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1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt
Autoren: Unbekannt
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glaubte zu wissen, was er antworten würde, doch sie irrte sich. Der Kommandant tat, als sei nichts weiter zu erklären.
    „Schon gut", entgegnete er. „Vielleicht ist es zuviel von dir verlangt, daß du dich in einem Streit, der dich nicht berührt, auf meine Seite stellst."
    Damit ließ er sie allein. Verunsichert wandte sie sich ihrer Arbeit zu.
    Sie blieb allerdings nicht konsequent dabei, sondern unterbrach immer wieder, um über Syntron mit Freundinnen und einigen Bekannten zu sprechen. Diese Kontakte wurden um so intensiver, je mehr sie dabei über die Vorfälle der vergangenen Nacht erfuhr.
    Der gewaltsame Tod des A-Jorkiro-Clans war in aller Munde. Die Behörden befaßten sich mit dem Tod der Familie, und es hieß, daß sie bereits einige Hinweise auf den oder die Täter hatten. Daß es A-Jorkiro gelungen war, sich innerhalb weniger Stunden einen neuen Clan anzueignen, fand jedoch höchste Anerkennung.
    In den Medien wurden die Kommentare einiger Jäger veröffentlicht, deren ganzes Sinnen und Trachten darauf gerichtet war, Clanchefs aufzuspüren, die Freiwild geworden waren, und sich auf ihre Kosten auszutoben. Obwohl sie das Recht auf ihrer Seite hatten, genossen diese Jäger durchaus kein Ansehen in der Gesellschaft.
    Ihre Enttäuschung über A-Jorkiros Erfolg war durchaus geeignet, Schadenfreude in allen Gesellschaftsschichten auszulösen.
     
    *
     
    „Was hatte das zu bedeuten?"
    „Ich weiß nicht."
    „Du wolltest mir an die Gurgel."
    „Unsinn!"
    „Und er war ohnmächtig."
    „Ich erinnere mich nicht."
    „Du mußt doch wissen, was geschehen ist."
    „Ich habe eine blutige Hand. Sie tut verdammt weh. Warst du das?"
    „Der Stahlpfosten dort. Er war härter als deine Faust."
    „Ich soll mich mit dem Ding geprügelt haben? Du spinnst!"
    „Leider nicht."
    „Weißt du, was los war?"
    Foremon hob seine Hände.
    „Tut mir leid. Der Bordcomputer weiß es ebenfalls nicht. Ich habe ihn gefragt. Kein Hinweis."
    „Die automatischen Orter?"
    „Haben auf Galorn nichts wahrgenommen, was anormal gewesen wäre."
    „Und was war da?" Perry Rhodan blickte sich fragend um. „Eine mentale Strahlung?"
    „Ziemlich wahrscheinlich", stimmte Reginald Bull zu. „Mir scheint, sie wäre fast zu einer Katastrophe für uns geworden."
     
    *
     
    Erstaunt verfolgte C-Makhgongko eine Reihe von Berichten über A-Jorkiro. Der Kommandant wurde als Leistungsträger von hohen Graden vorgestellt, der vor allem in der Raumfahrt und bei den Militärs geschätzt wurde, sich zugleich aber auch beim Erhalt und Ausbau der Kultur des Planeten verdient gemacht hatte.
    In zahlreichen Kommentaren äußerten bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens höchsten Respekt für AJorkiro.
    So verstärkte sich in C-Makhgongko das Gefühl, daß sie A-Jorkiro vollkommen falsch eingeschätzt hatte. Offenbar hatte der erste Eindruck getäuscht, und er war doch kein Grobian, der blindwütig um sich schlug und despotisch Gehorsam von allen Clan-Mitgliedern verlangte.
    Sie konnte nicht umhin, diese Haltung anzuerkennen. Obwohl die junge Frau nicht vergessen hatte, mit welch brachialer Gewalt er in ihren Clan eingedrungen war, um ihn zu übernehmen, billigte sie ihm einige Sympathiepunkte zu.
    Als sie ihre Arbeit unterbrach, um sich ein heißes Getränk zu holen, bemerkte sie, daß E-Rholtophlon ins Haus kam, um mit dem Clanchef zu reden. Aus verschiedenen Quellen hatte sie mittlerweile erfahren, daß die Freundschaft zwischen ihm und A-Jorkiro noch sehr jung war. Um so überraschender war für sie, wie herzlich die beiden Männer miteinander umgingen.
    Da haben sich zwei gefunden, die sich auf Anhieb so gut verstehen, wie es besser nicht sein könnte, dachte sie, als sie den Clanchef und den Besucher beobachtete, wie sie sich in ein kleines Zimmer zu einer Besprechung zurückzogen.
    Sie kannte sich in diesem Haus, in dem sie geboren und aufgewachsen war, besser aus als A-Jorkiro.
    Daher wußte. sie, daß es leicht und ungefährlich war, die beiden Männer bei ihrem Gespräch zu belauschen: Es gab eine Öffnung in der Wand des Raumes, die von der einen Seite mit einem Wandteppich überdeckt wurde.
    C-Makhgongko schlich in den Nebenraum, schob sich lautlos an die Öffnung heran und hörte angestrengt zu. Der Clanchef und sein neuer Freund saßen unmittelbar neben dem Wandteppich.
    „Bist du sicher?" fragte A-Jorkiro in diesem Augenblick.
    „Vollkommen", antwortete E-Rholtophlon. „Ich gebe zu, daß ich selbst erhebliche Zweifel hatte,
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