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1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer
Autoren: Jason Dark
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Sophie denken, als sie ihrem Mann am Frühstückstisch gegenüber saß. Draußen war das Wetter schlecht. Es regnete. Der Frühling ließ sich auch in Südfrankreich noch nicht blicken, und Sophie stellte ihrem Mann eine Frage.
    »Warum bist du so missmutig oder verbittert? Hängt es mit dem Wetter zusammen?«
    Godwin ließ den Eierlöffel sinken. »Sehe ich verbittert aus?«
    »Ja.«
    »Das täuscht.«
    »Was ist es dann?«
    Der Templer aß erst mal sein Ei. Dann nickte er seiner Frau zu. »Ich bin nicht verbittert. Ich bin eher nachdenklich, wenn dir das besser gefällt.«
    »Ja.« Sie lächelte. »Aber auch deine Nachdenklichkeit muss einen Grund haben.«
    »Ja, hat sie.«
    »Und?«
    Godwin sah seiner Frau über den Tisch hinweg in die Augen. »Ich habe den Eindruck oder das Gefühl, dass da etwas auf uns zukommt, das wir nicht stoppen können.«
    »Und was?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich habe auch keinerlei konkrete Hinweise.«
    »Konkrete, meinst du?«
    Er nickte.
    »Aber einen Hinweis schon«, sagte die Frau mit den langen dunkelblonden Haaren.
    Godwin strich über seine Brust. »Mehr ein Gefühl.«
    »Okay. Und was hast du getan?«
    »Den Würfel genommen.«
    »Aha und weiter?«
    Der Templer senkte den Kopf. »Ich wollte seine Kräfte für mich ausnutzen.«
    »Hast du es geschafft?«
    »Nicht wirklich. Er hat mir so etwas wie eine Warnung mitgeteilt, ist dabei aber nicht konkret geworden. Und jetzt glaube ich, dass wir bald eine Gefahr erleben, mit der nicht zu spaßen ist. Dass etwas auf uns zukommt.«
    »Und was?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sophie trank einen Schluck Kaffee. Dann fragte sie: »Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wie du es herausbekommen willst?«
    Godwin hob die Schultern. »Es gibt nur eine Möglichkeit.«
    »Du meinst den Würfel?«
    »Ja.«
    Sie dachte einen Moment nach. »Und was ist mit dem Knochensessel?«
    »Den kann ich später noch einsetzen, wenn es nötig ist. Erst mal möchte ich es mit dem Würfel versuchen.«
    Sophie nickte. Sie lächelte auch. »Ich hoffe, dass deine dunkle Stimmung dann vorbei ist.«
    »Ist sie denn so schlimm?«
    »Habe ich so empfunden.«
    »Das geht vorbei.«
    »Ich hoffe es.«
    Die beiden unterhielten sich noch über einige belanglose Themen, dann war es Zeit für den Templer, sich zurückzuziehen. Sophie hoffte, dass er ihr Bescheid gab, und das versprach er ihr auch.
    Godwin de Salier ging in sein Arbeitszimmer. Das hier war sein Lieblingsplatz. Nicht nur, dass er den Würfel hier aufbewahrte, in diesem Raum stand auch der Knochensessel, der etwas ganz Besonderes war, nämlich das Skelett des letzten Templerführers. Der Mann hieß Jacques de Molay. Zusammen mit einem Getreuen wurde er im Jahre 1314 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
    Sein Skelett aber stand bei Godwin de Salier im Arbeitszimmer. Ein Freund seines Freundes John Sinclair hatte es vor Jahren in New York ersteigert.
    Das Skelett war gefährlich. Nicht alles war tot, was man sich anschaute. Und so verhielt es sich auch hier. Das Skelett war nicht tot. Man konnte von einer heiligen Kraft sprechen, die in ihm steckte.
    Godwin setzte sich an seinen Schreibtisch. Wenn er darüber hinweg schaute, fiel sein Blick auf das Skelett. Es stand unter dem etwas höher gelegenen Fenster.
    Der Templer öffnete die Schublade vor sich. Er brauchte sie nicht weit zu öffnen, da sah er den Würfel bereits. Er hatte ihn Würfel des Heils genannt. Es gab auch noch einen Würfel des Unheils, der aber befand sich in den Händen eines Dämons, und daran wollte Godwin nicht denken. Er musste seinen eigenen Weg gehen. Nicht zu viel auf andere Personen hören. Lieber sich auf sich selbst verlassen.
    Draußen war Tag. Wenn auch ein etwas trüber. Im Arbeitszimmer des Templers war nie die strahlende Helligkeit zu finden. Godwin hielt das Licht immer gedämpft, und das schaffte er durch einen Vorhang. Noch tat sich nichts. Godwin hatte den Würfel vor sich auf den Schreibtisch gelegt. Er schaute ihn an, nickte ihm sogar zu, bevor er seine Handflächen an die gegenüberliegenden Seiten legte und dort einen schwachen Druck ausübte.
    Er wusste genau, wie die Dinge laufen mussten. Es kam auf ihn an, ob der Würfel ihn überhaupt annahm, um ihm etwas zu zeigen, was noch passieren konnte oder was schon passiert war. Da war dieser magische Gegenstand sehr flexibel.
    Der Templer verfiel in eine Ruhe, die sein musste. Nichts sollte ihn ablenken. Er brauchte die absolute Konzentration, um den
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