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1818 - Testfall Lafayette

Titel: 1818 - Testfall Lafayette
Autoren: Unbekannt
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zurückzukehren.
     
    7.
     
    Wie eine Luftblase im Wasser stieg Icho Tolot im Morast nach oben. Er war darauf vorbereitet, von dem Steinfresser angegriffen zu werden, doch nichts geschah. Ungehindert erreichte er die Oberfläche des Sumpfes und schoß einige Meter weit darüber hinaus.
    Während er noch zurückfiel, wandelte er die Luft in seinem Magen in Sauerstoff und Energie um, die er seinen Zellen direkt zuführte. Frisch und strotzend vor Kraft wühlte er sich bis zu einem Baum hin, wo er festen Boden erreichte.
    Der Haluter blickte an sich hinab und stellte fest, daß er mit Schmutz, Schleim, Algen und winzigen Lebewesen bedeckt war. Darum kehrte er in den Sumpf zurück und suchte eine Stelle, an der das Wasser etwas tiefer war, so daß er sich waschen konnte. Danach machte er sich auf den Weg zu Gucky.
    Der Ilt, kauerte mit geweiteten Augen in seinem Nest.
    „Ich dachte schon, du kommst nie zurück", begrüßte er ihn.
    „Es geht dir besser", stellte Icho Tolot erleichtert fest.
    „Besser?" stöhnte der Mausbiber und drückte sich die Handflächen gegen den Kopf. „In meinem Kopf hat gerade ein Big-Bang stattgefunden."
    Der Haluter befreite ihn aus dem Geflecht und setzte ihn auf den Boden. Gucky versuchte, sich aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. Der Mausbiber konnte das Gleichgewicht nicht halten, sondern kippte immer wieder zur Seite weg, bis er die Bemühungen schließlich aufgab und sich auf den Boden legte.
    „Mir ist schwindelig", klagte er.
    Sein riesiger Freund hob mahnend eine Hand.
    „Warte mal", sagte er leise. „Ich habe vorhin jemanden gesehen. Dort hinten auf einem Hügel."
    Er legte einen Arm vorsichtig um den Ilt und hob ihn hoch, um ihn zu tragen. Derartige Hilfen ließ der Mausbiber sich sonst nicht so gern gefallen; jetzt aber war er froh darüber, weil er nicht in der Lage war, sich allein auf den Beinen zu halten.
    Sie waren noch keine hundert Meter weit gekommen, als sie sich plötzlich Joseph Broussard jr. gegenübersahen. Erschrocken fuhr der Beausoleil vor ihnen zurück, doch dann beruhigte er sich.
    Icho Tolot und Gucky waren keine Unbekannten für ihn, denn er kannte die beiden von der BASIS her. Überraschend aber war für ihn, daß er ihnen auf Lafayette begegnete.
    „Ich glaube, jetzt spinne ich", sagte er und fuhr sich mit den Händen über die Augen. „Oder ist es wirklich wahr?"
    Mit wenigen Worten war die Situation geklärt. Joseph führte den Haluter und den Ilt zu Pepe, der noch immer mit dem gefangenen Gazka auf dem Hügel wartete.
    „Was ist mit ihm los?" fragte der Beausoleil den Ilt und deutete auf das insektoide Wesen. „Lebt er noch, oder ist er wirklich tot?"
    Doch der Mausbiber war nicht in der Lage, ihm zu antworten. Hilflos kauerte er auf dem Boden, hielt sich den schmerzenden Kopf mit beiden Händen, phantasierte und redete wirr durcheinander. Erlegte kein Verhalten an den Tag, welches dem der Menschen in dem großen Gebäude von Swamp-City vergleichbar war.
    Er wirkte nicht so aufgekratzt und hektisch wie sie.
    Icho Tolot wollte Joseph und Pepe erklären, weshalb der Mausbiber in diesem Zustand war, doch das war nicht nötig. Die beiden wußten sehr wohl, welchen Einfluß der Tangle-Scan auf die Lebewesen des Planeten hatte.
    Joseph berichtete nicht nur von ihrem Ausbruch aus dem Gefangenenlager und dem wochenlangen Marsch durch die Wildnis des Planeten, sondern auch von seinem Vorstoß nach Swamp-City und den Zuständen dort. Er erzählte vor allem, daß alle Bewohner der Stadt gefangen waren. Josephs Bericht war oft umständlich oder verworren, aber Tolot verstand ihn.
    Gucky stöhnte gequält auf, wackelte mit dem Kopf und stand auf, um unruhig hin und her zu gehen.
    Icho Tolot beobachtete ihn kurz, maß seinem veränderten Verhalten jedoch kein besonderes Gewicht bei und wandte sich wieder Joseph Broussard jr. zu. Er bat ihn um weitere Informationen über die Gazkar und die Neezer.
    „Eigentlich habe ich alles erzählt", sagte der Beausoleil. „Bleibt nur noch zu erwähnen, daß alle Gazkar von Duftbahnen geleitet werden. Die Bahnen werden von den Neezer gesprüht."
    Gucky drehte sich wie ein Kreisel, setzte sich danach auf den Boden und gestikulierte heftig. Seine Augen weiteten sich, und sein Kopf ruckte fortwährend von einer Seite zur anderen, so als habe er schnell bewegliche Ziele in ihrer Nähe entdeckt.
    „Was ist los mit dir, Kleiner?" fragte Icho Tolot besorgt. „Was ist anders als vorher?"
    „Er ist plötzlich so hektisch",
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