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1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer
Autoren: Jason Dark
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blieb er stehen und rief erneut ihren Namen. Auch jetzt erntete er keine Reaktion. Seine Stimme verhallte im Haus. Und das gefiel ihm gar nicht. Nancy musste hier sein. Sie hätte ihm Bescheid gegeben, wenn sie gegangen wäre.
    Und wenn sie stumm war, dann konnte etwas passiert sein. Er dachte daran, dass sich die meisten Unfälle im Haus ereigneten, und seine Frau war beim Putzen oft genug ein wenig zu wagemutig.
    Hoffentlich nicht …
    Er bekam Magendrücken, als er die Küchentür nach innen drückte. Die Tür bewegte sich langsam, und es verging etwas Zeit, bis er einen Blick über die Schwelle werfen konnte.
    Was er sah, das durfte nicht sein!
    Nancy saß auf einem Stuhl am Küchentisch. Sie war nach vorn gesunken und ihr Gesicht berührte die Tischplatte. In dieser Haltung hätte sie auch schlafen können, aber das war nicht der Fall. Bei Menschen, die schliefen, breitete sich normalerweise keine Blutlache um das Gesicht herum aus.
    Bei Nancy Sinclair schon, denn sie war tot …
    ***
    Es folgten die Sekunden, in denen Ian Sinclair das Grausame begriff und trotzdem nicht fassen konnte. Das war einfach zu viel für ihn.
    Und dann brach der Damm.
    Jetzt wusste er, wie grausam seine Frau ums Leben gekommen war.
    Man hatte sie geköpft!
    Sie hatte bestimmt ahnungslos am Tisch gesessen, dann war der Killer gekommen und hatte brutal mit einem Schwert zugeschlagen. Wer tat so etwas? Wer tötete eine Frau, die bei allen Menschen so beliebt war?
    Ian Sinclair hörte jemanden stöhnen. Es dauerte etwas, bis er begriff, dass er diesen Stöhnlaut ausgestoßen hatte.
    Er sah nach vorn, aber er bekam nicht mehr alles so mit, wie es sich darbot. Der Boden schwankte, und dieses Schwanken übertrug sich auf den Tisch, an dem die Tote hockte.
    Er ging einen Schritt nach vorn. Es war ein Fehler, denn er konnte sich nicht mehr halten. Seine Knie gaben nach, und dann brach er auf der Stelle zusammen.
    Er wäre gefallen, aber da gab es eine Hand, die ihn abfing. Sie war plötzlich da, doch die Gestalt, zu der die Hand gehörte, hatte er nie zuvor gesehen.
    Jetzt aber sah er sie.
    Das war ein Mensch, und trotzdem zählte er sie nicht dazu. Eine Gestalt, die eine Rüstung trug, zu der auch ein Helm gehörte, und die in der rechten Hand ein Schwert hielt, von dessen Klingenspitze Blut zu Boden tropfte.
    Das war der Mörder!
    Ja, es gab für ihn keine andere Erklärung. Er stand hier tatsächlich dem Mörder seiner Frau gegenüber!
    Das wurde ihm klar, als er das Schwert mit den Blutspuren sah. Da rastete er aus. Er brüllte den Killer an. Er kannte sich selbst nicht mehr. Seine Stimme kippte über, und dann drehte er durch. Er warf sich auf die Gestalt mit dem Schwert, und es war ihm egal, ob sie nun bewaffnet war oder nicht.
    Er schrie auch etwas und wusste selbst nicht, was es war. Er wollte den Mörder tot sehen.
    Doch der Killer kannte keine Gnade.
    Er ließ den Mann kommen, und als dieser ihn fast erreicht hatte, stach er mit dem Schwert zu.
    Ian Sinclair wurde am Hals erwischt. Das Schwert steckte noch in seiner Kehle, als er in die Knie brach und sich dann neben den Stuhl legte, auf dem seine tote Frau saß.
    Danach nickte der Killer zufrieden und verließ das Haus. Seine Rachetour nahm allmählich Gestalt an und er würde sie so lange durchleben, bis es keinen Sinclair mehr gab …
    ***
    Ein Tag im Büro!
    Das war nicht weiter tragisch, solange sich die Tage nicht häuften. In diesem Fall war ich sogar froh, denn ein Kollege aus Schottland hatte sich angemeldet, um mir etwas mitzuteilen. Was es war, wusste ich nicht, aber die Stimme hatte sich sehr ernst angehört.
    Also warten.
    Und das zusammen mit Glenda Perkins, denn Suko war unterwegs. Ihn hatte der Ruf einer Frau erreicht, die beschwören wollte, dass Poltergeister dabei waren, ihre Wohnung zu zertrümmern.
    Ich wäre auch mitgefahren, aber ich wartete auf den Anruf des Kollegen. Glenda Perkins verkürzte mir die Wartezeit, indem sie mir wieder einen Kaffee brachte. Sie hatte ein paar kleine Kekse dazu gelegt.
    »Ha, du bist ja heute wieder großzügig.«
    »Kein Problem, John. Die Kekse mussten weg. Das sind Reste von der Gäste-Bewirtung.«
    »So ist das. Wie alt sind sie?«
    »Aus dem letzten Jahr.«
    »Da bin ich ja froh.«
    »Wieso?«, fragte Glenda.
    »Dass sie nicht aus dem letzten Jahrtausend sind.«
    Glenda verzog den Mund. »Traust du mir so etwas zu?«
    »Immer.«
    »Du solltest dich schämen.«
    »Ja, ja, wenn ich Zeit habe.«
    Glenda schüttelte den Kopf
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