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1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn
Autoren: Unbekannt
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hatten uns so an das Vorhandensein und das perfekte Funktionieren dieser Geräte gewöhnt, daß es uns fast wie ein Schock traf, eine völlig unbekannte Sprache gleichsam zu Fuß erlernen zu müssen, auf die altmodische Art und Weise.
    Dazu kam - wir brauchten fünf Minuten, um das herauszufinden -, daß es offenbar mindestens zwei Sprachen gab, die auf diesem Planeten von den dort Lebenden verwendet wurden.
    Eine, die nur dieser besonderen Spezies vorbehalten war, auf die wir in der Ruine gestoßen waren - war es möglich, daß sie sich selbst als „Mocksgerger" bezeichneten? -, und eine zweite, die so etwas wie eine Standardsprache dieser Galaxis darzustellen schien.
    Perry und ich wechselten einen raschen Blick.
    „Ich habe keinen Zweifel, daß sie genau das meinen, was wir befürchten", sagte Perry leise.
    Es gab also offenbar so etwas wie eine Standardsprache dieser Galaxis und sie klang unüberhörbar überhaupt nicht nach Interkosmo, Gruelfin, Kraahmak, Hamsch oder irgendeiner der Sprachen, die wir kannten.
    Die Konsequenzen aus dieser Tatsache lagen auf der Hand: Zum einen würden wir diese Sprache notwendigerweise erlernen müssen, zum anderen stand damit fest, daß wir uns nicht in einer der uns bekannten Galaxien aufhielten ...
    Ich hatte einige Jahrhunderte lang, von 2115 alter Zeitrechnung an, die Explorerflotte des Solaren Imperiums geleitet und konnte daher mit dem Begriff Galaxis etwas mehr anfangen als der Durchschnittsgalaktiker. Unsere Milchstraße war ein ziemlich durchschnittliches Ding unter seinesgleichen: Durchmesser rund 100.000 Lichtjahre, ein Spiralnebel, Population rund 200.000.000.000 Sterne, in Worten: rund zweihundert Milliarden, eine Zahl, die sich menschlicher Vorstellungskraft entzog.
    Für jenen Bereich des Universums, an dem wir herausgekommen waren, galt vermutlich das gleiche - und wir hatten nicht die leiseste Ahnung, wo sich diese Galaxie überhaupt befand. Höchstwahrscheinlich nicht -in. der kosmischen Nachbarschaft unserer Milchstraße und von Andromeda. Und wenn wir Pech hatten, wesentlich weiter entfernt als die Große Leere. Bis dorthin hatten wir mit der legendären BASIS mehr als drei Jahre Flugzeit gebraucht.
    „Ganz schön abgeschnitten", sagte ich zu Perry. „Laß es mich so ausdrücken - wir stehen buchstäblich im Regen ..."
    Perry Rhodan grinste breit.
    Die - also gut, übernehmen wir den Namen - Mocksgerger hatten inzwischen begriffen, was diese Mimik zu bedeuten hatte, und ahmten sie eifrig nach. Dank ihrer gänzlich anders geschnittenen Gesichter kamen dabei Grimassen heraus, wie man sie außerhalb von Horror-Streifen kaum jemals gesehen hatte.
    „Ich sagte es schon, irgendwann wird dieser Regen aufhören ..."
    Wir machten eifrig weiter in unserem Sprachkurs. Zunächst das Grundvokabular, das, was einen unmittelbar umgibt, was sich anfassen und sofort begreifen läßt. Regen als Begriff war sofort geklärt, dann kamen Mocksgerger und Terraner. Die Eigennamen ...
    Es war klar, daß dabei nur eine sehr rudimentäre Kommunikation zustande kommen konnte. Selbst wenn wir uns einige Wochen ausschließlich auf diese Arbeit konzentriert hätten, wären wir über ein Primitiv-Vokabular auf dem Niveau von „Happi-Happi" und „Schlapp-Schlapp" kaum hinausgekommen.
    Immerhin, die Erkenntnisse sammelten und häuften sich. Die Sonne: Galornenstern. Der Planet: Gaalo.
    Die Galaxis: Plantagoo. Die Siedlung: West-VIER. Unsere Gegenüber: Mocksgerger. Ihre Sprache: Gergisch.
    Offizielles Idiom: Goo-Standard. Weitere Bewohner der Stadt: Kroogh, Zentrifaal, Tasch-Ter-Man und noch ein paar.
    Die Stadt auf der Anhöhe: HerzFÜNF, nicht zu erreichen, nicht zu betreten, weil a) unmöglich und b) verboten.
    Das war genau das, was wir wissen wollten. Wenn es für uns eine Möglichkeit gab, unserem Schicksal eine Wende zu geben, dann wahrscheinlich nur dort, wo man uns audrücklich für unerwünscht und unwillkommen hielt, also im eigentlichen Herzen der Stadt.
    Aber das brauchten wir den Mocksgergern nicht auf die breitflächigen Nasen zu binden.
    Nachdem die ersten Probleme ausgeräumt waren, machten die Mocksgerger auf uns einen durchaus freundlichen und hilfsbereiten Eindruck. Ein paar Erkenntnisse schienen nicht zusammenzupassen oder einander zu widersprechen, aber derlei war bei einer solchen Kommunikation wohl unvermeidlich. So behaupteten die Mocksgerger, weder auf Galorn noch auf einem anderen Planeten eine wirkliche Heimat zu haben. So etwas wie einen Ursprungsplaneten
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