Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1840 - Locksignal Frieden

Titel: 1840 - Locksignal Frieden
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gemeint, für kurze und beschränkte Zeit zu denken und zu empfinden, wie wir es tun!"
    Aus den Mienen seiner Zuhörer sprach ungläubiges Staunen.
    „Denken und fühlen wie wir?"
    „Sie sind mitunter fähig, ihre eigenen individuellen Interessen hinter den Gesichtspunkt des Gesamtwohles zu stellen", fuhr Ychandor fort. „Was für uns selbstverständlich ist, vermögen sie in Ausnahmesituationen ebenfalls zu vollbringen. Das macht sie gefährlich, in beschränktem Ausmaß, zugegeben, aber immerhin. Und da sie nicht dumm sind, wird ein besonderer und auffälliger Abwehrriegel von Tausenden von Schiffen ihr Interesse vor allem auf jene Welten lenken, die sich auf das Absolutum vorbereiten - und genau das müssen wir unter allen Umständen verhindern."
    „Da wüßte ich einen Rat", ließ sich Eychesch vernehmen.
    „Ich höre!"
    „Wir greifen sie an, überall. Wahllos und ohne wirklichen Ernst. Sobald eine Flotte von uns über einem ihrer Planeten erscheint, werden sie Alarm auslösen und ihre Flotten losschicken, um gegen uns zu kämpfen.
    Aber bevor sie zur Stelle sind, sind unsere Flotten bereits verschwunden und greifen .andere Welten an. Diese Aktion setzen wir fort, bis sie sich schließlich völlig zersplittert haben oder aufgeben. Mit zweihundert Flotten von je tausend Schiffen sollte das zu machen sein."
    „Ein guter Plan", stimmte Ychandor zögernd zu. „Jedenfalls auf erste Sicht. Aber ..."
    „Ich ahnte, daß du Einwände haben wirst", merkte Eychesch an.
    „Zunächst einmal würden wir dabei auch unsere eigenen Kräfte zersplittern", gab Ychandor zu bedenken. Er begann sich in der Zentrale zu bewegen und ließ die Gelenke knacken. „Zweitens müßten wir dabei entweder die für den Bund bestimmten Planeten entblößen, oder aber sie würden sich aus dem allgemeinen Getümmel deutlich herausheben und damit Angriffe provozieren. Immerhin wissen die Galaktiker längst, welche Welten wir für den Bund auserkoren haben. Sie könnten die Gelegenheit dazu nutzen, sich vor allem um diese Welten zu kümmern, die dann ohne ausreichenden Schutz wären."
    „Außerdem ..." Auch Bruydeinen hatte nachgedacht. „Wenn wir in den Sonnensystemen, die wir aufsuchen, einfach nur herumschwirren, werden die Galaktiker das bald merken und dahinter ein Ablenkungsmanöver ahnen ..."
    „Was es ja auch ist", warf Lachynese ein. „Aber wer sagt denn, daß wir dort nur herumschwirren sollen?"
    Ychandor bedachte ihn mit einem wütenden Blick.
    „Du willst diese Welten wirklich angreifen und beschießen? Und dabei kostbares Leben gefährden, das wir eventuell als künftigen Bund gebrauchen können? Bist du von Sinnen?"
    Lachynese zog sich einige Schritte zurück.
    „Verzeiht!" sagte er leise. „Ich war unbedacht!"
    „Äußerst unbedacht", schalt ihn Ychandor. „Nein, wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen."
    „Dann greifen wir eben einige ihrer Zentralwelten an", überlegte Eychesch laut. „Früher oder später werden wir sie ohnehin erobern, warum nicht früher, also jetzt? Und wenn wir Planeten wie Terra ..."
    Ychandor brachte ihn mit einer herrischen Geste zum Verstummen.
    „Denk nach!" sagte er scharf. „Denk sehr gründlich nach über den wahnwitzigen Unsinn, den du von dir gegeben hast. Terra angreifen? Unter großen Verlusten und mit der Gefahr verbunden, eine schon völlig sichere Beute zu beschädigen?"
    Auch Eychesch verstummte, peinlich betroffen.
    „Was wir brauchen, sind nicht weitere Welten oder törichte Raumschlachten ohne Sinn und Ziel. Was wir brauchen, ist Zeit, vor allem Zeit. Nein, wir müssen uns etwas ganz anderes einfallen lassen."
    Bruydeinen erlaubte sich einen Scherz.
    „Wir bitten sie einfach zu warten", schlug er heiter vor. „Bis wir fertig sind mit unserem Plan. Dann wird die Überraschung für die Terraner noch größer sein, wenn sie plötzlich entdecken ..."
    „Kein schlechter Einfall", sagte Ychandor und schnitt Bruydeinen das Wort ab. „Genau das werden wir auch tun."
    „Und wie?"
    „Wir werden sie belügen und beschwichtigen", antwortete Ychandor. „Was wissen sie schon über uns?"
    „Inzwischen eine ganze Menge", antwortete Bruydeinen. „Mehr als uns lieb sein kann ..."
    Ychandor machte eine abfällige Geste.
    „Über die niederen Tolkander vielleicht", gestand er zu. „Aber nichts über uns Koordinatoren. Sie haben noch nicht einmal einen der Wahren Ingenieure zu Gesicht bekommen."
    „Aber ...", stammelte Bruydeinen fassungslos. „Werden sie uns auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher