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1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt
Autoren: Unbekannt
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das immer wieder von weiten Grasflächen durchbrochen wurde. Aus der Höhe konnte er zahlreiche Tiere beobachten, von denen die meisten auf den Lichtungen ästen, während andere den Boden auf der Suche nach Kleintieren durchwühlten oder Raubtiere Beute zu machen versuchten.
    Er achtete kaum darauf. Sein ganzes Augenmerk galt einem braunen Turm, der sich inmitten einer kleinen Siedlung erhob. Es war die Behausung des einflußreichen A-Gonezt, eines ranghohen Militärs. Von ihm erhoffte er die nötige Protektion, um sich in das bevorstehende galaktische Geschehen einschalten zu können.
    Erst als er vor dem Gebäude landete, bemerkte er die Flugmaschine von A-Phanka, einem gefürchteten Steuereintreiber. Unwillkürlich zögerte er, denn mit dem Erscheinen dieses Mannes hatte er nicht gerechnet.
    APhanka hatte den Ruf, absolut rücksichtslos zu sein und die Steuern sowie seine Provision, die ihnen aufzuschlagen war, mit gnadenloser Härte einzutreiben. Man munkelte, er habe Männer und Frauen aus dem Clan steuersäumiger Clanchefs bei „Unfällen" sterben lassen, um den höchstmöglichen Druck auf die Anführer der jeweiligen Clans auszuüben.
    Was hatte A-Phanka bei A-Gonezt zu suchen?
    Ganz sicher wollte er bei ihm keine Steuern kassieren. A-Gonezt galt als einer der reichsten und einflußreichsten Männer des Planeten. Er war kein säumiger Steuerzahler. Außerdem war A-Phanka nicht nur Eintreiber, sondern ebenfalls einer der bedeutendsten Männer von Damorgen.
    Während A-Phanka die Maschine verließ und ins Haus ging, blieb A-Jorkiro auf seiner Plattform stehen. Kaum war die Tür hinter dem Steuereintreiber zugefallen, als es im Inneren des etwa fünfzig Meter hohen Turms eine krachende Explosion gab.
    Hoch über dem Kommandanten platzte die Außenmauer auseinander. Eine schreiende und um sich schlagende Gestalt wurde herausgeschleudert. Sie trug die flammend rote Uniform der Steuereintreiber von Damor-Mitte.
    A-Jorkiro war als ein Mann bekannt, der blitzschnell zu reagieren wußte, der aber erfahren genug war, um zu erkennen, wann er einer Gefahr nicht mehr entrinnen konnte. Er sah das Gemäuer auseinanderbrechen und einen Regen von Mäuerbrocken auf sich herabstürzen.
    Obwohl er wissen maßte, daß er keinen der Gesteinsbrocken auffangen und abwehren konnte, hob er unwillkürlich die Arme über den Kopf. Dabei schien ihm nicht bewußt zu sein, wie hilflos er in Wirklichkeit war. Die Masse war zu groß; sie maßte ihn erschlagen.
    Gesteinsbrocken trafen die Antigrav-Plattform und schleuderten den Zentrifaal von ihr weg.
    Als es schien, daß er mit dem Leben abschließen maßte, packte ihn plötzlich eine unsichtbare Kraft. Die Mauerbrocken änderten ihre Sturzbahn, und er raste seitlich durch die Luft. Nur um Millimeter verfehlten ihn die Steine. Dann wirbelte eine mächtige Staubwolke auf, die sich so rasch ausbreitete, daß er für Sekunden darin verschwand.
    Doch noch immer war er in der Gewalt der unsichtbaren Kraft. Sie beförderte ihn weiter, setzte ihn schließlich etwa zweihundert Meter von der Siedlung entfernt am Ufer eines kleinen Flusses ab. Ein Gleiter näherte sich ihm und landete; ein schlanker Mann in schwarzer Uniform stieg aus.
    „Das war knapp, A-Jorkiro", sagte er. „Ich habe dich gerade noch mit dem Traktorstrahl erwischt."
    Es war E-Rholtophlon, ein hoher Offizier, der ebenfalls bei der Raumflotte von Damorgen diente.
    A-Jorkiro kannte ihn gut, da er schon mehrere Einsätze mit ihm geflogen hatte.
    „Das werde ich dir nie vergessen", versprach er. „Du hast mir das Leben gerettet. Wieso bist du hier?
    Ich wußte gar nicht, daß du auf Damorgen bist. Doch lassen wir die Fragen. Von jetzt an bilden wir beide eine verschworene Gemeinschaft, die durch nichts mehr zu trennen ist."
    Er streckte die rechte Hand zum Zeichen seiner Treue aus, und E-Rholtophlon ergriff sie. Die beiden Männer blickten sich an und bekräftigten den Schwur der Freundschaft, indem sich auch ihre linken Hände sanft gegeneinanderdrückten und sie sich danach umarmten, wobei beide ihre rechte Hand auf den Rücken legten, um damit deutlich zu machen, daß sie absolut friedliche Absichten hatten.
    Die Hände der Zentrifaal waren sehr unterschiedlich. Während die rechte sieben kräftige Finger mit rasiermesserscharfen Nägeln hatte, glich die linke Hand mehr einer verschließbaren Hohlschaufel, mit der sogar Flüssigkeiten über eine lange Zeit hinweg transportiert werden konnten.
    Die Berührung der linken Hand hatte
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