternde Botschaft.
    Daagson hätte ihn gern verprügelt, beherrschte sich aber. Die Eroberung von acht Shiips hatte dreizehn Kriegern das Leben gekostet. Er wollte die anderen nicht noch zusätzlich verstören, indem er einem der Ihren Gewalt antat. Mit einer verächtlichen Handbewegung jagte er den Boten von sich.
    Er blickte sich um. Überall lagen die nackten Toten der Shiiper auf der Lichtung. Die acht zusätzlich eroberten Riesenshiips weideten die Bäume des Waldrands ab.
    Daagson hatte seine stärksten Gedankenmeister beauftragt, sich mit ihnen vertraut zu machen.
    Inzwischen hatten die Krieger alle zehn Riesen im Griff.
    Auf ihnen würden sie Cantalics Reddoas in spätestens drei Tagen einholen.
    Daagson kletterte in die Krone eines Baumes am Rande der Lichtung. Dort schloss er die Augen, konzentrierte sich auf den Ahnen und berichtete IHM, was geschehen war. Danach plante er die nächsten Schritte.
    Viele Möglichkeiten blieben ihm nicht. Er blickte hinunter zum Waldrand. Etwas mehr als dreißig Kämpfer waren ihm geblieben. Sie hatten das Unterholz und das Buschwerk um einen hohen Eukalyptusbaum umzingelt. Dort, im dichten Gestrüpp, hatte der Fremde sich verkrochen, jener Commanderdrax, der Blackdawn besiegt hatte. Den Blitzen, die er aus irgendeinem Grund verschleudern konnte, waren die meisten der dreizehn Toten zum Opfer gefallen. Daagson hatte befohlen, sein Versteck zu belagern, bis Hunger und Durst den Gelbhaarigen heraus treiben würden.
    Die letzten zwei Stunden der vergangenen Nacht hatte Daagson den Geist des Fremden erforscht.
    Schwindelerregende Dinge hatte er gesehen und gespürt, Bilder, Gefühle und Ereignisse, die er nicht zu fassen vermochte. Alles, was er in Erfahrung bringen konnte, hatte er IHM berichtet.
    Im Grunde blieben dem Ersten Wächter des Uluru jetzt nur zwei Möglichkeiten: das Buschwerk und Unterholz mit allen vier Waranen stürmen, oder aber den Wald rund um den Baum anzünden.
    Die erste Möglichkeit würde weiteren Anangu das Leben kosten, also entschied Daagson sich für die zweite.
    Er kletterte vom Baum und ging zu seinen Kriegern.
    »Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren«, sagte er zu den beiden Hauptleuten. »Wir müssen die Reddoas verfolgen und uns Blackdawn wieder holen. Legt also Feuer. Wenn er herauskommt, nehmt ihn gefangen, wenn nicht, soll er verrecken.«
    Seine Krieger nickten. Einige sammelten Reisig und vertrocknete Rindenpilze und schichteten das Brennmaterial um einen Stein herum auf. Ein Krieger zückte sein Schwert und schlug gegen den Stein, bis Funken sprühten. Sie fielen in das Reisig und die Pilze.
    Die Anangu bliesen in den Haufen, bis Rauch aufstieg.
    Daagson beobachtete die Prozedur. Ungeduldig tigerte er währenddessen am Rande des Waldes entlang, hin und her. Mit jeder Minute vergrößerte sich Cantalics Vorsprung. Er war fest entschlossen, Blackdawns Schwester dieses Mal zu töten.
    Du verfolgst die Reddoas nicht. Daagson blieb stehen.
    Seine Gestalt straffte sich und er schloss die Augen. Was soll ich mit einer wahnsinnigen Gedankenmeisterin? SEINE Stimme füllte Daagsons Bewusstsein aus. Bringe mir diesen Commanderdrax.
    »Was immer DU willst, soll geschehen.« Daagson murmelte. Seine Krieger starrten ihn an. Der Reisighaufen brannte, doch niemand entzündete eine Fackel.
    Er weiß Dinge, die kein Irdischer wissen kann, fuhr der Ahne fort. Und er hat gegen die Macht am Kratersee gekämpft. Bring ihn zu mir. Ich will ihn prüfen.
    ***
    Zwei der Warane konnte Matt sehen. Jedenfalls ihre Echsenschädel und die Anangukrieger auf ihren gepanzerten Nacken. Die anderen hörte er hin und wieder grunzen oder fauchen. Matthew Drax wusste, dass er eingekesselt war. Der ausgefahrene Kombacter lag auf seinen Schenkeln. Er wartete.
    Hin und wieder tauchten etwa zweihundert Meter entfernt die Schädel von Schaftitanen in den Laubkronen der Eukalyptusbäume auf. Sie packten die Äste mit den Zähnen, neigten ihre Schädel zur Seite und ließen das Gehölz so durch ihr Gebiss gleiten. Wenn sie ihre Mäuler öffneten, peitschten kahle Äste zurück in die Laubkrone.
    Die Sonne stieg über die Baumwipfel.
    Matt spürte, wie sein ermatteter Körper
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