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1837 - Nacht-Phantom

1837 - Nacht-Phantom

Titel: 1837 - Nacht-Phantom
Autoren: Jason Dark
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Vampir beugte seinen Oberkörper nach vorn. Errol Cummings wusste nicht, ob sich die Gestalt auf ihn stürzen oder ihn in die Höhe reißen wollte.
    Letztendlich war es egal, wie er sein Blut verlor, aber er wollte es nicht verlieren und versuchte, sich herumzuwerfen und von der Gestalt wegzurollen, was ihm jedoch misslang, weil die Schmerzen in seinem Rücken ihn paralysierten.
    Er nahm schon Blutgeruch wahr, als es passierte. Wie aus dem Nichts jagte ein Schatten heran, stieß ein scharfes Bellen aus, sprang auf den Rücken des Blutsaugers und biss sich in seinem Nacken fest.
    Knurrend zerrte der Hund sein Opfer zur Seite. So verlor es den Kontakt zu Errol.
    Der Vampir wehrte sich. In den ersten Sekunden war er zu überrascht von dem Angriff, doch dann konnte er sich drehen und bekam den Hund an der Rute zu packen.
    Er zerrte daran.
    Das Tier heulte auf. Es musste unter irrsinnigen Schmerzen leiden. Der Schäfer wollte hoch.
    Das war nicht möglich. Er war zu schwach und konnte leider nur zuschauen. Jetzt rechnete er damit, erneut angegriffen zu werden, aber das tat der Vampir nicht. Er breitete seine Schwingen aus und stieg in die Höhe.
    »Das ist nicht möglich«, flüsterte der Schäfer. »So was kann es nicht geben!«
    Er sah alles. Wie sich der Vampir in die Höhe schwang und zu seinen Helfern wollte, die die Herde jetzt verlassen hatten. Nicht wenige Schafe schrien vor Schmerzen, was den Schäfer auf die Palme brachte.
    Dann versuchte er es erneut.
    Ja, er kam hoch, hatte aber Probleme, weil Stiche durch seinen Rücken zuckten und hoch jagten bis zu den Schultern. Sekunden später ging er wie ein alter Mann, und er folgte dem Jaulen seines Lebensretters, der im Gras lag.
    »Was hast du denn?« Der Schäfer sprach ihn mit weicher Stimme an. »Was ist denn los? Ich will mich bei dir bedanken. Du hast mir das Leben gerettet.«
    Ein erneuter Jaulton wehte ihm entgegen.
    Cummings ging noch näher an seinen Hund heran. Er schaute auf ihn nieder, und jetzt sah er, was passiert war. Man hatte dem Hund fast den Schwanz herausgerissen. Das war unglaublich.
    Der Schäfer streichelte seinen vierbeinigen Freund. »Du musst keine Angst haben. Morgen bringe ich dich zum Doktor. Der hat bestimmt das richtige Medikament für dich.«
    Der Hund jaulte nur.
    »Es tut mir leid, aber ich muss dich jetzt allein lassen«, sagte der Schäfer. »Es gibt noch andere, nach denen ich schauen muss.«
    Es war nicht leicht für ihn, normal zu gehen. Die Schmerzen durchzogen seinen Rücken, aber er dachte an seinen zweiten Hund. Von ihm hatte er nichts gehört.
    Nichts flatterte mehr durch die Luft. Auch die Schafe schrien und blökten nur noch vereinzelt. Sie waren dabei, sich zu beruhigen.
    Errol Cummings ging an ihnen vorbei. Immer wieder streichelte er ein Tier, während er Ausschau nach seinem Hund hielt. Er rief auch einige Male den Namen, und jedes Mal, wenn er das tat, hatte er das Gefühl, seine Stimme würde versagen.
    Und dann sah er den Hund. Oder besser gesagt, er fand ihn. Das Tier lag auf dem Boden und rührte sich nicht mehr. So musste der Schäfer gar nicht erst nah an ihn herangehen, um zu wissen, was mit ihm passiert war.
    Er ging trotzdem zu ihm und bückte sich dann. Es fiel ihm schwer, aber er tat es, und er streckte auch die Hand aus, um den Hund am Hals zu kraulen.
    Als er ihn berührte, spürte er die Nässe an seinen Fingern. Das war kein Wasser, das war eine dunkle Flüssigkeit, und ihm war klar, dass es sich um Blut handelte.
    Sein Hund lebte nicht mehr. Jemand hatte ihm die Kehle aufgerissen, und der Schäfer spürte, dass Tränen in seine Augen traten. Er hatte es hier mit etwas Bösem zu tun. Es ging um Blut, um jede Menge Fledermäuse, die manche Menschen auch als Vampire bezeichneten.
    Fledermäuse, aber keine Menschen, die zu Vampiren geworden waren. Das war lächerlich, und doch hatte er eine menschliche Gestalt gesehen, die ein Vampir sein musste.
    Das war ungeheuerlich. Das konnte er nicht begreifen. Nein, an so etwas wollte er nicht denken. Und doch kam er nicht davon los. Hätte sein Hund nicht eingegriffen, dann hätte die riesige Gestalt sein Blut getrunken.
    Es war furchtbar, wenn er daran dachte. So etwas glich einem Albtraum, und er dachte auch an seine beiden Besucher. Ihnen konnte man nur die Daumen drücken, dass sie den Fall aufklärten.
    Allerdings hatte er lange nichts mehr von ihnen gehört und auch gesehen. Er durfte sich keine Gedanken um sie machen, sondern um eine andere Sache.
    Er
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