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182 - Im Dorf der Telepathen

182 - Im Dorf der Telepathen

Titel: 182 - Im Dorf der Telepathen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Weiße Ritter, »werde werde werde euch euch euch das das das Tor Tor Tor öffnen.«
    »Irrtum!« Am Ende des Saals, hinter ihnen, ertönte ein Knallen.
    Malie fuhr herum. Die Tür, die zu dem Gang führte, in dem sich das Tor zur Freiheit befand – befunden hatte? –, war aufgestoßen worden.
    Drei Gestalten, deren Gefährlichkeit sich schon an ihrem martialischen Äußeren zeigte, standen im Rahmen.
    Sie schrien im Chor: »Dein Verrat wurde entdeckt! Deine Zeit ist abgelaufen! Du wirst gelöscht!«
    Der Weiße Ritter holte ein langes Schwert hinter seinem Rücken hervor und schaute Malie an. »Ohne Sie werde ich es kaum schaffen, Gnädigste… Gehen Sie mir zur Hand?«
    »En garde!«, rief Malie.
    ***
    Zur Ausbildung der Offiziersanwärter der US Air Force hatte auch das Fach
    Gutes Benehmen
    gehört.
    Der aus einem ordentlichen Elternhaus stammende Matthew Drax hatte sich nicht sonderlich anstrengen müssen, um zu lernen, was ein anständiger Mensch tat und nicht tat. Schon sein Vater hatte ihn gelehrt, dass Tiefschläge und Tritte in den Schritt eines Gegners unfair waren. Andererseits hatte er ihm aber auch beigebracht, dass es absolut gerechtfertigt war, bei einem Gegner, der einen umbringen wollte, jede Gemeinheit anzuwenden, um ihn daran zu hindern.
    Als Matthew zu der Ansicht kam, dass er für diesen Tag genug Prügel bezogen hatte, fiel ihm dieser kluge Ratschlag seines alten Herrn ein.
    Der nur einen kleinen Lendenschurz tragende Loftus, der Matt wahrscheinlich für einen Heckenschützen und Killer hielt, keuchte entsetzt auf, als Matts feste Hand die Wurzel seiner Kronjuwelen umklammerte. Dass ein Mann ihn dort anfasste, brachte ihn so aus dem Konzept, dass der zwölfte Haken, der auf Matts Kinn zielte, ausblieb.
    Matthew nutzte die Sekunde des Zögerns, um seine eigene wie einen Jet hochzuziehen. Als sie Loftus’ Kinn traf, fuhr ein stechender Schmerz durch seinen Arm, und Matt verbiss sich mühsam ein Aufheulen. Obwohl er davon überzeugt war, dass sein Haken ihm weher tat als seinem Gegner, erwies sich nun, dass Loftus ein Glaskinn hatte: Er verdrehte die Augen und fiel grunzend zur Seite.
    Matt sprang auf. Sein Blick zuckte umher und erspähte den verlorenen Kombacter. Er stürzte sich auf ihn, riss ihn hoch und fuhr herum. Keine Sekunde zu spät: Loftus’ Gefährten eilten mit langen Sätzen auf ihn zu.
    Als sie die Waffe in Matts Hand sahen, schrien sie auf.
    Drax legte an. Zschschsch…
    Der Mann, der ihm am nächsten war – der Glatzkopf – wollte zur Seite hechten, doch der Schuss traf ihn voll auf die Zwölf. Er klatschte auf den Boden, zuckte und erschlaffte.
    Der Strahl des Kombacters erwischte auch den Mann, der hinter dem Glatzkopf zum Kampfplatz stürmte, einen Narbigen mit langen Beinen: Er überschlug sich im Lauf, rollte über den Boden, schlug mit dem Kopf gegen einen Baumstamm und blieb besinnungslos liegen.
    Der fünfte Anangu warf sich instinktiv zu Boden, als er die Waffe auf sich gerichtet sah, doch der sechste trat leider auf seinen Unterarm, welcher knackend brach und seinen Besitzer einen Schmerzensschrei ausstoßen ließ.
    »Bleib bloß stehen«, schnauzte Matt, dem erst jetzt die Idee kam, dass man ihm vielleicht mehr Respekt einbrachte, wenn er den fiesen Jacko spielte, »oder ich brate deine Birne!« Gütiger Himmel, dachte er dabei.
    Wenn das meine Mutter hören würde…
    ***
    Die schwarz uniformierten Module waren, wie der Weiße Ritter ihr mitteilte, als sie gegen sie vorrückten, Polizeiprogramme. Und wie sie gleich darauf erfuhr, hielten sich die Polizisten dieser Sphäre nicht lange damit auf, Gesetzesbrechern ihre Rechte vorzulesen.
    Dass der Weiße Ritter keine Gnade zu erwarten hatte, stand ihnen in den reglosen Gesichtern geschrieben. Sie sahen aus wie Schaufensterpuppen alter Zeiten: kalt, starr, gnadenlos, mit toten Augen. Malie fühlte sich in einen anhaltenden Traum versetzt. Es dauerte eine geraume Weile, bis sie verstand, dass ihr Zittern keine Folge des Schocks dieser Entdeckung war, sondern der Furcht vor dem Tod.
    Kommt alle her!, schrien ihre Gedanken. Kommt alle her und helft uns. Dies ist für uns alle die letzte Möglichkeit!
    »Wie wahr, Gnädigste«, sagte der Weiße Ritter, während seine Klinge den Kopf eines Gegners vom Rumpf trennte, und bewies damit, dass er noch immer ihre Gedanken kontrollierte. Seine letzten Haare fielen zu Boden. Sein linkes Auge lief aus. Sein ausgestreckter Arm ließ die Klinge wirbeln.
    Ihre Gegner wichen
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