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1838 - Der Begleiter

1838 - Der Begleiter

Titel: 1838 - Der Begleiter
Autoren: Jason Dark
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einem fröhlichen »Guten Morgen!«.
    Unser Gruß klang weniger freundlich.
    »Was ist denn los?«
    »Wir freuen uns nicht besonders auf den Tag«, sagte ich.
    Glenda lachte. »Ich habe schon gehört, dass ihr hier den tiefen Frust schiebt.«
    »Das kann man so sagen.«
    »Aber heute geht’s weiter.«
    »Und warum?«
    Sie schaute mir in die Augen. »Weil ich wieder hier im Land bin. Deshalb.«
    »Sorry, meine Schöne, das hatte ich ganz vergessen.«
    Sie zuckte zurück. »Schleimer«, rief sie, »Schleimer im Quadrat.«
    »Warum sagst du das?«
    »Weil es stimmt.« Sie schüttelte den Kopf. »Meine Schöne, was sollte das denn?«
    »Ich dachte, es würde dir gefallen.«
    »Irrtum.«
    »Dann lasse ich es.«
    »Darauf bestehe ich.«
    Beide grinsten wir, und dann ging ich los, um mir meinen Kaffee zu holen. Suko saß bereits im Büro und telefonierte. Ich nahm ihm gegenüber Platz und legte meine Beine hoch. Die Tasse wärmte dabei meine Handflächen.
    »Es ist gut, Sir, wir sind ja da.« Suko legte den Hörer auf und nickte mir zu.
    »Ein neuer Fall?«, fragte ich.
    »Sir James kommt.«
    »Aha. Und wann?«
    »In ein paar Minuten. Er muss nur noch jemanden anrufen.«
    »Okay, was gibt es denn?«
    »Das hat er nicht gesagt. Kann sein, dass unser Zwangsurlaub beendet ist.«
    »Das will ich doch hoffen. Wie klang denn seine Stimme?«
    »Wie immer.«
    »Nun ja, das lässt auf vieles schließen.«
    »Wir sollten uns überraschen lassen.«
    Da hatte Suko recht. Es blieb uns nichts anderes übrig. Ich trank meinen Kaffee und wartete darauf, dass unser Chef erschien und uns in Kenntnis setzte.
    Nach etwa zwei Minuten wurde die Tür zum Vorzimmer geöffnet. Glenda begrüßte unseren Chef und wurde von ihm gebeten, auch mit in unser Büro zu kommen.
    Das geschah auch nicht alle Tage. Jetzt war ich wirklich gespannt, um was es ging.
    Er lächelte. Das tat er auch nicht so oft. Dann nickte er in die Runde. »Sie haben ja ein paar schöne Tage hier verbracht. Wurde auch mal Zeit, dass gewisse Dinge aufgeräumt wurden.«
    »Haben wir geschafft«, sagte ich.
    »Klar. Das stelle ich auch nicht in Abrede. Nur sind wir mit unserem Fall nicht weiter gekommen.«
    »Was nicht an uns lag, Sir.«
    »Das weiß ich, John.« Er runzelte die Stirn. »Aber ich denke, dass der Fall jetzt weitergehen könnte.«
    »Was macht Sie da so sicher?«, fragte Suko.
    »Heute wird jemand beerdigt«, erklärte er und nannte den Namen erst nach einer gewissen Pause.
    »Sir Peter Dawson. Und ich denke, dass es eine große Beerdigung sein wird. Dazu war Sir Peter zu Lebzeiten zu bekannt.«
    Wir schauten uns an, und ich sprach unseren Chef an. »Da denken Sie wohl daran, dass wir zu dieser Beerdigung gehen.«
    »Das hatte ich mir gedacht.«
    »Und was ist der konkrete Grund?«
    »Nun ja …« Er rückte seine Brille zurecht. »Es könnte ja sein, dass Sie den einen oder anderen Menschen sehen, der für Sie eine bestimmte Bedeutung hat.«
    »Einen Mörder?«
    »Kann sein, John.«
    »Dann rechnen Sie damit, dass es zur Beerdigung vielleicht noch besondere Gäste gibt?«
    »Es wäre möglich.« Er nickte mir zu. »Vielleicht sogar zwei Mörder oder einer.«
    »Ja, Sir, man muss so denken, das meine ich auch. Ein oder zwei Mörder, da wird ein Toter begraben und bekommt eventuell Besuch von seinem Astralleib.«
    »So könnte es werden.«
    »Das wäre verrückt.«
    Sir James lachte. Dann sagte er: »Verrückt? Was ist in Ihrem Fall nicht verrückt?«
    »Alles.«
    »Oder gar nichts.«
    »Auch das, Sir.«
    Wir erhielten noch die Information, wo die Beerdigung stattfand und um welche Uhrzeit. Bis zum frühen Nachmittag hatten wir noch Zeit. Um fünfzehn Uhr würde sie beginnen.
    »Na, das ist doch mal was, auf das ihr euch freuen könnt«, fasste Glenda zusammen.
    »Freust du dich nicht?«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil wir dich auch mitnehmen können.«
    »Ach nein«, hauchte sie. »Auf einmal soll ich mit? Welches Insekt hat dich denn gestochen?«
    »Gar keins. Ich finde nur, dass auch du dazu gehörst.«
    »Weil es so spaßig ist – oder?«
    »Das nicht, Glenda, aber denke mal daran, welche Fähigkeiten in dir stecken.«
    »Ihr braucht mich also.«
    »Nicht unbedingt. Eventuell schon.«
    Glenda hatte sich alles angehört und drehte den Kopf, damit sie Suko anschauen konnte.
    »Was sagst du denn dazu?«
    »Ich finde, dass John recht hat.«
    »Ja, ihr Kerle haltet mal wieder zusammen. Ist ja wie immer.«
    »Und es macht dir Spaß«, sagte Suko.
    »Woher willst du das
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