Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1855 - Vorstoss in die Traumblase

Titel: 1855 - Vorstoss in die Traumblase
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Antigravscheibe heran.
    Freu dich nicht zu früh, warnte der Logiksektor. Sie werden Mittel und Wege finden, deinen Standort im Nebelfeld zu erkennen.
    Das hoffte Atlan am wenigsten, aber er mußte es einkalkulieren.
    Die Koordinaten des Verstecks waren die alten, aber das Feld hatte sich in Relation zum Gliederschiff verschoben. Atlan mußte sechseinhalb Kilometer dazurechnen. Um soviel hatte das Gliederschiff auf dieser Seite abgenommen, um dieselbe Strecke hatte sich der Nebel ausgedehnt.
    Nach kurzem Umherirren schälten sich endlich die Umrisse der ovalen Scheibe aus der „Suppe". Unter allen erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen näherte sich der Arkonide dem Ding und untersuchte es. Der Check ergab keine Hinweise, es fanden sich auch keine äußerlichen Spuren einer Manipulation. Der winzige, separat untergebrachte Kontrollspeicher des Logs wies keine Einträge auf. Die Plattform war nicht entdeckt worden.
    Atlan stellte die Betriebsbereitschaft her und wartete auf das Eintreffen der Modulas. Irgendwie wunderte es ihn nicht, daß von den drei Kampfmaschinen lediglich eine einzige zurückkehrte und die Vernichtung der beiden anderen meldete.
    „Wir suchen unverzüglich das Bauwerk auf." Atlan startete die Plattform und dockte den Roboter auf der Unterseite an. „Myles Kantor und Dao-LinH’ay brauchen unsere Hilfe."
     
    *
     
    Verzweifelt beobachtete Myles die Darstellung auf der Helmscheibe. Die Verfolger kamen aus allen Richtungen, und in spätestens drei oder vier Minuten würde sich die dreidimensionale Umklammerung erneut schließen.
    „Wir haben nur eine Wahl", sagte der Terraner mißmutig. „Wir müssen sie ablenken. Es verschafft uns vielleicht einen Kilometer Raum. Das könnte aber reichen."
    Er steuerte die Plattform der Kartanin auf einen dicken Knoten zu und brachte sich zwischen den Strängen vorübergehend aus dem Sicht- und Ortungsbereich. Zwei Holoprojektionen blieben auf der Plattform zurück und rasten mit ihr weiter, während Myles Kantor und Dao-Lin-H’ay in der Deckung der vielfach gewundenen Röhren zum Rand des Bauwerks strebten.
    Wieder vernahm er die Stimme des Physanders Ockonea. Dieser bekam langsam Übung im Umgang mit seinen Tricks.
    „Vorsicht!" warnte er seine Artgenossen und die Roboter. „Es könnte sich um eine Finte handeln. Teilt euch auf. Eine Hälfte verfolgt die Flugscheibe, die andere sucht nach Spuren von zwei terranischen SERUNS."
    Sechshundert Meter blieben sie unerkannt, dann entdeckte eine Gruppe aus Robotern die beiden Aktivatorträger.
    „Zu früh, viel zu früh", murmelte Myles. „Konnten sie nicht noch vierhundert Meter warten?"
    Er war Wissenschaftler, kein Kämpfer. Wenn er jetzt aufgab, war seine Lage vielleicht nicht ganz so schlimm, als wenn er weiterhin floh. Ein Stöhnen aus dem SERUN neben sich rief ihm ins Gedächtnis zurück, daß die Kartanin Hilfe brauchte. Und die konnte sie bei den Chaerodern und Physandern nicht erhalten.
    Hastig fragte er die Sonden ab und schaltete gleichzeitig die Schutzschirme der beiden Anzüge ein.
    Die Rückmeldungen erbrachten ein niederschmetterndes Ergebnis. Von den Sonden existierten nur noch zwanzig Prozent, und aus dem Bereich des Dimensionsrisses gab es keine Neuigkeiten. Die Zwillinge und die Herreach versuchten bisher nicht, das Tor ein zweites Mal zu öffnen.
    Zweihundert weitere Meter schafften die beiden Flüchtlinge. Bis zum Nebelfeld war es aber doppelt so weit.
    Ein Schwarm von Robotern quoll aus der silbrigen Wand und verlegte ihnen den Weg.
    „Komm zu dir!" flüsterte Myles heiser.
    „Tut mir leid", erwiderte Daos Pikosyn. „Sie wird in der nächsten halben Stunde nicht erwachen. Ich habe ihr Medikamente gegeben."
    „Auch das noch! Wir sitzen in der Falle."
    Ein Stück weiter rechts schoß wieder etwas aus dem Nebel und drang mit hoher Geschwindigkeit in das Bauwerk ein. Ein Funksignal traf ein.
    „Atlan!" stieß der Wissenschaftler hastig hervor. „Vorsicht! Wir sind umzingelt. Du kommst zu spät."
    „Flieg weiter und frag nicht! Mach schnell!" lautete die Antwort.
    Myles merkte, daß die Pikosyns kommunizierten. In seiner Hilflosigkeit war es ihm egal, daß sie ihn nicht in ihre Entscheidungen mit einbezogen. Die beiden SERUNS beschleunigten und rasten mitten zwischen die Stränge hinein. Es gab Schäden beim Kontakt mit den Schutzschirmen.
    Zum erstenmal tauchte grell und groß wie eine überdimensionale Leinwand das Nebelfeld in Kantors Blickfeld auf. Gleichzeitig erkannte er Schwärme
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher