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1816 - Hüter der Glückseligkeit

Titel: 1816 - Hüter der Glückseligkeit
Autoren: Unbekannt
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ich trocken. „Und ziemlich widersprüchlich. Er hat angeblich keine Macht, ist aber allgemein bekannt als der Hüter der Glückseligkeit. Und dann dieses geheimnisvolle Shifting, mit dem er die anderen unter Druck hält ..."
    „Es ist nicht gesagt, daß Szuker diese Vorgänge steuert oder kontrolliert", merkte Perry an.
    „Wer sonst?" fragte ich zurück. „Es ist doch sonst niemand in dieser Stadt zu finden, nur diese merkwürdigen Häuser. Vielleicht haben die Stummelschiffe etwas damit zu tun. Erinnere dich, was A-Ostamul uns einmal gesagt hat: Es gibt einen Zu-, sammenhang zwischen der Ankunft eines solchen Schiffes und der Glücks-Reduktion."
    Perry spazierte langsam weiter, auf das Zentrum von Herz-FÜNF zu. Ob Szuker das wohl recht war?
    Aber der Androide konnte uns nach Lage der Dinge wohl nicht mehr gefährlich werden. Er war ein harmloser Bursche.
    Wir hüteten uns davor, noch eines der Häuser zu betreten. Wahrscheinlich lauerten dort einige weitere unangenehme Überraschungen auf uns. Und es war ziemlich klar, daß wir dort nichts finden würden, was uns weiterbringen konnte. Ich murmelte eine Verwünschung.
    „Was ist das?"
    Perry war stehengeblieben. Ich schob mich an seine Seite.
    Die Straße mündete in einen großen Platz, der offenbar das exakte Zentrum von Herz-FÜNF bildete.
    Hier war der Bodenbelag weiß. Hunderte von dicht an dicht gesetzten Platten bildeten eine Fläche von rund achthundert Meter Durchmesser. Aus diesem weißen Feld ragten einige hundert säulenähnliche Gebilde hervor. Sie waren, grob geschätzt, zwischen zwölf und zwanzig Meter hoch und bestanden aus einem silbrigen Material, das ziemlich eindeutig kein Metall war. Es wirkte künstlich, ebenso der Bodenbelag.
    Wir gingen einige Schritte auf die vorderste Säule zu.
    Schriftzeichen waren zu sehen, fremde, für uns unverständliche Symbole, bei deren Studium uns auch der Translator nicht helfen konnte.
    „Hm", machte Perry. „Das sieht nach einem Platz für ein Ritual aus, nicht wahr?"
    „Und das da?" Ich deutete auf die Mitte des Säulenfeldes.
    Dort war eine Öffnung im Boden zu erkennen, eine Art Schacht, mit einem Durchmesser von rund 70 Metern. Sinn und Zweck dieser Anlage blieben uns verborgen, aber ich witterte, daß dieser Ort irgend etwas mit dem besonderen Geheimnis zu tun hatte, das Gaalo, Herz-FÜNF und die Galornen verband.
    Ich machte gerade Anstalten, diesen Schacht zu untersuchen, als Szuker wieder auftauchte und einen erschreckten Ruf ausstieß.
    „Das Feld der Schriften darf nicht betreten werden!" klagte er und hastete auf uns zu. „Niemals, es wäre ein Sakrileg."
    „Nun, was hast du uns mitgebracht?" fragte Perry und fixierte den Andro-Hüter.
    Dieser brachte eine daumengroße gläserne Kugel zum Vorschein, die er feierlich an Perry weitergab.
    „Ein Speicherkristall", erklärte er. „Die Kugel enthält die Koordinaten eines Ortes, an dem ein Funkspruch von Ce Rhioton angekommen ist. Außerdem werdet ihr einige Hinweise in dem Kristall finden, die euch die Orientierung in Plantagoo erleichtern werden."
    Seltsam; wenn er es nicht wollte, gab Szuker bemerkenswerte Informationen preis, wie in diesem Augenblick.
    Informationen, die wir zur Orientierung in Plantagoo verwenden konnten. Offenbar nahm Szuker an, und das mit einer verblüffenden Selbstverständlichkeit, daß wir nicht aus dieser Galaxis stammten. Auf einer Welt des Galaktikums hätte ein Besucher von einer anderen Galaxis sofort für eine Sensation gesorgt, hier schien derlei selbstverständlich zu sein.
    „Und wie sieht es mit einer Transportmöglichkeit aus?" wollte Perry wissen. „Wir können schließlich nicht ewig auf Galorn bleiben."
    Szuker zeigte wieder Gesten der Verlegenheit.
    „Ich fürchte, ich kann euch nicht helfen", gestand er und fügte hinzu: „Und verlaßt bitte das Feld der Schriften. Es darf nicht betreten werden, selbst von euch nicht. Diese Dinge gehen euch nichts an, gar nichts.
    Habt ihr das begriffen?"
    Das klang ja fast wie eine halb versteckte Drohung. War Szuker vielleicht doch nicht so macht- und mittellos, wie er zu sein vorgab? Ich hätte zu gern gewußt, was es mit dem orangenen Leuchten und Glühen auf sich hatte, das aus der Tiefe des Schachts emporstieg.
    Perry deutete auf die Säulen.
    „Und worum handelt es sich dabei? Denkmäler, Aufzeichnungen?"
    „Ich weiß es nicht", behauptete Szuker. „Es gehört nicht zu meinen Obliegenheiten, dergleichen zu wissen."
    Er hatte uns nichts getan.
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