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1865 - Zeit des Terrors

Titel: 1865 - Zeit des Terrors
Autoren: Unbekannt
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über die wir beide verfügen, können wir die Lebenserhaltungsanlage dieser mutmaßlichen Speichersubstanz nicht reparieren, Bully", sagte er. „Wir besitzen auch gar nicht die technischen Kenntnisse dazu."
    Das war hart, aber leider auch zutreffend.
    Ich sah mich verzweifelt um. Jetzt, bei genauem Hinsehen und mit etwas Geduld, war der Prozeß des Fortschreitens der Zerstörung tatsächlich überall zu sehen.
    Und mit jedem Quadratmeter absterbenden Gewebes, so stellte ich es mir vor, wurde die Flamme des Hasses genährt, die aus dem Drachen herausschoß.
    Jahrtausendelang hier abgeladene und gespeicherte Aggressivität befreite sich innerhalb von Stunden und verwandelte den Planeten in eine Hölle des Hasses und der Zerstörungswut.
    Und wir beide, Perry und ich, waren hier unten an der Quelle des Ganzen. Dies hier war der wirkliche Drache.
    Ich sah mich im düsterroten Licht um, wie gehetzt. Ich wußte, daß wir jetzt nicht mehr von hier fliehen durften, bevor wir nicht ...
    Plötzlich sah ich ihn.
     
    7.
     
    Kaif Chiriatha Die blauen Schutzschirme beider Schiffe glühten auf und schleuderten Flammenfontänen ins All, wie die Eruptionen einer Sonne. Strahlbahnen schwerer Geschütze durchschnitten das Vakuum, das nun nicht mehr schwarz war, sondern in allen Farben flackerte. Der Kampf schien ausgeglichen zu sein und auf das Ende beider Gegner hinauszulaufen, doch das täuschte.
    Noch leistete die GOLLERK, Pega Mrions Raumer, heftigen Widerstand, doch das Duell war schon in dem Augenblick entschieden gewesen, als die KEMPEST den Feind ausgemacht hatte. Er hatte sich, entgegen Kaifs früherer Einschätzung, doch noch in Plantagoo aufgehalten.
    Kaif Chiriatha verfolgte das letzte Aufbäumen der GOLLERK von der Zentrale der KEMPEST aus, atemlos vor Faszination. Ihr Schiff kannte jeden Zug des Gegners im voraus. Ihr Schiff kämpfte gegen das andere. Ihr Schiff setzte die Salven und verstärkte die Schutzschirme immer dort, wo es gebraucht wurde, als kämpfe es selbst gegen die GOLLERK.
    Es ist, dachte Kaif, wie eine langsame Hinrichtung. Die KEMPEST bestraft die GOLLERK dafür, sich auf die andere Seite geschlagen zu haben; mit einem Verräter paktiert zu haben!
    Pega Mrions Gesicht erschien auf einem der Bildschirme. Zum Senden eines Holos reichte es bei ihm drüben anscheinend nicht mehr. Sein Bild war verzerrt, genau wie seine Grimasse. Manchmal verschwand es ganz kurz. Der Abtrünnige wußte, daß seine Zeit gekommen war.
    „... nicht um Gnade betteln", hörte sie. Auch die Stimme klang verfremdet. „Ich werde sterben wie ein ... Held. Das galornische Volk hat einen Mann verloren, der es ... besser zu führen gewußt hätte als du, Kaif Chiriatha!"
    Sie machte .sich nicht die Mühe zu antworten, sondern wartete ab, bis sich sein Schiff in einen Glutball verwandelte.
    „Ich danke dir, KEMPEST", sagte sie, als sich die strahlenden Nebel im Weltraum verzogen hatten. „Es tut mir nur leid um das Raumschiff. Es hätte ihm nicht gehorchen dürfen, oder? Dieser Kampf war ein Kampf zwischen euch beiden, und du hast es exekutiert."
    Ja, antwortete die KEMPEST Das könnte man sagen.
    Kaif nickte zufrieden. Sie mußte an sich halten, um sich nicht vom Gefühl der Macht überwältigen zu lassen, das ihr die Gegenwart dieses Raumers gab. Es war kein einfaches Raumschiff, es besaß eine Seele. Sie mußte ihm nur sagen, was sie erwartete,- und die KEMPEST übernahm alles andere.
    Es war so leicht gewesen, diesen schwarzen Giganten ganz allein zu steuern.
    „Dann kehren wir jetzt zur Pentrischen Wolke zurück", sagte sie. „Mittlerweile werden sich die Galornen auf deine Schwesterschiffe verteilt haben. Bestimmt warten sie voller Ungeduld auf meine Rückkehr und das Aufbruchssignal."
    Sie konnte nicht ahnen, wie es wirklich war.
    Die KEMPEST ging auf Heimatkurs und in den Linearraum. Kaif Chiriatha nutzte die Zeit bis zur Ankunft in der Dunkelwolke, um ihre Gedanken neu zu ordnen.
    Pega Mrion war nicht mehr. Es war, als habe er nie existiert. Seine Mitverschwörer würden gut beraten sein, wenn sie jetzt aus Plantagoo flohen. Andernfalls war ihr Ende nur eine Frage der Zeit.
    Wenige Stunden vor Mrion war dessen Kind gestorben, im Leib seiner Geliebten für eine allerdings schicksalhafte Nacht.
    Kaif Chiriatha war erleichtert darüber. Vielleicht hatte der ungewohnte Streß es umgebracht, vielleicht der Haß in ihr selbst gegen es, vielleicht die Ausstrahlung der KEMPEST Es war egal. Zwei Probleme hatten sich
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