Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und verließ mein Büro, in dem ich allein saß, den Kaffee trank und auch einen Keks knabberte. Ich wartete auf den Anruf des Glasgower Kollegen, der Rod Allister hieß und mir alles erklären wollte. Auf eine Mail hatte er verzichtet, er war der Meinung, dass sie zu unpersönlich war, und behauptete, alles Unpersönliche zu hassen. Anders käme man viel besser zurecht.
    Ich war gespannt. Er hatte mir im ersten Gespräch nicht viel gesagt, weil er sich selbst nicht sicher war, aber noch im Laufe des Vormittags würde er es sein.
    Einen Hinweis hatte ich allerdings erhalten. Es ging um den Namen Sinclair und möglicherweise auch um mich, aber das war eben nicht sicher. Da wollte Rod Allister noch recherchieren. Wann war es so weit?
    Ich hoffte, nicht mehr zu lange warten zu müssen, und hatte tatsächlich das Glück, dass mein Telefon klingelte. Es war nicht Allister, der anrief. Eine Frauenstimme erklärte mir, dass ein Bildfax unterwegs war und sich der Chef später melden würde.
    Meine Güte, machten die es spannend.
    Aber sie hielten ihr Wort, denn das gefaxte Bild traf bei Glenda im Vorzimmer ein.
    Ich hörte ihren Ruf. »John, bitte, komm mal her …«
    O je, die Stimme klang gar nicht gut. Glenda schien ein Problem zu haben. Deshalb beeilte ich mich, an ihren Arbeitsplatz zu gelangen.
    Glenda starrte auf das Foto, das soeben aus dem Fax gekrochen war. Ich wollte sie etwas fragen, hielt aber meinen Mund, weil auch ich das Motiv sah.
    Es war schlimm!
    Da saß eine Frau vornüber gebeugt an einem Küchentisch, auf dem sich eine Blutlache verteilte. Erst beim genauen Hinsehen war zu erkennen, dass der Kopf nicht mehr mit dem Körper verbunden war.
    Aber es gab noch einen Toten. Das war ein Mann, und der lag auf dem Boden, ebenfalls in seinem Blut. Man hatte auch ihn grausam umgebracht, und dieses Bild, natürlich in Farbe, schockte mich. Und das hatte Allister sicherlich auch mit dem Fax bezweckt.
    Ich nahm meinen Blick zur Seite und schaute Glenda Perkins an. Sie war im Gesicht kreidebleich geworden, bekam meinen Blick trotzdem mit und fragte mit leiser Stimme: »Man kann es sich nicht vorstellen. Aber wer tut denn so etwas?«
    »Menschen«, sagte ich.
    »Bist du dir da sicher?«
    »Nein, Glenda. Aber ich bin gespannt, was dieser Kollege dazu sagen wird, wenn er anruft.«
    Gespannt war Glenda auch, wie sie mir bestätigte. »Lässt du mich mithören?«
    »Klar.«
    »Danke.«
    Wir warteten noch immer auf den Anruf. Der Kollege machte es wirklich spannend. Und dann, nach einer endlos langen Zeit, meldete sich das Telefon.
    »Ah – jetzt«, flüsterte Glenda.
    Ich hob ab.
    »Allister hier. Haben Sie das Fax bekommen?«
    »Ja, habe ich.«
    »Was sagen Sie dazu?«
    »Es ist schrecklich.«
    »Genau, Sinclair, es ist schrecklich.«
    »Und weiter?«
    »Es ist leider kein Fake. Wir haben das Ehepaar so gefunden. In einem kleinen Ort nicht weit weg von Glasgow. Aber deshalb habe ich nicht angerufen. Ihr Ruf ist auch längst bis nach Schottland vorgedrungen, und der Grund meines Anrufs ist folgender: Die beiden waren ein Ehepaar und hörten auf die Namen Ian und Nancy Sinclair …«
    Der Kollege ließ seine Stimme ausschwingen und wartete darauf, dass ich mich meldete. Das tat ich vorerst nicht. Aber der Name Sinclair hatte sich natürlich in meinem Kopf eingebrannt, und sofort stellte sich die Frage, ob diese Tat auch indirekt etwas mit mir zu tun hatte.
    »Sind Sie noch da, Kollege?«
    »Ja, ja, das bin ich.«
    »Ihre Stimme klingt jetzt belegt.«
    »Ist das ein Wunder?«
    »Nein, ist es nicht.« Allister legte eine kurze Pause ein. »Ich denke, dass ich genau richtig reagiert habe. Erst hatte ich an einen Zufall gedacht, als ich den Namen Sinclair hörte. Dann aber ist mir zu Ohren gekommen, dass es zwei weitere Tote mit dem Namen Sinclair gegeben hat. Sie kamen ganz woanders ums Leben, und wenn man das so hört und auch liest, dann kann man zu dem Schluss kommen, dass jemand dabei ist, Jagd auf Menschen mit dem Namen Sinclair zu machen. Oder sehen Sie das anders, Kollege?«
    »Ich denke noch nach.«
    »Tun Sie das.«
    Glenda hatte mitgehört. Auch sie war geschockt und fragte: »War da nicht vor gar nicht langer Zeit mal etwas?«
    »Ja, da hatte mich dieses Trio gejagt.«
    »Und?«
    »Das war was anderes.«
    »Sind Sie noch dran?«, fragte Allister.
    »Ja, das bin ich.«
    »Gut, wie stehen Sie zu dem, was ich gesagt habe?«
    Ich blies die Luft aus. »Es gab also vier Tote mit dem Namen Sinclair?«
    »Ja, zwei hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher