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1855 - Vorstoss in die Traumblase

Titel: 1855 - Vorstoss in die Traumblase
Autoren: Unbekannt
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die drei Antigravplattformen bildeten eine schützende, wenngleich durchlässige Kugel um sie herum. Alle Systeme meldeten volle Funktionsfähigkeit.
    Das Fenster in eine andere Dimension glühte für einen Sekundenbruchteil grell auf und erlosch dann.
    Dort, wo es existiert hatte, erstreckte sich wie überall in ihrer Nähe die Röhrenlandschaft.
    Über den Ort ihrer Ankunft war ihnen so gut wie nichts bekannt außer der Tatsache, daß er irgendwo im Hyperraum lag. Das Fenster selbst gab keine Hinweise darauf, ob es sich um einen Mikrokosmos wie bei syntronischen Feldern oder etwas anderes handelte. Die drei Aktivatorträger und ihre robotischen Begleiter wußten nur eines: Der Raum mit den ineinander verschlungenen und verschachtelten Röhrensystemen stellte einen Teil des Monuments dar, von dem Anita und George am Kilimandscharo gesprochen hatten. Was an diesem Raum in sich gestülpt war, würden sie vermutlich bald herausfinden. Und irgendwann maßten ihnen hier die Philosophen halbmateriell oder in irgendeiner anderen Erscheinungsform über den Weg laufen.
    Philosophen in einer ins Riesenhafte vergrößerten Gestalt und vermutlich mit Fähigkeiten und Machtmitteln ausgestattet, denen sie nichts oder nur wenig entgegenzusetzen hatten.
    Alle zehn Modulas orteten ununterbrochen. Die Abstrahlmündungen der sechs Kampfroboter glühten drohend; sie waren jederzeit bereit, ihre Energien zum Schutz der drei Lebewesen einzusetzen.
    „Der Strangenesswert .ist Null. Keine Abweichungen der universellen Konstanten von den gewohnten Mustern", meldeten die Pikosyns.
    Für ihren Vorstoß stellte diese Information einen wichtigen Aspekt dar. Die Aktivatonträger wußten jetzt, daß ihnen ein Vierteljahr ihrer eigenen Zeit blieb, um den Kampf gegen das Flimmern zu gewinnen - oder zu verlieren.
    Und ein Wissenschaftler wie Myles Kantor nahm es als letztes, unverbrüchliches Anzeichen, daß es sich bei den Tolkandern um Wesen aus dem eigenen Universum handelte. Gezweifelt hatte sowieso nie jemand daran.
    „Willkommen in der Traumblase", sagte Atlan. „Wir entfernen uns so schnell wie möglich von der Stelle unseres Übertritts. Der Strukturriß ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit angemessen worden. Benutzt zur Kommunikation ab sofort nur den Normalfunk!"
    Roboter und SERUNS gaben Entwarnung. Im Umkreis von mehreren Kilometern ließen sich keine Infrarotspuren und keine energetischen Emissionen entdecken, die auf eine Bedrohung hingewiesen hätten. An einem ruhigeren Ort im Universum hätten sie nicht herauskommen können.
    Für den Arkoniden war das kein Grund, in der Wachsamkeit nachzulassen. Dies hier war die Traumblase, ein Gebilde, das in spätestens einem Vierteljahr Verderben über Billionen von Galaktikern bringen würde. Und es handelte sich um Goeddas Reich, was auch immer sie sich unter diesem Begriff vorstellen mochten. Irgendwo in diesem Reich hielten sich die Philosophen oder ein Teil dieser Irrwische auf, die gleichzeitig auf Terra und den anderen einundfünfzig betroffenen Welten aktiv waren.
    „Das Fenster zeigt keine energetische Aktivität mehr", meldete Myles’ Pikosyn. „Die Zwillinge sind erschöpft. Sie versuchen nicht, den Durchgang erneut zu stabilisieren."
    „Ja - ja leider", seufzte Kantor.
    Das Bewußtsein, vorerst vom übrigen Universum und vor allem von jenem Bereich abgeschnitten zu sein, in dem Kallia Nedrun, seine Lebenspartnerin, vor sich hin dämmerte, verursachte ihm innerliche Pein.
    Diese Pein behinderte ihn jedoch nicht in seiner wissenschaftlichen Denkfähigkeit. Ein Mensch, der so viel in seinem Leben mitgemacht hatte, eignete sich eine gewisse schizoide Fähigkeit an, Probleme weit von sich zu schieben. Er umgab seinen Körper mit einer Art zweiter Haut.
    Dao-Lin-H’ay stieß ein Fauchen aus und schwebte auf ihn zu.
    „Was ist? Kommst du endlich, oder willst du hier Wurzeln schlagen?"
    „Nein, natürlich nicht", stieß Myles hervor. „Wir haben nicht viel Zeitwir müssen uns beeilen."
    In Gedanken überschlug er, wieviel Zeit Mila und Nadja zur Regenerierung ihrer Kräfte benötigten und wieviel ein Wissenschaftler wie er bis zur nächsten Manifestation des Fensters herausfinden konnte.
    Atlan markierte den Ort ihres Übertritts mit einer Mikrosonde. Dann bezogen sie zusammen mit ihrer Ausrüstung hinter einem Gewirr ineinander verschlungener Röhren und Schläuche Stellung und minimierten ihre Energieemissionen. Als selbst nach einer Viertelstunde nichts geschah,
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