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1827 - Flucht durch Bröhnder

Titel: 1827 - Flucht durch Bröhnder
Autoren: Unbekannt
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jederzeit und bedingungslos.
    Dorota meldete: „Das Ultimatum -läuft in einer Minute ab. Ich starte einen Countdown."
    Varquasch hatte seine Jungen vollzählig um sich versammelt. Lanagh und Scheep, die beiden dreistesten, drückten sich neben ihm gegen die Wand. Orgelloc, Filibin und Kjaiup suchten in Varquaschs geöffnetem Beutel Schutz.
    Als ob ihnen das im Ernstfall etwas genützt hätte.
    „Zehn Sekunden."
    Das Zeitmaß, das Dorota benutzte, war nicht wirklich mit Sekunden identisch. Das in Bröhnder verwendete Intervall ähnelte jedoch dem irdischen.
    „Fünf, vier, drei ..."
    Die Schirme standen. Sämtliche Reserven flossen in die Projektoren der Schutzschilde.
    „...zwei, eins!"
    In dem Moment erschütterte ein furchtbarer Ruck die CANT. Kaskaden aus roter und blauer Energie umgaben uns.
    „Das Fesselfeld ist erloschen! Sie haben es ausgeschaltet!"
    „Wahrscheinlich deshalb, weil die Felder den eigenen Beschuß stören würden."
    „Versuchen wir einen Notstart?"
    „Noch nicht."
    Die Zelle des Schiffes vibrierte stark, aber sie brach nicht. Hätten wir nicht gewußt, was uns blühte, wir hätten das Schauspiel vielleicht sogar genossen.
    „Dorota!" wandte ich mich an den Computer und an die vegaonische Komponente, die ihn bewohnte.
    „Entspricht der Beschuß deinen Hochrechnungen? Und wenn nicht, wie lange wird es dauern, bis wir am Ende sind?"
    „Die Hochrechnung wurde übertroffen. Solange die Maoten nicht ihre Beschußintensität verändern, haben wir lediglich vier Minuten Zeit."
    Ich nickte. Den geschäftsmäßigen Ton, den Dorota im Augenblick der Gefahr anschlug, hatte ich zwar nicht erwartet. Aber er paßte mir gut. Wir konnten jetzt keine Panik brauchen.
    Über der CANT bildeten die Maoten einen Ring von drei Kilometern Durchmesser. Von allen Seiten entluden sich Energiesalven in unsere Schirme.
    Die Stürme, Druckwellen und Beben, die das Trommelfeuer mit sich brachte, verwüsteten die nahe Maotenstadt.
    Auf den Hohen Herrn schien das keinen Eindruck zu machen. Gebremst wurde sein Einsatz nur durch eine Kleinigkeit. Je stärker der Beschuß, desto stärker die Streuwirkung für die umliegenden Gebiete. Wurde es zu schlimm, konnte die planetare Kruste von Maotock zerbrechen.
    Gezielter Punktbeschuß verhinderte, daß dieser Punkt zu früh eintrat. Neunzig Prozent aller Energie wurde von unseren Schirmen absorbiert. Nur die restlichen zehn Prozent strahlten in die Umgebung ab.
    „Zwei Minuten noch."
    „Alaska hätte uns lieber rauslassen sollen", meckerte Lanagh. „Das hätte es auch nicht schlimmer gemacht. Wenigstens hätte es noch ein bißchen Spaß gegeben."
    Ich fragte: „Du meinst wahrscheinlich Gemetzel, Lanagh?"
    „Klar. Ich hab’ doch deutlich >Spaß< gesagt, oder?"
    Mit der ersten Angst schien es vorbei zu sein. Die lieben Kleinen brauchten noch eine Menge Erziehungsarbeit. Solange nicht einmal im Angesicht des Todes ihr mörderischer Spieltrieb zum Erliegen kam ...
    Ich hielt es für äußerst zweifelhaft, ob es dazu noch kommen würde. Die ersten wirklich heftigen Vibrationen liefen durch die CANT.
    Ich wurde von den Beinen geschleudert, prallte gegen eine Konsole, trug dank der Haut keine Verletzungen davon.
    „Die letzte Minute läuft, Alaska."
    „Was ist mit den vegaonischen Elementen?"
    „Niemand meldet sich. Ich nehme an, sie sind derzeit im Hyperraum auf dem Flug hierher."
    „Schutzschirmauslastung?"
    „Nahezu hundert Prozent."
    „Wieviel Überlast halten wir aus?"
    „Gar keine. Hundert Prozent bedeutet das kurzfristige Maximum."
    Ich überlegte drei, vier, fünf Sekunden. Dorota blendete Bilder der Umgebung ein; die Schrotthalde hatte sich in eine glühende Landschaft verwandelt, in der einzig die Balkenspindel des vierten Boten von Thoregon keine Spuren von Beschädigung zeigte.
    „Zehn Sekunden."
    „Starte Notfallplan eins!"
    Dorota ließ die CANT in einem überraschenden Manöver nach oben schießen. Der Ausbruchsversuch führte nur wenige hundert Meter weit. Dann hatten die Syntroniken der Maoten ihre Feuerrichtung angepaßt.
    Unsere Beschleunigungswerte waren in Anbetracht der Lage gering: Bevor wir richtig Geschwindigkeit gewinnen konnten, warfen die kinetischen Impulse, die der Beschuß mit sich brachte, uns immer wieder zurück.
    Genauso hatte ich es vorausgesehen. .Daß die Fesselfelder ausgeschaltet waren, verschaffte uns etwas Bewegungsspielraum.
    „Weitermachen?" fragte Dorota.
    „Weiter", bestätigte ich.
    Wir kletterten in kleinen
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