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1837 - Nacht-Phantom

1837 - Nacht-Phantom

Titel: 1837 - Nacht-Phantom
Autoren: Jason Dark
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waren verbunden mit einem menschlichen Körper, und da hatte der Polizist den letzten Beweis, dass es sich nicht um einen Vogel handelte, sondern um einen Menschen mit zwei Schwingen.
    Um eine Gestalt, die einer Fledermaus ähnelte.
    Freeman wusste Bescheid, obwohl er es nicht glauben wollte. Aber der Schäfer hatte recht behalten. Was da aus dem Himmel nach unten sank, das war ein Vampir …
    ***
    Walter Freeman konnte es nicht fassen. Aber was er sah, das war keine Halluzination, da stimmte alles, denn der Vampir sank langsam dem Boden entgegen, um zu landen.
    Sekunden später stand er mit beiden Füßen auf der Erde, und seine mächtigen Schwingen am Rücken falteten sich zusammen.
    Freeman vergaß das Atmen. Er war geschockt. Etwas Kaltes rann seinen Rücken hinab. Er sah einen Menschen mit Schwingen. Halb Flugtier, halb männliche Person, die sehr dominant wirkte.
    Der Mann war dunkel gekleidet. Der Kopf zeigte einen kurzen Haarschnitt. Walter Freeman konzentrierte sich auf den Mund, der noch fest geschlossen war.
    Die Entfernung zwischen ihnen war lächerlich. Mit zwei Sprüngen konnte der Vampir sein Opfer erreichen.
    Und dann fing der Mann an zu lächeln. Er zog die Lippen auseinander, er wollte sich präsentieren, was er auch tat, und sein Gegenüber schaute auf zwei lange und spitze Zähne, die eines Vampirs würdig waren. Jetzt hatte Walter Freeman den Beweis. Es gab die Blutsauger in der Realität. Das waren nicht nur Märchen oder Legenden, die sich darum rankten.
    Und er glaubte auch nicht daran, dass der andere sich verkleidet hatte. Das war hier längst kein Spiel mehr, hier ging es um Leben und Tod.
    Vampire wollen Blut!, dachte Freeman. Und ich bin derjenige, in dessen Adern das Blut fließt.
    Ich muss etwas tun! Ich kann es nicht einfach laufen lassen. Ich will auch nicht, dass man mir das Blut aussaugt und ich dann ebenfalls zu einem Wiedergänger werde.
    Bisher hatte der Vampir nichts getan. Aber darauf wollte sich Walter Freeman nicht verlassen, deshalb griff er zur linken Seite, wo seine Pistole steckte.
    Er zog sie und richtete die Waffe nach vorn. Er hatte sich seine Worte genau zurechtgelegt, und als er sprach, sagte er nur einen kurzen Satz.
    »Es reicht!«
    Er hatte das Eis gebrochen, denn der Vampir verzog jetzt sein Gesicht. Es wirkte so, als wollte er den Polizisten auslachen, und so ähnlich war das auch.
    »Was soll das?«, flüsterte Freeman.
    »Ach. Willst du mich töten?«
    »Das muss ich.«
    »Warum?«
    »Du bist ein Vampir. Du hast kein Recht, am Leben zu bleiben. Ein schneller Tod ist das Beste für alle.«
    »Aha. Und du willst meinen Tod herbeiführen?«
    »Ich muss es.«
    »Warum das?«
    »Weil man Unpersonen, wie du es bist, nicht auf die Menschheit loslassen darf.«
    »Aha. Dann bist du der große Rächer.«
    »So ähnlich.«
    »Und was willst du jetzt machen?«
    »Ich halte meine Waffe in der Hand. Und die ist geladen, wie du dir denken kannst.«
    »Ja, das kann ich.«
    »Und ich werde abdrücken!« Der Polizist wusste, dass er nicht bluffen durfte. Er wusste, dass er sonst unglaubwürdig war.
    Und deshalb drückte er ab. Der Klang seiner Waffe zerriss die Stille.
    Das war’s.
    Er öffnete die Augen wieder. Was er sah, schockte ihn durch und durch. Er hatte es nicht für möglich gehalten, aber es stimmte.
    Die Gestalt stand noch immer.
    Und sie sah auch nicht aus, als würde sie umkippen und auf dem Boden liegen bleiben.
    Nein, sie stand.
    Sie lachte sogar und fragte: »Na, wie fühlt man sich, wenn man sehen muss, dass man keinen Erfolg und keinen Sieg errungen hat? Muss doch scheußlich sein – oder?«
    »Ich sehe das anders.«
    »Dann bist du dumm.«
    »Das wird sich noch herausstellen.«
    Der Blutsauger hatte seinen Spaß. Er schüttelte den Kopf und deutete auf eine bestimmte Stelle an seiner rechten Seite. »Da hast du mich getroffen.«
    »Ich weiß«, gab Freeman zähneknirschend zu.
    »Und? Bin ich tot? Nein, ich lebe immer noch. Und ich werde auch noch da sein, wenn ich dich vernichtet habe. Oder dich zu einem Vampir machen konnte.«
    Freeman hatte zugehört. Er stöhnte auf, wollte etwas tun, auch wieder schießen, und jetzt fiel ihm ein, dass er gegen einen Vampir keine normalen Kugeln einsetzen konnte. Da mussten es schon Silberkugeln sein, aber die hatte er nicht.
    Und er kam nicht zum zweiten Schuss. Der Vampir war schneller. Plötzlich tauchte er dicht vor dem Polizisten auf, der versuchte, auszuweichen, was er nicht schaffte.
    Der Schlag traf ihn am
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