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1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt
Autoren: Unbekannt
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des bevorstehenden Treffens, das als das bedeutendste in der Geschichte des Planeten dargestellt wurde. Schließlich aber schälte sich heraus, daß es darum ging, die nicht geshifteten Zentrifaal unter einer zentralen, aber streng geheimen Führung zu vereinen.
    „Die Regierung im Zentralsystem unter A-Betchaga soll nicht mehr anerkannt oder doch stillschweigend ignoriert werden", erläuterte A-Beychenzogg, als C-Makhgongko ihn bei ihrem Arbeitsbesuch in seinem Haus darauf ansprach.
    Sie hoffte, daß er ihr einige Hintergrundinformationen geben konnte.
    Der Konstrukteur erfüllte ihre Erwartungen, wobei er zuerst die Vorgeschichte in Erinnerung rief: Die Zentrifaal lebten in der ständigen Furcht vor einem Schlag der Galornen gegen ihre Kultur, sofern sie eine bestimmte, nicht exakt definierte Gewalt-Grenze überschritten.
    Genau dies war vor annähernd tausend Jahren geschehen, als der legendäre Zentrifaal-Kriegsherr A-Gedeonta eine Raumschlacht mit längst vergessenen Feinden zu führen versucht hatte. Daraufhin war es zum Shifting gekommen, der am meisten gefürchteten Waffe der Galornen gegen aggressive Zivilisationen in der Galaxis Plantagoo.
    Für die Zentrifaal war dieses Shifting gewesen, als ob sie entseelt geworden wären: Angriffslust galt als ein natürliches Merkmal ihres Volkes, als das Grundelement ihrer Zivilisation und als der Motor ihres Aufstiegs aus der Primitivität zu einer Hochkultur.
    Nachdem A-Caliform den Herrscher A-Betchaga gestürzt und sofort einen Krieg angefangen hatte, war es erst in jüngster Zeit erneut zu einem Shifting im Zentrifaal-System gekommen. Jetzt herrschten im Zentralsystem wieder A-Betchagä und sein Clan.
    A-Betchaga war auf gesellschaftlichen Ausgleich bedacht. Er wollte verhindern, daß es noch einmal zum Shifting kam.
    „Die Angst muß ein Ende haben", betonte A-Beychenzogg.
    Die junge Zentrifaal sprach in einem großzügig angelegten Arbeitszimmer mit ihm. An den Wänden hingen die meterhohen Konstruktionspläne für verschiedene Raumschiffstypen. Eine Wand wurde vollkommen von einem dreidimensionalen Modell eines neuen Raumschiffstyps eingenommen, an dem sich sämtliche Arbeitsabläufe simulieren ließen.
    „Das ist auch meine Meinung", stimmte sie zu.
    „Grundsätzlich ist richtig, daß wir ein erneutes Shifting vermeiden müssen. Wie A-Betchaga es sich vorstellt, geht es jedoch nicht weiter. Wir können nicht ewig in der Furcht vor dieser Waffe der Galornen leben.
    Das wäre wie ein langsamer Suizid."
    „Den du verachtest ..."
    „Ich verachte nicht den Suizid, sondern den Selbstmörder", verbesserte er. „Er ist feige, weil er sich dem nicht stellt, was auf ihn zukommt. Er resigniert vor der Zukunft. Das aber entspricht nicht unserem Charakter.
    Nicht von ungefähr sagt man von uns: Hat ein Damorgen nichts zu tun, dann schleift er sein Messer. Hat ein Galorne nichts zu tun, tötet er Flöhe."
    Sie lachte, denn auf seine Weise hatte er den Unterschied zwischen ihnen und den Galornen deutlich gemacht.
    „Irgendwann muß Schluß sein", fuhr er fort, „aber eine konturenlose Persönlichkeit wie A-Betchaga ist nicht imstande, eine Wende herbeizuführen. Deshalb versuchen wir, unabhängig von ihm und seinem Clan zu agieren."
    Der Konstrukteur machte deutlich, daß der Planet Zentrifaal-Zentrum wie ein Planet in Agonie wirkte.
    Dort hatten die Zentrifaal die wichtigste Triebfeder ihrer Existenz verloren. Daran konnte auch eine gewisse Tatkraft nichts ändern, die A-Betchaga trotz seiner Schwäche an den Tag legte.
    „Noch ist nur das Zentrum vom Shifting betroffen, nicht aber die anderen neunzehn besiedelten Sonnensysteme", fuhr A-Beychenzogg fort. „Doch wie lange bleiben wir noch unbehelligt? Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Galornen erneut zuschlagen - und zwar in allen Zentrifaal-Systemen.
    Das ist dann der Anfang von unserem endgültigen Untergang als galaktische Hochzivilisation."
    „Auf der anderen Seite könnte aber diese Konferenz die Galornen zum Shifting provozieren", gab sie zu bedenken.
    „Richtig", gab er ihr recht. „Eben deshalb ist höchste Geheimhaltung notwendig. Außerhalb von Damorgen darf nichts von diesem Treffen bekanntwerden."
    Ein Clanmitglied trat ein und sagte A-Beychenzogg, daß hochrangiger Besuch für ihn gekommen war.
    „Wir haben sehr viel zu besprechen!" Damit machte der Konstrukteur deutlich, daß C-Makhgongko noch nicht gehen durfte. „Bitte warte auf mich! Es wird nicht lange dauern."
    Er
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