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1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt
Autoren: Unbekannt
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weil ich gerade von ihm so etwas nie und nimmer erwartet habe. Doch nun habe ich Beweise. Dieser Mann ist der Mörder deines Clans."
    „Was können wir tun?"
    „Gar nichts. Leider. Da er an der Konferenz teilnehmen wird, haben die Behörden ihm Immunität zugebilligt."
    „Das bedeutet, daß er unangreifbar ist."
    „Leider. Am besten läßt du A-Beychenzogg in Ruhe. Du kannst ihm ohnehin nichts anhaben. Wenn du doch etwas gegen ihn unternimmst, wird er dich durch einen Unfall umbringen lassen."
    A-Jorkiro stieß einen Fluch aus. C-Makhgongko hörte seine Schritte.
    Sie verrieten ihr, daß der Clanchef unruhig im Raum nebenan auf und ab ging.
    „Also gut", beschloß A-Jorkiro. „Wir unternehmen nichts. Vielleicht ergibt sich später eine Möglichkeit, der Gerechtigkeit .Geltung zu verschaffen."
    „Tut mir leid, daß ich nicht mehr für dich tun konnte."
    „Schon gut." Der Clanchef verabschiedete den Besucher, verließ den Raum jedoch noch nicht mit ihm.
    „Noch etwas .
    „Ja?"
    „Ich möchte auf keinen Fall, daß C-Makhgongko etwas davon erfährt."
    „Wieso nicht?" fragte E-Rholtophlon, der im höchsten Maße erstaunt zu sein schien.
    A-Jorkiro zögerte lange, bis er darauf antwortete.
    „Du bist mein Freund", sagte er. „Deshalb sollst du wissen, was ich lieber für mich behalten hätte.
    C-Makhgongko ist meine Tochter. A-Beychenzogg hat meinen Clan ermordet, und dazu gehörte auch ihre Mutter!"
    „Ich verstehe. Wenn sie es erfährt, könnte sie sich rächen wollen. Und dabei müßte sie scheitern, denn gegen ABeychenzogg ist sie machtlos."
    Die beiden Männer verließen den Nebenraum. Sie redeten auf dem Weg zum Ausgang weiter, doch die junge Frau hörte nicht mehr hin.
    Sie war bis ins Innerste aufgewühlt.
    A-Jorkiro glaubte ihr, daß sie seine Tochter war, und er sorgte sich um sie. Damit überraschte er sie und nahm sie endgültig für sich ein. Sie beschloß, ihm zu helfen, wo es ihr möglich war.
    Auf keinen Fall war sie damit einverstanden, daß A-Beychenzogg ungeschoren davonkam. Unter der Maske des Biedermannes hatte der Konstrukteur schwere Verbrechen verübt. Dafür maßte er bezahlen, und wenn sie etwas dazu beitragen konnte, daß die Gerechtigkeit siegte, dann wollte sie das tun.
    Sie kehrte bald darauf in das Haus des Konstrukteurs zurück und nahm die Arbeit bei ihm wieder auf.
    Dabei wartete sie auf eine Gelegenheit, sich unbemerkt umzusehen. Wenn sie beweisen konnte, daß er kein Ehrenmann, sondern ein kaltblütiger Mörder war, dann maßte seine Immunität aufgehoben werden.
    Als es schon so aussah, als müsse sie den Tag ungenutzt verstreichen lassen, meldete eines der Clan-Mitglieder den Besuch einer Regierungsdelegation von einem anderen Zentrifaal-Planeten. Damit überraschte er ABeychenzogg. Der Konstrukteur hatte nicht damit gerechnet, daß es im Vorfeld der Konferenz zu gesonderten Begegnungenund Besprechungen kam.
    Aus diesem Grund wollte er C-Makhgongko schon nach Hause schicken.
    „Es kann spät werden", sagte er freundlich.
    „Das macht nichts", behauptete sie. „Ich habe noch sehr viel zu tun, und ich wäre froh, wenn ich weiterarbeiten dürfte."
    „Von mir aus", lenkte er großzügig ein, „aber ich kann mich nicht um dich kümmern."
    „Das macht nichts."
    Sie atmete auf, als sie allein war, und dann wartete sie geduldig ab, bis A-Beychenzogg sich seinen Gästen widmete und dabei die Dienste aller ClanMitglieder in Anspruch nahm.
    Sie hoffte, daß sie ungestört blieb. Dann konnte sie sich umsehen und die Gelegenheit nutzen, um ganz besonders sorgfältig nach Beweisen für die Verbrechen des Mannes zu suchen, dem sie bisher bedingungslos vertraut hatte.
    C-Makhgongko überzeugte sich davon, daß alle Clan-Mitglieder damit zu tun hatten, die Gäste zu versorgen. Erst dann schlich sie sich in den Nebenraum, in dem A-Beychenzogg offenbar die wirklich wichtigen Unterlagen aufbewahrte. Doch kaum hatte sie einige Minuten lang gesucht, als jemand das Arbeitszimmer betrat.
    Erschrocken drückte sie sich neben der Tür an die Wand und wartete. Sie konnte sich ausrechnen, was sie erwartete, wenn sie beim Herumspionieren überrascht wurde - immerhin war der Konstrukteur ein Mörder!
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und die linke Hand wurde so feucht; daß sie sie immer wieder an der Hose abwischen maßte.
    Vorsichtig spähte sie in den Arbeitsraum. T-Anak, ein widerborstiger und frecher Sohn von A-Beychenzogg, stand an einem der Arbeitstische und wühlte in den Schreib- und
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