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1843 -  Die Falle der Sensenfrau

1843 - Die Falle der Sensenfrau

Titel: 1843 - Die Falle der Sensenfrau
Autoren: Jason Dark
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geflüchtet, dem sie gehorchten.
    Davon ging Ignatius aus. Es musste jemanden geben, der dafür verantwortlich war. Von allein waren sie nicht losgezogen, um einen Menschen zu töten.
    Dem Chef der Weißen Macht war klar, dass er nicht die normale Polizei holen würde. Der Vatikan war ein in sich geschlossenes Gebiet, in dem andere Regeln herrschten. Danach hatte sich jeder zu richten. Es musste nicht alles herauskommen, was hier geschah. Gewisse Dinge regelte man intern. Luigi würde begraben werden. Seine Angehörigen würden auch Bescheid bekommen, dass er einem Unfall zum Opfer gefallen war. Sie würden keine weiteren Fragen stellen, da war der Respekt und auch die heilige Furcht vor dem Vatikan viel zu groß. Und der Vatikan würde auch für ein entsprechendes Grab sorgen.
    Ignatius ging wieder ins Haus. Er wollte telefonieren, aber er wurde einen Gedanken nicht los. Warum waren die beiden Bestien geschickt worden?
    Es gab für ihn nur eine Erklärung. Wahrscheinlich ging es darum, ihn zu warnen. Ihm zu erklären, was ihm noch blühen konnte, wenn er nicht etwas Bestimmtes tat.
    Genauso dachte Ignatius.
    Etwas Bestimmtes tun. Sich so verhalten, wie man es wollte. Aber was sollte er tun? Worum ging es da? Er wusste sich keinen Rat. Leicht war es nicht, hier eine Lösung zu finden.
    Er dachte an John Sinclair, der bald eintreffen würde. Der Flieger hatte Verspätung gehabt, und man war ihm auch schon auf der Spur gewesen, wie Ignatius durch ein Telefongespräch mit John erfahren hatte. Das alles entsprach den Tatsachen, hinter der eine gewaltige Macht stecken musste, wie er dachte.
    In der Kühle seines Arbeitszimmers tätigte er einige Anrufe. Er weihte den Chef der Schweizer Garde mit ein und sprach auch mit dem Chef der Sicherheitstruppe. Diese Leute trugen keine Uniformen wie die Garde, sie bewegten sich in ziviler Kleidung.
    Ignatius war froh, als er die Anrufe hinter sich hatte. Er wusste auch, dass man ihm Fragen stellen würde, und ihm war ebenfalls klar, dass er sie nicht beantworten musste. Diese Macht hatte er, und er würde sie einsetzen, wenn es sein musste.
    Und dann meldete sich sein Telefon. Er hob ab und sprach mit neutraler Stimme.
    »Ich bin es.«
    »John!« Er lachte. »Bist du schon …«
    »Ja, ja, sind wir, Ignatius. Wir stehen praktisch an der Mauer.«
    »Bei einer Zufahrt?«
    »Wo es zum Bahnhof geht.«
    »Ich schicke jemanden.«
    »Danke, das ist gut.«
    Der Chef der Weißen Macht legte auf, und er lächelte auch wieder. Es tat ihm gut, John Sinclair empfangen zu können, denn nun keimte wieder Hoffnung in ihm auf …
    ***
    Es waren zwei Leute, die uns abholten. Die Männer hatten sich Bärte wachsen lassen, trugen dunkle Anzüge, und hätten sie Kutten getragen, dann wären sie als Mönche durchgegangen.
    Uns bedachten sie mit recht finsteren Blicken. Sie schienen sich zu ärgern, dass sie uns begleiten mussten. Den Wagen stellten wir schnell ab, dann ging es zu Fuß weiter, und wir konnten den Petersplatz und den Petersdom bestaunen, den ich mir unbedingt mal wieder von innen anschauen wollte, denn ich fand ihn faszinierend.
    Das hatte noch Zeit. Erst mal wollte ich mit meinem Freund Ignatius reden. Dessen Stimme hatte mir vom Klang her nicht gefallen. Da hatte so etwas Trauriges mitgeschwungen, als würde er unter Sorgen leiden. Suko und Julian hatte ich davon nichts gesagt. Es war auch möglich, dass ich mich geirrt hatte.
    Egal. Jedenfalls wurden wir dorthin geführt, wo sich in der Regel keine Touristen herumtrieben. Dafür aber sahen wir zwei Männer, die einen schlichten Metallsarg trugen und in die entgegengesetzte Richtung schritten.
    Suko und ich schauten uns an, sagten aber nichts. Und unsere Begleiter fragten wir auch nicht danach.
    Das Büro meines Freundes Ignatius war in einem alten Steinbau untergebracht, dessen Mauern eine gewisse Geschichte ausströmten. Kein Schild wies darauf hin, wer hier residierte. Im Laufe der Jahrhunderte hatte der alte Bau bestimmt schon vieles gesehen, aber die Steine schwiegen.
    Ignatius erwartete uns an der offenen Tür. Wir waren noch nicht bei ihm, da hob er die Arme an und rief unsere Namen. Jetzt hatte seine Stimme einen ganz anderen Klang, sie schallte uns freudig entgegen.
    Auch ich lachte. Und wenig später lagen wir uns in den Armen. Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen. Wir schlugen uns auf die Schultern und den Rücken und waren beide froh, dass wir noch lebten und auch gesund waren.
    Dann wurde Suko begrüßt, und danach war
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