Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
derartigen Vertrauensbruch niemals verzeihen."
    „Wie du willst." Sie war sichtlich enttäuscht.
    Betont langsam und mit lasziver Geste drehte sie sich um und entfernte sich, um den Clanchef zu holen.
    Sie trug eine schwarze Kombination, die am Rücken tief ausgeschnitten war, so daß ihre Haut vom Nacken bis zu den Hüften hinab unbedeckt war. Deutlich zeichneten sich die beiden Wirbelsäulen unter der zarten Muskulatur ab.
    Sie meinte die Blicke von E-Rholtophlon auf ihrer Haut zu spüren, bis sie den Ausgang erreichte, sich kurz zu ihm umdrehte und ihm ein kleines Lächeln schenkte. Es amüsierte sie, daß er wie angewurzelt auf der Stelle stand und allem Anschein nach ihrer erotischen Ausstrahlung erlegen war.
    A-Jorkiro hatte sich den, größten Raum als Arbeitszimmer einrichten lassen. C-Makhgongko fand den Kommandanten über verschiedene Akten gebeugt, die er sich hatte kommen lassen. Offenbar verfügte er über verschiedene Büros, die über den ganzen Planeten verteilt waren. Sie fand, daß er ein geheimnisvoller Mann war, und irgendwie reizte es sie, mehr über ihn herauszufinden, als sie bisher wußte.
    Die junge Frau sagte dem Kommandanten, daß E-Rholtophlon ihn sprechen wollte. Erstaunlicherweise stand der Clanchef sofort auf und ging zu dem Besucher, den er offenbar nicht länger warten lassen wollte als unbedingt nötig.
    C-Makhgongko folgte ihm, doch ihre Schritte wurden immer langsamer, und schließlich blieb sie stehen keinen Meter von der Tür entfernt, die in den großen Raum führte. Sie hielt unwillkürlich den Atem an und hörte intensiv zu.
    „Hast du etwas herausgefunden?" fragte A-Jorkiro mit gedämpfter Stimme.
    Er mochte ahnen, daß sie lauschte, und sprach deshalb sehr leise. Doch sie hatte ein ungewöhnlich gutes Gehör, und so entging ihr kein Wort.
    „Allerdings", antwortete der Besucher. „A-Beychenzogg scheint mit dem Anschlag zu tun zu haben."
    A-Beychenzogg!
    Sie glaubte, sich verhört zu haben. Der Freund erwähnte den Namen eines Mannes, der höchstes Ansehen auf Damor-Mitte genoß und zu den einflußreichsten Männern des Planeten gehörte. Er war nicht nur Raumschiffskonstrukteur, sondern stand unmittelbar vor der Beförderung zum Oberkommandierenden der Flotte von Damorgen.
    Doch nicht nur das erschreckte sie.
    Sie kannte diesen Mann und hatte schon oft mit ihm zusammengearbeitet. Als Raumschiffstechnikerin hatte sie manches Problem für ihn gelöst. Vor allem im Bereich von Steuerungssystemen hatten sie als erfolgreiche Gruppe Neuerungen eingeführt, die als beispielhaft galten und von einer Reihe von Werften übernommen worden waren.
    „Und? Was wirst du unternehmen?" E-Rholtophlons Stimme senkte sich zu einem kaum noch verständlichen Flüstern ab.
    „Was kann ich schon gegen jemanden wie ihn ausrichten?" Aus A-Jorkiro klangen der ohnmächtige Zorn und die Verzweiflung eines Mannes, der angesichts der Übermacht seines Feindes hilflos die Waffen strecken mußte.
    C-Makhgongko fühlte Schadenfreude in sich aufkommen. Bei A-Beychenzogg stieß der Clanchef an seine Grenzen. Er war ein rücksichtsloser, kaltblütiger und brutaler Mann, der sich durchzusetzen wußte, doch gegen den Raumschiffskonstrukteur konnte er nichts ausrichten, mußte er kapitulieren.
    Gut so!
    A-Beychenzogg war nicht nur ein genialer Konstrukteur, sondern darüber hinaus ein attraktiver und humorvoller Mann, zu dem sie bisher immer Vertrauen gehabt hatte. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, da er ebensowenig aggressiv war wie sie. Wenn sie hin und wieder an sich selbst zweifelte, weil sie ein Problem nicht mit der gebotenen Angriffslust lösen konnte, dann dachte sie an ihn und fragte sich, wie er mit einer solchen Situation fertig werden würde.
    Und ausgerechnet er sollte in den Anschlag verwickelt sein, dem A-Jorkiro beinahe zum Opfer gefallen. wäre?
    Sie konnte es sich nicht vorstellen.
    Er bestimmt nicht, du Schuft! dachte sie. Er ist ein Ehrenmann, der solche Aggressionen gar nicht kennt, wie du sie hast. Für ihn würde ich meine linke Hand für immer verschweißen lassen. Er ist unschuldig!
     
    3.
     
    Für ein kriegerisches Volk kommt das Glück von selbst.
    Asphahanes, der ohne Clan lebte, in den philozentrifaalischen Schriften von Damor-Sedan Immer mehr Konferenzteilnehmer landeten auf Damor-Mitte. Die öffentlichen Medien teilten mit, daß insgesamt neunzehn Regimechefs eintreffen würden. Zunächst redeten Pressesprecher, Korrespondenten und Politiker nur ausweichend über die Ziele
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher