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1826 - Die Schrottsammler

Titel: 1826 - Die Schrottsammler
Autoren: Unbekannt
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Bröhnder.
    Und die sind ein weitaus gefährlicherer Haufen."
    „Man müßte einen Trick finden, damit wir keine Drüsenabsonderungen mehr haben", überlegte ich.
    „Dann würden uns diese Räuber in Ruhe lassen."
    „Das ist graue Theorie, Varquasch. Aber ..."
    Er brach plötzlich ab und blieb stehen. Langsam ging seine Hand in die Höhe. Sein Mienenspiel wechselte. Ich erkannte Angst.
    „Aber das ist die grausame Wirklichkeit!"
    Mein Blick folgte seiner ausgestreckten Hand.
    Ich sah zum ersten Mal ein Raumschiff der Maoten. Bisher kannte ich es nur aus Erzählungen. Es war pechschwarz und glich einer abgeplatteten Kugel.
    Langsam und völlig geräuschlos senkte es sich auf die Oberfläche unserer Welt nieder. In einer Entfernung, die ich in weniger als einem Zehntel des Tages erreichen konnte, setzte es auf.
    „Sie sind wieder da", stöhnte Cerkasch: „Wir müssen verschwinden. Nimm mich mit zu dir in die Berge."
     
    *
     
    Wir bewegten uns in großen Sprüngen den Hang hinauf und versuchten dabei, eine seitliche Anhöhe zwischen uns und den Landeplatz des Maoten-Raumschiffs zu bringen. Ich hatte keine genauen Vorstellungen davon, ob die Räuber uns über eine größere Entfernung beobachten oder entdecken konnten.
    Schließlich erreichten wir einen Buschstreifen, der gegen Sicht eine sichere Deckung bot. Erschöpft sanken wir nieder.
    „Ruh dich aus, Cerkasch!" Ich keuchte. „Inzwischen sehe ich mich um."
    „Sei bloß vorsichtig, Bruder!"
    Behutsam schob ich mich durch das Gebüsch, bis ich freien Blick ins Tal hatte. Mein Atem stockte. Ich entdeckte vier Gestalten und ein kleines Fahrzeug genau an der Stelle, an der ich noch vor kurzem mit Cerkasch gestanden war. Von da aus hatten wir das Raumschiff bei der Landung beobachtet.
    Ich vermutete, daß die Maoten uns bereits gesichtet hatten, als sie noch gar nicht gelandet waren. Wie hätten sie sonst so schnell an diesen Ort kommen können!
    Von hier oben sahen die vier Maoten wie dicke schwarze Punkte aus. Sie waren nicht besonders groß und gingen aufrecht auf zwei Beinen. Einer von ihnen trug einen Kasten vor der Brust. Ich konnte erkennen, daß er in die Richtung deutete, die Cerkasch und ich eingeschlagen hatten.
    Sie hatten also unsere Spur aufgenommen!
    Der eine Maote setzte sich in Bewegung. Die anderen bestiegen das Gefährt und folgten ihm. Es war erschreckend zu sehen, wie schnell das alles ging.
    Ich kroch zurück zu Cerkasch.
    „Wir müssen weg!" erklärte ich ihm. „Sie sind schon unten im Tal. Und sie haben unsere Spur aufgenommen."
    „Wie konnte das so schnell passieren?" jammerte Cerkasch.
    „Ich weiß es nicht. Steh auf! Wir müssen weiter hinauf. Vielleicht verlieren sie unsere Spur."
    „Das glaube ich nicht. Sie ist ja noch ganz frisch. Und du weißt selbst, daß unsere Drüsen ständig ein paar Tropfen absondern, die nicht gerade harmlos riechen. Sie werden uns finden."
    „Ich habe eine großartige Idee, Bruder. Komm!"
    Ich eilte voraus, aber nicht mehr bergauf. In einigen hundert Schritten Entfernung floß ein seichter, aber breiter Bach. Wir erreichten ihn schnell.
    Hier kannte ich mich bestens aus.
    „Hinein ins Wasser!" verlangte ich. „Es ist nicht tief. Wir bewegen uns stromaufwärts. Vielleicht verwischt das unsere Duftspur."
    Ich glaubte zwar selbst nicht daran, aber etwas Besseres war mir im Moment nicht eingefallen.
    „Aber ich habe Angst vor kaltem Wasser." Wieder klangen Cerkaschs Worte jämmerlich.
    „Dann überwinde deine Angst! Und wenn sie kommen, tauchen wir unter."
    Ich packte Cerkasch und zerrte ihn ins Wasser. Der Untergrund war steinig, und um ein Haar hätten wir beide den Halt verloren. Mein Bruder jammerte ununterbrochen, aber wir kamen dennoch schnell voran.
    Plötzlich lag ein fremdartiges Summen Inder Luft. Ich vermutete, daß es sich um das Gefährt der Maoten handelte.
    „Untertauchen!" befahl ich. „Füll Luft in deinen Beutel und steck den Kopf hinein! Halt dich an den Steinen auf dem Boden fest! Wenn wir ganz langsam atmen, halten wir es eine ganze Weile unter Wasser aus."
    Er gehorchte. Auch ich öffnete meinen Beutel, der eigentlich einmal meinen Nachwuchs beherbergen sollte, und blähte ihn so weit auf, wie es möglich war. Dann steckte ich den Kopf hinein und verschloß die Hautfalte wieder.
    Ich sank unter die Wasseroberfläche und klammerte mich dabei an Merkasch.Auch erhielt sich an mir fest.
    Hören konnte ich nun nichts mehr von dem Gefährt. Das Wasser dämpfte die Laute und erzeugte
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