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1843 -  Die Falle der Sensenfrau

1843 - Die Falle der Sensenfrau

Titel: 1843 - Die Falle der Sensenfrau
Autoren: Jason Dark
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nicht. Es kann sein, dass Sariel ihn für sich haben will. Kann sein, dass er der einzige Nephilim auf dieser Erde ist. Oder er möchte, dass er nicht zu viel erzählt. Das kann auch sein. Ich wollte eigentlich nur dem Bischof einen Gefallen tun und wusste nicht, dass es so enden würde oder weitergehen wird. Geendet ist es ja noch nicht.«
    »Stimmt. Da können wir uns also noch auf etwas gefasst machen, denke ich mal.«
    »So sehe ich das auch, Ignatius.«
    Er dachte einen Moment nach und stellte dann eine Frage. »Glaubst du denn, dass dieser Sariel noch Helfer hat?«
    Ich pfiff leise durch die gespitzten Lippen. »Das ist eine gute Frage.«
    »Kannst du es dir vorstellen, John?«
    »Ja, immer.«
    Ein Zeigefinger deutete auf mich. »Aber du kennst sie nicht? Oder liege ich da falsch?«
    »Ich kenne sie nicht.«
    »Hast du auch keine Idee?«
    »Nein, es gibt keine Grigorichefs, sage ich mal. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sich geändert hat. Wir haben es mit diesem Sariel zu tun, und dabei wird es dann wohl bleiben.«
    »Der sehr mächtig ist.«
    »Leider.«
    Ignatius nickte. »Gut, John, ich werde mein Bestes geben und versuchen, Julian zu beschützen.«
    »Das weiß ich doch.«
    Er klopfte gegen meinen Arm. »Wir sehen uns noch.«
    »Bestimmt.«
    Als er gegangen war, betrat ich das kleine Badezimmer und machte mich frisch. Dabei überlegte ich, wie es weitergehen sollte.
    Okay, wir hatten hier unsere Gästezimmer bekommen. Ich für meinen Teil wollte auf keinen Fall in ihm bleiben. Ein anderer Ort war für mich wichtiger. Ein großer, der mir Freiheit brachte. Hier kam ich mir eingeschlossen vor.
    Durch ein kleines Fenster konnte ich in den Garten schauen, der in tiefer Einsamkeit lag. Niemand bewegte sich dort und durch die Strahlen der Sonne hatte er einen leicht verzauberten Ausdruck bekommen.
    Ich war sicher, dass Suko ebenso dachte wie ich. Wir würden uns umschauen und die Augen offen halten.
    Ich öffnete die Tür und verließ den Raum. Der Flur war nicht eben hell. Man konnte die Beleuchtung als ein Halbdunkel bezeichnen. Daran mussten sich die Augen erst gewöhnen.
    Auch meine.
    Und als ich das Zimmer verließ und einen Schritt in den Flur setzte, da hörte ich das Knurren.
    Ich blieb stehen. Auf meinem Rücken breitete sich eine Gänsehaut aus. Das Geräusch stammte nicht von einem Menschen, sondern von denen, die auf mich gewartet hatten.
    Es waren Sariels Bestien!
    ***
    Ich machte mir keine Gedanken darüber, woher sie gekommen waren, ich nahm zur Kenntnis, dass sie vor mir standen, die Mäuler aufgerissen und die Zähne gefletscht hatten.
    Was sie wollten, lag auf der Hand. Sie würden mich anspringen und meine Kehle zerreißen wollen, und in diesem Gang gab es nicht viele Möglichkeiten, ihnen auszuweichen. Ich konnte mich auf keinen Kampf einlassen und musste mich auch von dem Gedanken lösen, dass es normale Hunde waren.
    Sie knurrten leise.
    Ihre Läufe zitterten etwas. Zwischen den Zähnen sah ich den Geifer, der wie Leim dort klebte. Eine Zunge tanzte in jedem Maul, als wollte sie einen bestimmten Rhythmus vorgeben. Der Anblick gefiel mir nicht. Ich spürte auch die Kälte, die an meinem Rücken entlang kroch. Irgendwo im Hintergrund hörte ich eine Stimme, aber die war uninteressant. Wichtig waren die beiden Bestien, die sicherlich nicht gekommen waren, um mir eine Pfote zu reichen.
    Wollten sie mich töten?
    Wenn ja, dann hätten sie das schon längst tun können. Aber sie machten nicht den Eindruck, als ob sie angreifen wollten, was mich schon wunderte. Sie blieben stehen und warteten ab.
    Ich war bisher starr geblieben, aber das änderte sich jetzt. Um einen Angriff abzuwehren, würde ich schießen müssen. Und deshalb zog ich meine Waffe.
    Ich hielt die Beretta in der Hand und richtete die Mündung schräg nach unten. Ein Druck des Zeigefingers würde ausreichen, aber dazu kam es nicht, denn plötzlich waren die Tiere weg. Einfach so, als hätte man sie ausradiert.
    Ich stand da und kam mir ziemlich dumm vor. Außerdem fühlte ich mich leicht verarscht, aber ich nahm das Erscheinen trotzdem nicht auf die leichte Schulter. Hier hatte jemand bewiesen, wozu er fähig war, und mir gezeigt, dass wir weiterhin unter Kontrolle standen. Genau das war wohl Sinn der Sache gewesen.
    Wir würden die Augen immer weit offen halten müssen. Das Erlebnis konnte ich knicken, aber ich würde es nicht vergessen. Es ging ja nicht nur um die beiden Tiere, sondern auch darum, wie sie plötzlich
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