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1865 - Zeit des Terrors

Titel: 1865 - Zeit des Terrors
Autoren: Unbekannt
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liebsten zusammengeschlagen hätte, bis er sich nicht mehr rührte.
    Aber die Kapsel. Sie steht offen. Hinein und den Startbefehl geben!
    Ich drehte mich um und rannte die letzten Meter bis zum Einstieg. Bull folgte mir und wollte mich zurückhalten. Ich, war die berühmte Zehntelsekunde schneller. Wenn er mich jetzt noch erwischen wollte, dann, mußte er mir schon in die Landekapsel folgen.
    Als er sich hineinzwängte, lag ich schon auf meinem Platz auf dem Bauch und schloß die Luke. Wir waren wieder in unserem fünfeinhalb Meter durchmessenden Gefängnis, und als Bull nach mir greifen wollte, war alles programmiert. Selbst er hätte den Befehl nicht mehr rückgängig machen können.
    Ich ließ erschöpft meine Arme auf den Boden sinken, fest entschlossen, mich nicht mehr zu wehren. Ich biß die Zähne zusammen, krallte mir die Fingernägel ins Fleisch, bis es so weh tat, daß die Gedanken an Kampf für den Moment vom Schmerz überlagert wurden.
    Die Kapsel hob ab, gerade als einige Gaalo-Bewohner sie erreicht hatten. Sie schoß hoch, jagte in den Himmel und durch die dichte Atmosphäre hinaus in den Weltraum.
    Bull kam nicht, um mich anzugreifen. Als ich den Kopf drehte, sah ich ihn neben mir liegen, die Lippen blutig gebissen. Er hatte den Falthelm geöffnet. Ich folgte seinem Beispiel.
    Und plötzlich ließ die Aggression nach. Wir schienen wieder in ein „Loch" geraten zu sein, denn es war unmöglich, daß die Strahlung hier bereits schwächer wurde. Sie hatte schon beim Start aus der PEGOOM bis über die Grenzen des Systems gereicht.
    Galorn schrumpfte bereits hinter uns zu einer Kugel, als ich die PEGOOM mit Foremon anfunkte und keine Antwort erhielt.
    Für einen Moment geriet ich in Panik. Hatte er sich tatsächlich abgesetzt? War die Kooperation mit uns nur gespielt gewesen? Hatte er gewartet, bis er uns auf bequeme Art loswerden konnte?
    Doch dann kam die Reaktion doch noch.
    Foremon teilte uns mit, daß er vor der sich überlichtschnell ausbreitenden Aggressionsstrahlung zu einem Punkt im All hatte fliehen müssen, dessen Koordinaten er uns bekanntgab. Der Diener Ce Rhiotons betonte, daß wir seine Warteposition schleunigst anfliegen sollten, bevor auch sie nicht mehr zu halten wäre.
    Überlichtschnell!
    Trotz dieses Schocks gab ich den neuen Kurs ein und veranlaßte den Linearflug, der uns zur PEGOOM bringen sollte.
     
    9.
     
    Kaif Chiriatha Kaif wartete in der Zentrale der KEMPEST Die Gruppierung der weißen 550-Meter-Raumer ließ ebensowenig einen Zweifel zu wie ihre Anzahl: genau zwanzig Einheiten. Dies war die Zahl der Schiffe, die ein Shifting vorzunehmen hatten.
    Kaif Chiriatha konnte sich vorstellen, welcher Aufruhr unter den Galornen herrschte, die jetzt noch außerhalb der Pentrischen Wolke lebten. Sie spürten die Strahlung der vier Drachen und bekamen keine Antwort, wenn sie sich ratsuchend an Helter Baaken wandten.
    Statt dessen erfuhren sie vom Auftauchen der ersten Einheiten der Schwarzen Sternenflotte in Plantagoo und den angerichteten Verwüstungen. Das eine oder andere in die Wolke gekommene kleinere Schiff oder seine Besatzung hatten vor der Vernichtung oder der Beeinflussung durch die Strahlung auch noch Zeit gehabt, einen Funkspruch nach draußen zu schicken, in dem über die hiesigen Verhältnisse berichtet wurde.
    Also hatten sich die Galornen draußen zusammengesetzt und beraten. Welche Überwindung mußte es sie gekostet haben, den richtigen Schluß über die Verhältnisse daheim zu ziehen und die einzige Antwort darauf zu geben.
    Shifting!
    Ließ Kaif Chiriatha es zu, dann bedeutete es vielleicht, daß die Galornen in der Wolke wieder friedlich wurden doch für wie lange? Mußte die Aggressionsstrahlung die abgespaltene, ausgelöschte Aggressivität nicht sofort ersetzen, gleichsam auffüllen?
    Nur eines war absolut sicher: Den Galornen würde mit einem Schlag die Hälfte ihrer noch verbleibenden Lebenszeit abgezogen werden.
    Kaif - die andere Kaif - hatte sich oft mit dem Für und Wider des Shiftings befaßt und ihm prinzipiell ablehnend gegenübergestanden. Es hatte ihr große Qualen bereitet, dies den Zentrifaal antun zu müssen. Nur das hohe Ideal des Friedens und die Vision von Thoregon hatten sie dazu bewegen können.
    Und nun sollten sie und ihre Artgenossen es am eigenen Leib erfahren?
    Niemals!
    „Wir lassen die zwanzig Schiffe in der Pentrischen Wolke materialisieren", befahl die Kriegsherrin der KEMPEST „Danach werden sie sofort vernichtet, egal ob sie
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