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1827 - Flucht durch Bröhnder

Titel: 1827 - Flucht durch Bröhnder
Autoren: Unbekannt
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Saedelaere. Ich werde aber Zujandron dazu befragen."
    Dann war der Kontakt weg.
    Ich hatte nicht so recht verstanden, worum es bei der Sache ging, und Saedelaere zeigte wenig Bereitschaft, mich in seine geheimen Abkommen mit dem Koordinator einzuweihen.
    Varquasch trat unruhig von einem seiner Beine auf das andere, die fünf Jungen trippelten aufgeregt hin und her. Nur Saedelaere schien ausgeglichen. Der Träger der Haut wußte ja auch Bescheid.
    Für mich wurden es lange zehn Minuten. Ich beschäftigte mich damit, den virtuellen Körper wieder zusammenzufügen.
    Das Abbild von Dorota Bochniarz, oberste Kriegsrätin der Nomaden von Bröhnder, zeigte eine Miene zwischen Neugierde, Spannung und Furcht, also genau die Mischung, die ich gegenüber Saedelaere aus Stolz nicht offenbaren mochte.
    Am Ende der vorausgesagten Zeit meldete sich Enkendran.
    „Ich habe mit Zujandron gesprochen", sagte der Koordinator. „Alaska Saedelaeres Gedanke soll verwirklicht werden. Zujandron verlegt den Sahmhorst an einen neuen Ort. In diesem Augenblick gehen die Nachrichten an alle Raumschiffe, die eine vegaonische Komponente tragen. Wenn die Seele nicht zu uns kommen kann, dann werden wir uns zur Seele begeben. Der neue Sahmhorst heißt Maotock."
     
    4.
     
    Saedelaeres Bericht: Dorota war mir mittlerweile sehr vertraut. In meiner Vorstellung sah ich sie als Wesen aus Fleisch und Blut. -Das Hologramm, das sie mir gezeigt hatte, tat ein übriges.
    Die Stimmen aus dem Funkempfänger klangen dagegen verzerrt und künstlich. Ich konnte mir schwer vorstellen, daß die vegaonische Komponente namens Enkendran tatsächlich ein Lebewesen war.
    Auch die Stimme Mellenbrocks, der sich zwischendurch gemeldet hatte, klang fremd und ungewohnt.
    Vielleicht lag es an der Kodierung, die Dorota erwähnt hatte. Sie mußte alle Worte erst in das für mich verständliche Bröhn übersetzen.
    „Enkendran, hörst du mich noch?"
    „Natürlich, Alaska Saedelaere."
    „Es reicht nicht, wenn Maotock zum neuen Sahmhorst erklärt wird. Es ist zudem eine Frage der Zeit.
    Soweit ich verstanden habe, läuft die maximale Frist bis zur Entstehung eures Kollektivs noch zweieinhalb Tage. Hier auf Maotock sind jedoch nicht mehr als fünf Stunden übrig."
    „Zujandron hat das bedacht."
    Ein metallisches Knacken verriet mir, daß die Leitung zurrt Koordinator unterbrochen war. Das Gespräch war damit zu Ende.
    Ich wußte nicht, an welchen Punkten sich die Raumschiffe der vegaonischen Komponenten aufhielten, ob über ganz Bröhnder verstreut oder am gemeinsamen Treffpunkt. Angenommen, sie hätten sich am Sahmhorst versammelt; dann blieben 24.000 Lichtjahre in fünf Stunden zurückzulegen. Für ein Raumschiff mit leistungsstarken Triebwerken war das ein machbarer Wert.
    „Was wird passieren", fragte ich Dorota, „wenn deine Brüder und Schwestern hier auftauchen?"
    „Wir werden nicht mehr am Leben sein."
    „Nehmen wir an, sie schaffen es rechtzeitig."
    „Ich weiß nicht, was dann passiert, Alaska. Das Selbstvertrauen in Enkendrans Worten habe ich wohl gespürt. Aber ich besitze keine präzise Vorstellung, was oder wie das Kollektiv der Ysperay sein wird.
    Zujandron sprach von einem Kometenregen. Es könnte sein, daß das eine Metapher war. Ich müßte mich also überraschen lassen."
    „Mal angenommen, die übrigen Komponenten kämen gar nicht mit Raumschiffen, sondern als körperlose Wesenheiten ..."
    „Vergiß es, Alaska Saedelaere! Die körperlosen vegaonischen Komponenten existieren in den Syntroniken oder Positroniken von Raumschiffen. Sie sind von diesen Hardware-Elementen abhängig."
    „Können wir etwas zur Unterstützung deiner Leute unternehmen?"
    „Ich glaube nein. Wir müssen einfach abwarten."
    „Das akzeptiere ich nicht. Ich halte es für denkbar, daß unsere Rettung eine Sache von wenigen Minuten mehr oder weniger wird. Nehmen wir an, das Ultimatum des Hohen Herrn von Yiliton läuft ab. Die Maoten eröffnen das Feuer. Was passiert dann?"
    „Ich habe dieses Szenario durchgerechnet", eröffnete mir Dorota. „Auf Maotock dürfen sie keine allzu schweren Waffen einsetzen. Wir halten aus diesem Grund einige Minuten aus. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent werden wir innerhalb von sieben Minuten vernichtet. Legen wir eine Verzögerung von zehn Minuten zugrunde, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf nahezu hundert Prozent."
    „Das heißt, eine Fristverlängerung von sechs oder sieben Minuten haben wir schon mal sicher."
    „Mehr läßt sich
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