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1819 - Der vergessene Templer

1819 - Der vergessene Templer

Titel: 1819 - Der vergessene Templer
Autoren: Jason Dark
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Es konnte nicht all seine Bewohner ernähren, und so setzte man sich zusammen, um zu beraten.«
    Ich mischte mich wieder ein. »Es gab einen Ausweg. Man baute ein Schiff oder einige Schiffe und fuhr in Richtung Westen. In der Hoffnung, eine neue Heimat zu finden. Anführer war ein gewisser Sir Henry Sinclair, ein Namensvetter von mir.«
    »Sie kennen sich aus.«
    »Das muss ich wohl.«
    »Gut, dann muss ich ja nicht auf Einzelheiten eingehen. Ich kann nur sagen, dass die Männer in See gestochen sind, und damit fingen die Probleme an, die uns bis heute beschäftigen.«
    Jetzt wurde es spannend.
    Lester Corman lächelte. »Als damals bekannt wurde, dass es Menschen gab, die in See stechen wollten, da gab es einen Aufruhr, denn jeder wollte mit. Aber es konnte nur eine begrenzte Anzahl aufgenommen werden, und das sah nicht jeder ein. Es gab Gruppen, die sich dagegen stellten, aber es gab vor allen Dingen einen Mann, der diese Gruppen zusammenhielt. Der sich zum Anführer machte. Auch ein Templer, der aus dem Süden kam. Ein gewisser Frederic Armando Diaz.«
    »Ja«, sagte ich.
    Lester Corman nickte mir zu. »Diaz drehte durch, als er erfuhr, dass er nicht mit konnte. Er war ein Templer, doch da zeigte er sein wahres Gesicht. Er suchte den anderen Weg. Er wollte sich dem Teufel opfern, seine Seele schon zu Lebzeiten vergeben.« Die Stimme des Mannes wurde leiser. »Irgendwie scheint er das geschafft zu haben, denn es kam zu einer großen Auseinandersetzung.«
    »Wurde Diaz getötet?«
    Corman lächelte knapp. »Ja oder nein. Ich weiß es nicht so genau. Jedenfalls ist er sehr mächtig gewesen. Er hat überlebt.«
    »Bis heute?«
    Corman nickte. »Davon müssen wir ausgehen. Er stand mit anderen Mächten in Verbindung. In der Überlieferung heißt es, dass er sich nicht hat umstimmen lassen. Er wollte weg von den Templern, die dem Herrn dienten, und hin zum Fürsten der Hölle.«
    »Dann müssen wir davon ausgehen, dass er es geschafft hat«, fasste ich zusammen.
    »Leider ja. Und sein Hass hat sich nicht gelegt. Der Name Sinclair steht bei ihm nach wie vor im Mittelpunkt. Er ist nach so vielen Jahren wieder aktiv geworden und hat nichts von seiner Rache vergessen. Er tötet und wird weiter töten, denn er möchte alles auslöschen, was den Namen Sinclair trägt.«
    »Das habe ich begriffen.« Ich deutete ein Nicken an. »Und deshalb bin ich auch hier.«
    »Ja, Sie wollen ihn vernichten.«
    »So ist es.«
    »Und Sie wissen, was Sie sich da vorgenommen haben?«
    »Das denke ich schon.«
    »Der Mann kennt keine Gnade. Er räumte alles aus dem Weg, was ihm nicht passt. Vor allen Dingen der Name Sinclair bringt ihn zur Weißglut.«
    »Das mag so sein. Ich hoffe ja, dass ich ihn hier treffe. Dass er auch mich töten will. Deshalb bin ich hier. Auch, weil er in dieser Region schon zwei Menschen mit dem Namen Sinclair getötet hat. Jetzt hoffe ich, dass er es auf mich abgesehen hat. Begegnet sind wir uns schon.«
    »Wo?«, flüsterte Corman erschreckt.
    »Auf der Fahrt. Es kam aber zu keiner Auseinandersetzung. Die ist für später aufgehoben.«
    »Gut, dass Sie es so sehen und das Problem mutig angehen. Ich will auch sagen, dass wir Menschen, die wir hier wohnen, keine Feiglinge sind, aber gegen einen brutalen Killer anzugehen, das ist schon etwas zu viel verlangt.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Aber Sie machen weiter?«
    Ich lächelte Corman zu. »Bestimmt mache ich weiter. Auch wenn wir in der Dunkelheit kämpfen müssen, es gibt eben keinen anderen Ausweg.«
    »Das kann ich bestätigen.«
    »Und wo könnte ich mit meiner Suche nach dem Mörder anfangen, Mister Corman? Haben Sie vielleicht eine Idee?«
    Er schaute mich an. Nach einer Weile zuckte er mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht. Es gibt keinen bestimmten Platz, an dem er sich bevorzugt aufhält. Er wird mal gesehen, er taucht dann wieder ab, aber seine großen Szenen hat er in der Dunkelheit. Das ist seine Welt. Da schleicht er dann durch den Ort, da hält er nach Opfern Ausschau. So geschehen bei den beiden Sinclairs. Sie müssen mit allem rechnen.«
    »Ja, das tue ich.« Ich nickte ihm zu. »Wo könnte er sein? Wie müsste ich mich bewegen?«
    »Das weiß ich nicht. Nicht Sie müssen sich bewegen, um ihn zu finden, ich gehe davon aus, dass er Sie finden wird. Er bewegt sich. Er sucht seine Feinde. Er hat eine Nase dafür. Ich sage Ihnen, dass er Sie finden wird, nicht umgekehrt.«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    Corman hob nur die Schultern.
    Mir fiel noch
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