Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1845 - Die Schwarzen Schiffe

Titel: 1845 - Die Schwarzen Schiffe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geistig.
    Rhodan ahnte, daß er diese Schwarze Flotte so schnell nicht wieder würde besuchen können. Sie war eines der Geheimnisse der Pentrischen Wolke, vermutlich deren größtes, dessen Lüftung die Galornen niemals zulassen würden.
    Wahrscheinlich hatte es sie außerordentliche Mühe gekostet, die Spuren ihrer grausamen und aggressiven Vergangenheit zu verwischen und aus dem Gedächtnis der Völker zu tilgen. Aber sie hatten es geschafft. Die Galornen galten in weiten Teilen der Galaxis Plantagoo als die Friedfertigkeit schlechthin - lediglich die Zentrifaal waren da, aus leidvoller eigener Erfahrung, anderer Ansicht, aber sie würden es gewiß nicht wagen, den Galornen offen zu widersprechen.
    Gerne hätte Perry Rhodan in Erfahrung gebracht, in welchem Jahrtausend galornischer Geschichte Londa Dad gelebt hatte und was aus ihr geworden war. Was hatte Tasch-Term mit der neuen Friedfertigkeit der Galornen zu tun, und wie war es dazu gekommen, daß KEMPEST letztlich in der Pentrischen Wolke gelandet war? Aus welchem Grund hatten die Galornen die Schwarze Flotte behalten und nicht etwa verschrottet, was doch nahegelegen hätte?
    Fragen über Fragen, aber Rhodan wußte, daß er nicht mehr imstande war, nach den Antworten zu suchen. Seine mentalen Kräfte waren erschöpft, und in gewisser Weise schmerzte in seinem Schädel ein ungeheurer intellektueller Muskelkater.
    Langsam, fast schwankend kehrte Perry Rhodan zum Transmitterkreis zurück.
    Er hatte damit gerechnet. Während des Aufstiegs hatte er noch einige Male versucht, mit Bully in Funkkontakt zu treten, aber seine Rufe waren nicht beantwortet worden.
    Bully war- nicht mehr auf diesem Planeten, auch nicht die Zentrifaal. Zentris Kinder, gegen ihren Willen in die Welt gesetzt und gerade erst erneut zu Opfern der Galornen geworden...
    Vermutlich hatten sie den mentalen Druck dieses Ortes nicht länger ertragen können. Möglich war auch, daß es in ihrem kollektiven Unbewußten eine Erinnerung an die Schwarze Flotte gab. Dann war es noch verständlicher, daß sie es an diesem Ort nicht ausgehalten hatten.
    Neben dem Transmitterkreis konnte Perry Rhodan Schriftzeichen erkennen, Bully hatte sich einen härten und spitzen Stein gesucht und damit eine Botschaft in den Untergrund geritzt.
    „Perry, wir gehen durch den Transmitter", las Rhodan die Botschaft. Die Schrift wirkte krakelig und war offenbar ohne viel Kraft eingeritzt worden. „Ich habe nicht mehr die Kraft, Dich zu suchen. Bully!", Der Terraner nickte.
    Wäre er zurückgeblieben mit den Zentrifaal, hätte er möglicherweise ähnlich reagiert.
    Das war es also, das Ende.
    Nicht der Tod, damit rechnete Perry Rhodan nicht. Das Stichwort hieß Erschöpfung und Aussichtslosigkeit. Es war nicht das erste Mal, daß er gezwungen worden war, sich zu ergeben. Aber früher hatte er sich einer Übermacht gegenüber gesehen; Widerstand war möglich, aber zwecklos, wenn nicht selbstmörderisch gewesen.
    In all diesen Fällen war er aufrecht seinem Schicksal entgegengegangen.
    Jetzt aber ...
    Er lachte halblaut. Nein, er würde nicht zu Kreuze kriechen müssen, auf allen vieren. So erschöpft war er nicht, aber viel fehlte nicht zu dieser Lösung.
    Rhodan griff nach dem Markierungsstift ...
     
    *
     
    Es war die azurblaue Stadt, die jetzt, von einer rötlichen Abendsonne überglänzt, eine ganz eigentümliche Färbung angenommen hatte.
    Perry Rhodan stieß einen tiefen Seufzer aus.
    Von einem Augenblick auf den anderen hatten die Kopfschmerzen aufgehört, der mentale Druck war verschwunden. Nur die Müdigkeit, diese bleierne, gedankenbeschwerende Ermattung war geblieben.
    Der grau gepflasterte Platz war derselbe, einhundert zu zweihundert Meter groß. Er war immer noch leer, jetzt aber von einigen hundert Robotern gesäumt. Es war offensichtlich, man hatte auf Perry Rhodan gewartet.
    Von Reginald Bull und den überlebenden Zentrifaal war nichts zu sehen.
    Der Terraner holte tief Atem. Man wartete auf ihn, daß er etwas tat.
    Er straffte den Körper, hob den Kopf. Mit langsamen, schwingenden Bewegungen setzte er sich in Marsch, genau auf den Galornen zu, der ihn in der Phalanx erwartete. Es war ein großer Galorne, mehr als zwei Meter groß, mit der Statur einer Buddha-Statue. Seine Aura strahlte über den Platz, hüllte Perry Rhodan ein, und eine Empfindung tiefen inneren Friedens breitete sich in Rhodan aus.
    Er überließ sich diesem Gefühl, aber seine Intelligenz und sein Instinkt waren, zumindest in Resten, noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher