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1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt
Autoren: Unbekannt
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trauernd um den getöteten Mann, in ihre Kammer zurückgezogen. Sie war eine tapfere und hochintelligente Frau, die dem Steuereintreiber A-Phanka eng verbunden gewesen war.
    A-Jorkiro musterte die noch junge C-Makhgongko von oben bis unten, wandte sich dann seufzend ‘ab und ging zu A-Loklo, um die Eroberung des Clans abzuschließen. Seiner Meinung nach war sie sehr häßlich, aber er schloß die Blickleiste, während er sie nahm, und dabei dachte er an C-Makhgongko.
     
    2.
     
    Krieg kündigt sich durch Shifting an.
    Asphahanes, der ohne Clan lebte, in den philozentrifaalischen Schriften von Damor-Sedan Er wachte auf, als C-Makhgongko ihn mit dem Fuß anstieß. Zornig fuhr er hoch, griff dabei zu einem Messer. Doch das beeindruckte die Frau nicht. Gelassen blickte sie auf ihn herab, und erst jetzt wurde ihm bewußt, daß sie deutlich größer war als er.
    „Wenn ich vorgehabt hätte, dich zu töten, hätte ich es tun können, bevor du aufgewacht bist", sagte sie geringschätzig.
    Er griff nach ihrem rechten Handgelenk und drückte ihr die linke Hand fest unter das Kinn.
    „Was willst du?" fragte er. ‘ „Der Richter ist da", antwortete sie und stieß ihn zurück.
    Langsam ging sie zur Tür. Von dort aus blickte sie ihn über die Schulter hinweg an, und er fand seine ersten Eindrücke bestätigt. Sie war eine ungewöhnlich schöne und reizvolle Frau, viel attraktiver als die alte A-Loklo, mit der er die letzten Stunden verbracht hatte.
    „Hast du vergessen, daß wir in einem Rechtsstaat leben?" fragte sie. „Du hast zwei Clan-Mitglieder schwer verletzt, fast getötet - und vielleicht sogar A-Phankas >Unfall< verursacht. Dafür mußt du dich verantworten."
    „Ich habe im Rahmen des Rechts gehandelt." Er stand auf und kleidete sich an, ohne A-Loklo eines Blickes zu würdigen. Sie lag zusammengerollt auf dem Boden und hatte sich die Arme über .den Kopf gelegt, um das Gesicht zu verbergen.
    ‘"Das wird sich zeigen", versetzte CMakhgongko kühl.
    Sie schritt vor ihm her in das Zentrumsgebäude, wo das Gericht wartete. Es bestand aus einem Richter, zwei Rechtsbewahrern und einem Rechtsgelehrten.
    Mit einem Blick erkannte A-Jorkiro, daß sich das Gericht eingehend mit seinem Fall beschäftigt hatte.
    Auf dem Tisch liegende Dokumente, zu denen Schriftstücke und mehrere Holographien gehörten, machten es deutlich.
    Würdevoll forderte der Richter ihn auf, die Ereignisse des vergangenen Abends zu schildern.
    „Ich werde anhören den Kläger sowie den Angeklagten", versprach er feierlich. „Beide in gleicher Weise."
    „Ich bin nur durch Zufall dem Tode entkommen", eröffnete A-Jorkiro die Verhandlung. „Wenn ich nicht entgegen aller Planung meinen Clan verlassen hätte, wäre ich ebenso durch den Sprengsatz getötet worden wie alle anderen."
    „Der Tod des Clans scheint dich kaltzulassen", stellte einer der beiden Rechtsbewahrer fest.
    „Der Tod berührt mich nicht", bestätigte der Kommandant, „wohl aber der Verlust meiner Angehörigen.
    Ich fürchte den Tod nicht. Wer den Tod fürchtet, taugt nicht dazu, auf dieser Welt zu leben. Der Tod ist nichts Schreckliches. Nur die Vorstellung vom Tode macht jene sich ängstigen, die Buße für ihre Taten fürchten."
    „Du fürchtest den Tod nicht?"
    „Nein. Wer der Geburt nicht entgangen ist, entgeht auch nicht dem Tod", entgegnete A-Jorkiro. „Das Leben ist ein Irrlicht, ein Windstoß der Tod."
    „Bist du sicher, daß dieser Windstoß deinen ganzen Clan ausgelöscht hat?" fragte der andere der Rechtsbewahrer.
    „Absolut. Ich habe den Krater gesehen, den der Sprengsatz gerissen hat."
    „Danach bist du über den A-Phanka-Clan hergefallen."
    „Ich habe mein Recht konsequent genutzt, einen freigewordenen Clan zu übernehmen. A-Phanka ist tot, ich war Freiwild, und so gab es nur einen Ausweg für mich. Ich bin ihn gegangen."
    Das Gericht beriet sich nur kurz, erteilte ihm dann eine Rüge, weil er zwei der Clan-Mitglieder fast getötet hatte, wo es doch genügt hätte, sie leicht zu verletzen, um sie außer Gefecht zu setzen, und sprach ihn danach von jeglicher Schuld frei.
    A-Jorkiro nahm das Urteil gelassen zur Kenntnis. Er hatte kein anderes erwartet.
    Er ersetzte dem Gericht die ihm entstandenen Kosten, wobei er diese bewußt fünfmal so hoch ansetzte, wie sie tatsächlich waren. Mit dieser Zahlung sicherte er sich die Dankbarkeit des Gerichts. Doch sie tat ihm nicht weh, beglich er die Kosten doch aus der Kasse des verstorbenen A-Phanka.
    Als das Gericht
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