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1827 - Flucht durch Bröhnder

Titel: 1827 - Flucht durch Bröhnder
Autoren: Unbekannt
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vorstellen, wie Zujandron etwas an der Lage ändern sollte. Dazu hätte es einen sehr starken Teleporter gebraucht, oder ein Schlachtschiff, das mächtiger als einige tausend Gegner war.
    Vielleicht änderte sich etwas, wenn die Maoten Zujandrons Namen hörten. Aber die Nomaden von Bröhnder waren viel zu lange schon Geschichte.
    „Dorota", meldete sich Alaska erneut. „Was geht vor? Bitte laß mich an den Gesprächenoder wie immer du die Kontakte nennst - teilnehmen."
    „Daran habe ich noch nicht gedacht."
    „Ich vermute eher, du möchtest es nicht. Ich würde das natürlich respektieren. Aber dein taktisches Geschick scheint mir nicht sehr ausgeprägt. Je mehr ich weiß, desto besser bist du dran."
    Ich berichtete ihm wortgetreu von meinem Kontakt mit Enkendran.
    „Was bedeutet das Fehlen der Komponente Molladaga?" wollte er von mir wissen.
    „Ohne Molladaga ist das Kollektiv nicht lebensfähig. Es überdauert vielleicht zehn Tage, wenn es entsteht, ohne komplett zu sein. Mehr aber auf keinen Fall. Dann vergehen alle Komponenten, sie werden wie Sternschnuppen beim Eintritt in eine Atmosphäre verglühen. Ich vermute, daß man das Sterben sogar sehen könnte. Die einzige Hoffnung ist Zujandron. Vielleicht hat er etwas in der Hinterhand, was der Lage noch einmal eine Wendung gibt. Vielleicht kann er das Fehlen einer Komponente ausgleichen. Aber sicher bin ich mir da nicht."
    „Kannst du das Fesselfeld der Maoten zurückdrängen, Dorota? So weit, daß der Weg bis zur Balkenspindel frei würde?"
    „Das ist leider nicht möglich. Genauso wäre es unsinnig, mit Waffengewalt gegen die Maoten vorzugehen. Ich habe alle Möglichkeiten in Betracht gezogen und durchgerechnet. Ohne Hilfe von außerhalb stehen wir auf verlorenem Posten." .
    In einer Ecke hockte Varquasch, das Wesen vom Planeten Raubyn. Er folgte unserer Debatte mit großer Aufmerksamkeit.
    Selbst die fünf Jungen, die er in seinem Beutel herangezogen hatte, wirkten bedrückt. Sollten sie tatsächlich den Ernst der Lage begriffen haben? Es war schwer zu glauben, wenn man ihr Verhalten der letzten Tage betrachtete.
    Sie hockten stumm in einer Ecke der Bugzentrale und überprüften ihre Raumanzüge.
    Keiner der fünf verlor ein Wort über Mordpläne oder sonstiges raubynischpubertäres Zeug.
    „Es sind bereits neunzig Minuten der Frist verstrichen", bemerkte Alaska Saedelaere. „Fünfeinhalb Stunden bleiben noch. Was tut sich draußen beim Hohen Herrn?"
    „Du siehst es im Bild. Die Lage ist unverändert. Daß wir in der Falle sitzen, wissen sie genau. Sie brauchen nichts zu verändern, sie müssen nur abwarten und zuschlagen."
    Beim Gedanken daran, daß der Hohe Herr von Yiliton jederzeit die Frist verkürzen konnte, ganz wie es ihm beliebte, erzitterte mein virtueller Körper.
    „Hat deine Haut denn keinen brauchbaren Vorschlag?" fragte ich unruhig. „Sie kennt die Maoten doch."
    „Nein", antwortete der Träger der Haut, „ganz im Gegenteil. Sie hat sich soweit zurückgezogen, wie es ihr möglich ist. Sie hält die Maoten für ausgemachte Banditen. Ich spüre die verzweifelten Gedanken, die von ihr ausgehen. Und sie spürt meine."
    „Ich stelle keine Verzweiflung an dir fest, Alaska."
    „Du kannst nicht in meinen Kopf schauen. Jeder lebt in seiner eigenen Realität. Man muß nicht notwendig zeigen, was in einem vorgeht."
    „Nein."
    Die Minuten verrannen zäh und doch zu schnell. Bis der Koordinator Kontakt mit Zujandron bekam, konnten theoretisch Tage vergehen.
    Die Maoten würden ihr Ultimatum nicht verlängern, das stand für mich fest. Wenn die Zeit verstrichen war, würden sie zum Angriff übergehen.
    Das Eigentum intakt zu halten war wichtig, aber wichtiger noch war die Frage, wer den Zugriff besaß.
    Eher würden sie die CANT zerstören, als daß sie das Schiff einem anderen überließen.
    Ihre verquere Logik lautete so: Die CANT war auf Maotock gelandet, und alles, was sich auf Maotock befand, mußte automatisch Eigentum sein.
    Ein Signal verriet mir, daß der Hyperfunkempfänger ansprach.
    Enkendran! hoffte ich. Nun mußte sich zeigen, ob der Koordinator etwas hatte erreichen können. Dieser Funkspruch, was immer er beinhaltete, war vermutlich unsere letzte Chance.
    Alaska hörte aufmerksam zu, als ich mit Enkendran sprach.
    „Es gibt Neuigkeiten", teilte der Koordinator mit. „Und ich muß dich warnen, sie sind zutiefst erschreckend."
    „Sprich, Enkendran!"
    „Wir besitzen Hinweise, daß Molladaga umgekommen ist."
    Mein virtueller
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