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1845 - Die Schwarzen Schiffe

Titel: 1845 - Die Schwarzen Schiffe
Autoren: Unbekannt
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bildete eine Ausnahme; wenigstens einmal im Leben wollte jeder Galorne in Plantagoo auf dem Heimatplaneten, gewesen sein. Es hatte sich als ein immer stärker um sich greifender Brauch eingebürgert, daß Galornen, die ihren Tod herannahen fühlten, nach Gaalo zurückkehrten, um dort ihre Seele auszuhauchen.
    Überall in Plantagoo wurden die Galornen so behandelt, wie es ihnen zukam: Jeder einzelne Galorne war Repräsentant einer galaktischen Großmacht - der einzigem galaktischen Großmacht, um präzise zu sein -und wurde nach diesem Maßstab behandelt. Man umgab die Galornen mit Schmeicheleien, erfüllte ihnen alle Wünsche, widersprach ihnen nicht.
    Nur eines gab es, was den Galornen in Plantagoo die Stirn bot: Es war kein offener Widerstand, aber um so wirkungsvoller, als er im Herzen Plantagoos stattfand, im innersten Inneren der galornischen Herrschaft, auf Galorn selbst.
    Wer das Unberührbare Heiligtum erbaut hatte, wußte niemand zu sagen. Es war schon dagewesen, noch ehe die galornische Geschichte das Stadium schriftlicher Überlieferung erreicht hatte. Selbst in den ältesten Dokumenten Gaalos war schon von dem Heiligtum die Rede und davon, daß niemand wußte, woher es gekommen war.
    Sagen und Legenden berichteten von einem Volk, das vor den Galornen existiert hatte, sehr lang vor ihnen, so lange, daß es keine Verbindung zwischen diesem uralten Volk und den Galornen mehr gegeben hatte.
    Daher konnten sich die Galornen nicht einmal als Erben dieses Volkes betrachten.
    Schlimmer noch: Trotz aller Geheimhaltung hatte sich die Sage vom Unberührbaren Heiligtum in ganz Plantagoo verbreitet. Mündlich, durch Raunen und Flüstern, wurde die Nachricht weitergetragen bis in die entferntesten Regionen Plantagoos, und überall zog man aus dieser Legende dieselbe Schlußfolgerung.
    Es hatte einmal, vor langen Zeiten, als die Sterne noch jung gewesen waren, ein Volk gegeben, stärker und mächtiger, als es die Galornen jemals gewesen waren oder jemals würden sein können. Dieses Volk, dessen Name nicht genannt wurde, hatte das Unberührbare Heiligtum hinterlassen, als ewige Mahnung an die Galornen, nicht hoffärtig zu werden und sich darüber im klaren zu sein, daß es eine Macht gab, mit der es auch die mächtigen Galornen nicht aufnehmen konnten.
    Dies war es, was die Galornen reizte und verstimmte, seit Urzeiten. Wahrscheinlich waren die ersten Galornen mit Faustkeilen oder ähnlichen Geräten auf das Unberührbare Heiligtum losgegangen, ohne es beschädigen zu können. Später hatten sie es mit Geräten aus Metall probiert, dann mit höher entwickelter Technik, mit Sprengstoffen, mit Strahltechnik, mit allem, was sie in den vielen Jahrtausenden ihres Aufstiegs entwickelt hatten.
    Keines dieser Werkzeuge hatte seinen Zweck erfüllt.
    Unberührbar wie der Kern der Zeit stand das Heiligtum da; es schien alle Bemühungen der Galornen zu verspotten und zu verhöhnen. Allein die Existenz dieses Unberührbaren Heiligtums unterminierte den Ruf der Galornen in Plantagoo; schon gab es Legenden und Gerüchte, die wissen wollten, daß eines fernen Tages das Urvolk wieder erscheinen würde, um seine Macht wieder an sich zu nehmen und die Galornen zu knechten, so, wie die Galornen es mit den anderen Völkern Plantagoos gemacht hatten.
    Kein Galorne glaubte ernsthaft daran, daß es jemals dazu kommen würde. Wenn Völker ausstarben, dann waren sie ein für allemal aus der Geschichte getilgt und tauchten nie wieder auf. Vor der Möglichkeit, daß sich das legendäre Urvolk eines Tages melden könnte, brauchte sich kein Galorne wirklich zu fürchten.
    Und doch ...
    „Öffnen!" bestimmte Pool Tammen, als er das Raumschiff erreicht hatte.
    Ein Gebirge aus schwarzem Metall, der Metall gewordene Tod, eine ungeheure Zusammenballung von Energie und Macht auf engstem Raum, so ragte das Schiff in die Höhe. Der für Galorn typische Nieseldunst lag so dicht über der Hochebene, daß die Spitze des Schiffes davon eingehüllt war.
    Geräuschlos öffnete sich in der Oberfläche des Schiffes eine Luke. Das Schiff hatte seinen Kommandanten erkannt und folgte seinen Befehlen, wie es sich gehörte. Es nahm den Kommandanten per Traktorstrahl an Bord.
    Hinter Pool Tammen schloß sich die kleine Schleuse wieder. Er suchte nach der Zentrale des Raumers.
    . Das Schiff half ihm diskret dabei die Beleuchtung in den richtigen, zum Ziel führenden Gängen war merklich heller als in den anderen Fluren und Korridoren. Allerdings hätte es dieses
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