Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1865 - Zeit des Terrors

Titel: 1865 - Zeit des Terrors
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erledigt.
    Nun ging es darum, das größte Problem von allen anzugehen: den einigermaßen geordneten Aufbruch der Galornen nach Plantagoo und in den Permanenten Krieg - und die Beschwichtigung all derer, die noch zurückbleiben mußten.
    Kein Raumer der Sternenflotte brauchte tausend Galornen. Schon hundert wären zuviel gewesen. Aber nur so konnte eine Revolte verhindert werden.
    Die KEMPEST kehrte ins Versteck der Galornen zurück, das kein Versteck mehr war. Es verschlug Kaif Chiriatha den Atem, als sie nach wenigen Stunden Flug inmitten der Pentrischen Wolke materialisierte und sofort mehrere tausend starke Ortungsreflexe auf die Schirme bekam.
    „Es sind mehr als sechstausend Einheiten der Schwarzen Sternenflotte gestartet", gab die KEMPEST bekannt. „Die genaue Zahl in diesem Moment beträgt 6217."
    „Aber wer hat das befohlen?" fragte Chiriatha erregt. Zorn wuchs in ihr. „Niemand außer mir hat die Befugnis dazu. Sie hatten auf mich zu warten. Mein Stellvertreter ..."
    Sie verstummte, als ihr ein böser Verdacht kam.
    „Tammen", murmelte sie heiser. „Pool Tammen. Nur von ihm kann der Befehl ergangen sein. Die Galornen scheinen mich mißverstanden zu haben, als ich ihm ähnliche Vollmachten wie mir selbst einräumte.
    Es waren nur fast ähnliche Befugnisse. Sie galten nicht für diesen Fall."
    „Pool Tammen ruft mich", verkündete die KEMPEST in diesem Augenblick. „Er will mit dir sprechen, Kaif Chiriatha."
    „Und dazu ruft er dich?" fragte sie entgeistert.
    Noch bevor das Schiff antworten konnte, war ihr endgültig klar, daß sie einen großen Fehler gemacht hatte, als sie ausgerechnet einen Pool Tammen zu neuem, syntronischem Leben erweckte.
    Früher, in ihrem anderen Leben, hatte sie viele Freunde gehabt, aber bis dahin war es oft ein langer Weg gewesen.
    Jetzt schienen ihr die Feinde nur so aus dem Boden zu wachsen.
     
    *
     
    Sie blickte in das Gesicht ihres Stellvertreters. Tammen stand ihr als Holo gegenüber. Es stellte für ihren Syntron zu Hause kein Problem dar, ihn hier an Bord projizieren zu lassen.
    So weit hatte sie auch nicht gedacht. Ihr Heimsyntron konnte ihn überall projizieren, wohin seine Datenströme flossen - es also einen geeigneten Empfänger gab: Und das galt für fast jeden Ort innerhalb der Pentrischen Wolke.
    Sein „körperliches" Auftreten war somit auch nicht nur auf Baaken Bauu beschränkt.
    „Du hast den Befehl dazu gegeben, daß die Galornen Tribath verlassen?" fragte Kaif, nachdem ihr die KEMPEST weitere Starts gemeldet hatte. „Du wußtest, daß dieser Befehl mir allein vorbehalten war."
    Tammen deutete eine Verneigung an, doch sein Mund wurde von einem spöttischen Lächeln umspielt.
    „Ich wußte es, Kaif Chiriatha", antwortete die Kunstfigur. „Doch während deiner Abwesenheit sind Dinge geschehen, die mich zum Handeln zwangen." ‘ „Was verstehst du unter Handeln, Tammen?" wollte sie wissen. „Und was für Dinge waren das?"
    „Hat dir die KEMPEST noch nicht berichtet?" tat er erstaunt. „Als wir die Nachricht erhielten, daß sich eine Zentrifaal-Flotte unter einem gewissen A-Gatergadd formiere, offenbar mit der Pentrischen Wolke als Ziel, wart ihr vermutlich im Linearraum. Aber der Hyperfunkäther war und ist voller diesbezüglicher Sprüche.
    Wenn ihr etwas davon während eines Normalraumaufenthalts empfangen habt, muß mein ... muß dein Schiff es empfangen und automatisch gespeichert haben."
    Der Versprecher war so auffällig, daß sie daran zweifelte, daß es ein solcher gewesen war.
    „Ich bestätige den Erhält dieses Spruches", kam es vom Schiff. „Leider war noch keine Zeit, ihn dir vorzuspielen, Kriegsherrin."
    Auch das kam ihr überaus seltsam vor. Was war das - eine Verschwörung gegen sie?
    „Ich habe in deinem Namen befohlen, daß alle bemannten Schiffe sofort starten und sich im Weltraum um Tribath auf das Verlassen der Pentrischen Wolke vorbereiten sollten", erklärte Tammen weiter. „Die Formierung der Zentrifaal-Flotte bedeutet eine Herausforderung. Wir werden mit aller Gewalt darauf antworten und sie bis zur letzten Einheit vernichten. Diese Flotte ist unser erster Feind!"
    „Ich allein befehle, wer unser Feind ist und wann die Schiffe der Sternenflotte aufbrechen!" schrie Kaif Chiriatha ihn an. „Du bist ab sofort als mein Stellvertreter abgesetzt. Tammen, ich will, daß du ihn aus deinen Speichern löschst. Er hat ..."
    Wieder brach sie mitten im Satz ab.
    Mit „Tammen" hatte sie ihren Syntron gemeint. Aber dadurch, daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher