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1819 - Eine Ladung Vivoc

Titel: 1819 - Eine Ladung Vivoc
Autoren: Unbekannt
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biegsamer Tentakel und zusätzliche Antigravprojektoren sowie eine komplette Medo-Versorgungseinheit, wie sie auch in die SERUNS eingebaut war. Von seinen bis an die Zähne bewaffneten Kollegen unterschied er sich allein schon durch seine optische Harmlosigkeit.
    „Alle sind frisch durchnumeriert", sagte Hermon hinter Atlan. „Bist du zufrieden?"
    Einen Augenblick lang ritt Atlan der Schalk. „Nein", wollte er sagen und sich dabei über das ratlose oder vielleicht sogar entsetzte Gesicht des Adligen amüsieren. Dann aber brachte er es doch nicht fertig.
    „Natürlich", bestätigte er. „Schließlich kann ich mich auf euch verlassen."
    Er setzte seinen Weg fort und schritt an der Reihe der wartenden Modulas vorüber. Leise, klackende Geräusche entstanden, als die Arme und Tentakel zum Salut emporfuhren. Atlan nahm es mit einem leichten Zucken seiner Lider zur Kenntnis.
    „Gewöhnt euch das ab", sagte er, und seine Stimme klang wie Metall.
    „Los, los!" bellte Hermon hinter ihm, sichtlich durcheinander. „Einschleusen! Es geht los."
    Die Roboter beschleunigten und rasten über sie hinweg auf die Schleuse zu.
    Vor dem Durchgang blieb Atlan stehen und wandte sich um.
    „Viel Glück", wünschte Hermon. „Wenn ihr nach Ablauf von fünf Tagen nicht zurückgekehrt seid, hauen wir euch heraus."
    „Danke. Bis bald!"
    Atlan ging als letzter an Bord. Hinter ihm schloß sich das Schleusenschott und entzog Hermon von Ariga seinen Blicken.
     
    *
     
    „Der Kleintransmitter ist an Bord, der Hyperfunk sicherheitshalber ausgeschaltet. Noch zehn Sekunden bis zum Ende des Countdowns. Dann erfolgt die Trennung von der RICO. Das Sicherheitsprogramm tritt automatisch in Kraft. Kurz nach dem Eindringen in den Bereich des Tangle-Scans gibt es eine Paralyse für alle.
    Die Syntronik ist so programmiert, daß wir keine Chance haben, irgend etwas anzustellen. Die erste Stufe beginnt jetzt!"
    Sassaron war ganz in seinem Element. Im Sitzen kam seine Körpergröße von einem Meter und zweiundneunzig nicht so zur Geltung. Er machte es durch Lautstärke wett.
    Für einen Arkoniden wies er überaus viele Muskeln auf und wirkte beinahe schon gedrungen. Seinen Körper zierten die Narben unzähliger Einsätze. Die größte zog sich von der Stirn senkrecht nach unten über die Nase. In einem Kampf hatte er zudem das rechte Auge verloren und trug ein Klon-Implantat, mit dem er besser sah als mit seinem eigenen, gesunden Auge.
    Prallfelder bauten sich auf und drückten die insgesamt elf Insassen der Minor Globe in ihre Sessel.
    Automatikgurte legten sich über die SERUNS und hielten sie fest. Zusätzlich aktivierten sich die Individualschirme.
    Wie einst Odysseus, der sich an den Mast seines Schiffes binden ließ, um dem Gesang der Sirenen zu lauschen, ohne ihren Verlockungen zu erliegen, dachte Atlan und entspannte sich.
    Die Minor Globe befand sich auf der Lafayette abgewandten Seite der RICO. Sie hüllte sich in ihr Deflektorfeld und löste sich vom Mutterschiff. Ein letzter Funkimpuls erreichte die Crew, Gerine wünschte den Segen Arkons für sie. Dann herrschte Stille. Programmgemäß unterblieb ab sofort jeder Kontakt. Die Viperiden in den Igelschiffen mußten so lange wie möglich getäuscht werden. Wenn sie zu früh merkten, daß sich ein Fahrzeug Lafayette näherte, gab es keine Chance, den Blockadering zu durchbrechen.
    Das Beiboot der GILGAMESCH II beschleunigte mit mäßigen Werten.
    „Wir sind unterwegs", kommentierte Sassaron überflüssigerweise. „Nach einer Viertelstunde treten wir in den Bereich der Tangle-Strahlung ein. Für Camelot und Arkon!"
    „Für Camelot und Arkon", murmelten die zehn Freiwilligen. Dann schwiegen sie und beschränkten sich auf das Betrachten der Bildschirme.
    Sieben Minuten später erreichte das Beiboot eine Geschwindigkeit von dreitausend Kilometern pro Sekunde. Das war ein Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Für die gesamte Strecke von zehn Lichtsekunden bedeutete es bei gleichbleibender Geschwindigkeit knapp siebzehn Minuten Flugzeit. Da sie jedoch die Beschleunigungs- und Bremsphase dazurechnen mußten, kamen sie auf eine Flugzeit von etwas über einer halben Stunde.
    Und die verging schleppend langsam. Die Ortung arbeitete mit minimaler Energie. Das Antriebssystem besaß einen zusätzlichen Kompensator gegen verräterische Emissionen und Streustrahlung. Beim geringsten Anzeichen einer Entdeckung würde der Syntron das kleine Fahrzeug auf einen neuen Kurs bringen und zusehen, daß es so schnell
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