Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1827 - Flucht durch Bröhnder

Titel: 1827 - Flucht durch Bröhnder
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erfaßte eine unerklärliche Unruhe die Haut. Gegen Mittag war es, als durchzucke ein heftiger Stromstoß die gallertartige Hülle, die meinen Körper umschloß und nur den Kopf freiließ.
    Ich spürte den Stoß mit derselben Intensität wie sie selbst.
    „Was ist los?" fragte ich.
    Sie antwortete: „An einem fernen Ort im Universum ist in diesem Augenblick Kummerog gestorben. Ich weiß nicht wo, ich weiß nicht, wie viele Millionen Lichtjahre von hier. Aber er ist tot. Das ist sicher."
    Ich begriff, daß ich mit der Haut nun allein war. Meine vage Hoffnung, sie wieder loszuwerden, war mit Kummerog gestorben. Sie hatte nichts mehr, wo sie jemals hinkonnte.
     
    EPILOG
     
    Der Hohe Herr von Yiliton sah die schwarze Scheibe nach zehn Tagen explodieren. Im selben Moment wich der mentale Druck, der jede vernünftige Aktivität behindert hatte.
    Er trat hinaus auf die Empore, die einen weiten Blick über seine Stadt ermöglichte. Die Häuser und die Halden, vieles war nun zerstört. Es änderte nichts daran, daß er genauso gehandelt hatte, wie er hatte handeln müssen.
    Das Gesetz der Maoten eröffnete wenig Spielraum. An dieses Gesetz war auch der Hohe Herr gebunden.
    Als er noch einmal den Blick hob, sah er die brennenden Trümmer der Scheibe auf die Häuser regnen.
    Aus dem Niederschlag löste sich ein Schwarm von gleißend hellen Objekten. Ihre sichtbare Strahlung war sehr intensiv. Er schätzte, daß es sich um etwa tausend Objekte handelte.
    Der Hohe Herr von Yiliton war keine romantische Natur. Dennoch dachte er an einen Kometenschwarm, an eine Wolke aus planetarem Staub, der in die äußeren Schichten einer Atmosphäre tauchte und verglomm.
    Das Licht war so grell, daß der Hohe Herr seinen Blick senken mußte. Deshalb sah er nicht mehr, wie sich der Kometenreigen aus seiner abwärts geneigten Kursbahn löste.
    Die Kometen stiegen empor und rasten mit steigender Geschwindigkeit in Richtung Orbit.
    Später ließ sich der Hohe Herr vorlegen, was die Astronomeii aufgezeichnet hatten. Der Reigen bestand aus 956 Objekten, und der Brocken, der am hellsten strahlte, scharte die übrigen wie Satelliten um sich.
    Eine magische Kraft lag in diesem Anblick. Keiner der Maoten verstand, was seinen Zauber ausmachte.
    „Laß die Aufzeichnung bis zum Ende laufen", befahl der Hohe Herr.
    Der Kometenreigen beschleunigte auf Lichtgeschwindigkeit und passierte den hellblauen Riesenstern.
    „Dann haben wir den Schwarm verloren", bekannte der Astronom.
    „Wie kann das sein?"
    „Die Kometen müssen irgendwie auf Überlichtgeschwindigkeit gekommen sein."
    „Was für ein Unsinn! Irgend etwas stimmt nicht.
    Kein Himmelskörper besitzt die Möglichkeit, aus eigener Kraft seinen Kurs oder seine Geschwindigkeit zu verändern. Zu so etwas sind nur intelligente Wesen fähig."
    Der Hohe Herr hatte Pflichten vor sich, deshalb ließ er den Astronomen gehen. Weil der Schwarm im Gebiet von Maotock entstanden war, gehörte er zum Eigentum der Maoten. Mit den anderen Herren mußte er bald besprechen, wie das neue Eigentum zu verteilen war.
    Wenn sie es denn jemals wiedersahen. Und wenn es sich dann fangen ließ.
     
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher