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1816 - Hüter der Glückseligkeit

Titel: 1816 - Hüter der Glückseligkeit
Autoren: Unbekannt
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Verständnislosigkeit aussah.
    Dann begann er in seiner Kleidung herumzusuchen und förderte nach kurzem Grabbeln zwei metallene Plättchen zutage, quadratisch, mit einer Kantenlänge von etwa vier Zentimetern und einer Dicke von wenigen Millimetern. Er pappte eines der Plättchen an Perrys Hals, das zweite bekam ich angeklebt.
    „Willkommen in der Stadt der Galornen", klang eine klare und verständliche Stimme auf.
    Der Humanoide hatte uns mit Translatoren ausgerüstet, allein dafür hätte ich ihn fast küssen mögen. Die Zeit des Gestammels und der albernen Gesten hatte ein Ende gefunden.
    „Ich bin Szuker, der Andro-Hüter von Gaalo", ließ sich der Blauhäutige vernehmen; seine Stimme klang respektvoll. >Verzeiht, ich wußte nicht, daß ihr Freunde von Ce Rhioton seid. Aber das Passantum an deinem Arm ..."
    Pause.
    „Perry Rhodan", stellte der sich knapp vor und deutete auf mich. „Reginald Bull!"
    „... an deinem Arm, Perry Rhodan, hat mich ins Bild gesetzt."
    „Puh!" stieß ich hervor. „Ein Glück, daß du damit nicht auf uns geschossen hast."
    Ich deutete auf die Waffe an seinem Gürtel.
    „Oh, das ist nur eine Betäubungswaffe, völlig harmlos", klärte er mich auf, mit einem Unterton der Verwunderung. Offenbar war er befremdet, daß wir ihm tödliche Absichten unterstellt hatten. „Wäret ihr nicht die, die ihr seid, hätte ich euch allerdings zurückbefördert in die Unterstädte. Aber ich sehe, daß ihr nicht zu diesem Gesindel gehört ..."
    Die Ausdrücke, die er benutzte, ließen einen Schluß zu: Offenbar waren die Bewohner der Unterstädte in HerzFÜNF nicht sonderlich angesehen.
    „Bitte folgt mir!"
    Wir entstiegen den heimtückischen Fallen und musterten unsere Umgebung. Das Wäldchen sah wieder ruhig aus, friedlich und idyllisch.
    „Was hat dies hier zu bedeuten?" fragte Perry höflich. „Vor allem diese Falle?"
    „Eine Marotte des früheren Bewohners", informierte uns Szuker. „Ein Ausdruck seines Charakters und seines Gemüts."
    „Du kennst den Bewohner?"
    Szuker machte eine Geste der Verneinung.
    „Die Stadt ist verlassen", sagte er. „Die Galornen leben nicht mehr in Gaalo."
    „Seit wann?"
    Perrys Frage kam schnell und klang dennoch freundlich und beiläufig.
    „Das ist mir unbekannt. Es ist vor meiner Zeit geschehen. Ich habe den Auftrag, diesen Teil von Gaalo funktionstüchtig zu halten, für einen ganz bestimmten Zweck, über den ich nicht sprechen darf. Ihr werdet das verstehen und respektieren."
    „Selbstverständlich", antwortete Perry.
    War der Andro-Hüter imstande, Perrys Lächeln als ironisch zu erkennen? Offenbar nicht.
    Szuker führte uns zurück in die Stadt, die ruhig und friedlich lag.
    „Und was ist mit denen in den Unterstädten?" fragte Perry.
    „Ihnen ist der Zugang verwehrt", sagte Szuker sofort. „Es sind ja keine Galornen."
    „Trotzdem leben sie hier", erinnerte ihn Perry.
    „Aber sie sind nicht gern gesehen", kommentierte Szuker.
    Er sprach langsam und bedächtig, machte lange Pausen zwischen den einzelnen Sätzen. Ich hatte den Verdacht, daß er nicht gerade als Genie bezeichnet werden konnte.
    „Selbstverständlich werden sie nicht schlecht behandelt, das widerspräche der Ethik der Galornen. Sie könnten die Ruhe und Weihe dieses Ortes stören, aber es darf keine Gewalt gegen sie angewandt werden."
    Das hatten wir anders gehört- ich dachte an das ominöse Shifting. Aber vielleicht kannte Szuker diese Prozedur gar nicht, weil sie nicht in sein Repertoire gehörte.
    „Ich bin angewiesen, für Ruhe und Frieden zu sorgen und die da unten mit dem Nötigsten zu versorgen.
    Das tue ich, um des Friedens willen. Und sie bleiben dennoch, obwohl sie unerwünscht sind."
    „Und du hast uns ursprünglich für solche Gäste gehalten?"
    „Ich war nicht richtig informiert", gestand Szuker einigermaßen kläglich. „Es kommen nur sehr selten Auswärtige nach Gaalo."
    „Beispielsweise Ce Rhioton", ergänzte Perry. „Wer ist das?"
    Szuker starrte ihn entgeistert an.
    „Du weißt nicht, wer der zweite Bote von Thoregon ist? Trägst du .nicht das gleiche Passantum wie er?
    Ce Rhioton ist der würdigste und erhabenste der Galornen."
    „Können wir mit ihm sprechen?"
    Szuker machte einige irritierte Gesten.
    „Niemand weiß, wo Ce Rhioton erscheint oder wann. Es ist nicht vorherzusagen. Mitunter besucht er Gaalo, aber meist nur als Durchgangsstation zur Brücke in die Unendlichkeit."
    Perry blinzelte.
    Den Begriff Brücke in die Unendlichkeit kannten wir
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