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1819 - Eine Ladung Vivoc

Titel: 1819 - Eine Ladung Vivoc
Autoren: Unbekannt
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sicher, daß wir euch nicht alle technischen Geheimnisse zeigen."
    Atlan grinste und wandte sich an den Mediziner. „Sorg dafür, daß Programm siebzehn in spätestens einer halben Stunde bereitsteht."
    Programm siebzehn umfaßte die medizinische Ausrüstung für einen Modula-Roboter und zusätzliche Medo-Einheiten für die SERUNS der an einem Einsatz Beteiligten.
    Velito Karemus senkte leicht den Kopf als Zeichen der Zustimmung.
    „Du hast dich also entschieden."
    „Ja. Wir können nicht länger warten."
    „Du planst eine Aktion gegen die Igelschiffe?" fragte Sonarra. „Wir sind dabei."
    „Tut mir leid. Ihr seid unsere Gäste und bleibt im Schiff. Unser Ziel sind nicht die Igel selbst, sondern Lafayette. Icho Tolot und der Ilt befinden sich wohl unten bei den Kolonisten. Gucky als Mutant leidet sicher besonders intensiv unter der Einwirkung des Tangle-Scans. Er braucht dringend Hilfe."
     
    *
     
    Etwa zwei Lichtsekunden reichte die Wirkung des Tangle-Scans hinaus ins All. Die RICO hatte sich auf eine Entfernung von zehn Lichtsekunden vom vierten Planeten des Collore-Systems zurückgezogen. In ihrer Nähe wartete Tolots HALUTA II auf die Rückkehr ihres Eigentümers und Erbauers.
    Die Igelschiffe ‘kümmerten sich nicht um die beiden fremden Fahrzeuge, und das, obwohl das halutische Schiff zwei ihrer eigenen Raumer vernichtet hatte.
    Und genau das war es, was Atlan zutiefst beunruhigte. Das Verhalten der Fremden zeigte, .daß sie ihrer Sache sehr sicher waren. Sie hatten es nicht nötig, sich mit zwei Schiffen zu befassen, die sich in ihrer Nähe aufhielten. Der Tangle-Scan hielt zudem allzu Neugierige davon ab, ihre Nasen in die Angelegenheiten der Invasoren zu stecken.
    Manchmal in letzter Zeit hatte Atlan die heraufziehende Gefahr fast körperlich gespürt. Hunderttausend Einheiten der Fremden lauerten beim Kugelsternhaufen 47 Tucani, sechzehntausend Lichtjahre von Sol entfernt. Der Haufen mit einem Durchmesser von zweihundertzehn Lichtjahren und einer Million Sonnenmassen gehörte zum Einflußbereich der LFT Die Menschenkolonien dort befanden sich in unmittelbarer Gefahr.
    Insgesamt hatten die Viperiden, wie Atlan die Fremden anhand der genetischen Rekonstruktion auf Camelot bezeichnete, bisher dreiundzwanzig bewohnte Planeten besetzt, davon allein achtzehn LFT-Welten.
    Dreiundzwanzigmal litten Millionen von Lebewesen unter der Strahlung und harrten eines ungewissen Schicksals.
    Auf Terra und überall im Gebiet der Liga Freier Terraner galt auf Cistolo Khans Betreiben hin das Kriegsrecht. Alle Raumstreitkräfte befanden sich in Alarmbereitschaft. Als eine der ersten Reaktionen hatte Khan einen Kreuzer ins Collore-System geschickt, zum ersten von Viperiden besetzten Planeten.
    Bisher war es nicht gelungen, sich dem Planeten zu nähern oder etwas für die Kolonisten auf seiner Oberfläche zu tun. Starke Verbände der Igelschiffe hüllten Lafayette ein und verhinderten jede Annäherung.
    Eine Weile hatte der Arkonide mit dem Gedanken gespielt, nach 47 Tucani zu fliegen und unterwegs möglichst viele Schiffe und Verbände um sich zu scharen, damit sie der LFT zu Hilfe eilten und den Kampf gegen die Igelschiffe aufnahmen. Aber die vorangegangenen Ereignisse im Humanidrom hatten seinem Optimismus einen gehörigen Dämpfer versetzt. Der Flug nach Camelot war ihm wie eine frühzeitige Kapitulation vorgekommen. Und jetzt befand er sich da, wo die Umtriebe der Igelschiffe ihren Anfang genommen hatten.
    Was immer die Fremden vorhatten, auf Lafayette mußten die Dinge am weitesten fortgeschritten sein.
    Salziges Sekret bildete sich in Atlans Augenwinkeln - wie immer, wenn ihn starke Erregung erfaßte.
    Egal, welches Schicksal den Menschen dort unten blühte, das Leben würde für sie niemals mehr so sein wie bisher.
    Auf dem kleinen Tisch der Kabine lag der Kristall mit den Daten. Die Ergebnisse von Karemus’ Untersuchungen ließen Hoffnungen aufkeimen. Hoffnungen darauf, daß den Bewohnern von Lafayette und auch der anderen Planeten noch zu helfen war.
    Wie lange aber? War es nicht schon zu spät?
    Vielleicht irrten sie sich ja, und der Tangle-Scan wirkte auf der Oberfläche gar nicht, sondern nur im Raum. Dann war die Gefahr für die Kolonisten vielleicht nicht ganz so groß.
    Gib dich keinen Sentimentalitäten hin! warnte der Extrasinn. Es wäre deinem Vorhaben abträglich, würdest du versuchen, die Gefahr zu verharmlosen. Solange es dir nicht gelingt, bis zur Oberfläche von Lafayette vorzustoßen, hat es wenig
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