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1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn
Autoren: Unbekannt
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ihrer Spezies kannten sie angeblich nichtentweder war diese Welt zerstört worden, oder man hatte ihre Position vergessen.
    An diesem Punkt angekommen, stellten wir fest, daß der Regen stark nachgelassen hatte. Man konnte das Gebäude jetzt wieder verlassen. Auf der Straße angekommen, fanden wir die Luft klar und erfrischend; vor allem war der Dunst verschwunden, und wir konnten weit in die Ferne blicken.
    West-VIER war so etwas wie ein Elendsgebiet. Heruntergekommene Behausungen waren die Regel, die Bevölkerung war entschieden zu groß für diese Siedlung, und das galt sicher auch für die anderen drei begehbaren Plattformen im Norden, Süden und Osten.
    „Warum bleiben die Leute hier, wenn das Leben auf Galorn so elend ist?" fragte ich Perry. „Wir haben doch Raumschiffe starten und landen sehen - warum verschwinden sie nicht einfach?"
    Perry zuckte mit den Achseln.
    „Vielleicht können sie die Passage nicht bezahlen", vermutete mein alter Freund.
    Der Anführer des Mocksgerger-Haufens faßte ihn an der Schulter, grinste dazu und bedeutete ihm, sich der Truppe anzuschließen. Seine Zeichen und Laute waren eindeutig: Es gab irgendwo „Mjamm, mjamm!".
    Perry grinste mich an.
    „Irgendwelche Einsprüche, wenn wir uns den Mocksgergern zur Essensausgabe anschließen?"
    In meinem Bauch grummelte es wieder. Ich schüttelte den Kopf. Von mir aus konnte es losgehen.
    Der Hunger hatte sich wieder eingestellt, und ich war bereit, alles zu essen, was sich verschlingen ließ.
    Notfalls auch lebend ...
    Beispielsweise diese putzigen Pelztiere mit den spitzen, an Igel erinnernden Schädeln und Gesichtern, die wieselflink durch die Straßen huschten, ungefähr 45 Zentimeter groß.
    „Hmjamm?" Ich deutete auf die possierlichen Wesen.
    Der Mocksgerger erstarrte mitten in der Bewegung. Offenbar hatte ich es wieder einmal geschafft - ein zaghafter Schritt, und mitten hinein in den Fettnapf.
    „Kroogh!" stieß er hervor.
    Immerhin konnten wir auf diese Weise wieder etwas über das Mienenspiel der Mocksgerger lernen.
    Dieser Ausdruck entsprach unseren Begriffen von Abscheu und Entsetzen - wahrscheinlich hätte ich so dreingesehen, hätte mich jemand gefragt, ob Gucky in Estragonsauce oder Sauce Bearnaise serviert werden würde ...
    „Kroogh!" wiederholte ich und machte begütigende Gesten. Der Mocksgerger setzte sich wieder in Bewegung und marschierte weiter.
    Ich sah, wie Perry verstohlen und unauffällig, aber mit der bei ihm üblichen Gründlichkeit seine Umgebung musterte.
    Unser größter Vorteil war natürlich, daß offenbar alle Arten, die hier vertreten waren, etwas mit der Raumfahrt anfangen konnten. Fremdartig aussehende Lebewesen konnten sie weder schockieren noch sonst in Aufregung versetzen; sie waren dergleichen gewohnt oder kannten doch zumindest den Tatbestand, daß es in ihrer Galaxis Leben in vielfältigen Formen und Ausprägungen gab.
    Wahrscheinlich ahnten die Mocksgerger, Kroogh und die anderen nicht, daß sie uns mit ihrem Verhalten einen weiteren wichtigen Hinweis gaben.
    Man beachtete uns kaum!
    Folglich hielt man uns nicht für gefährlich oder eine Bedrohung, weder uns beide noch unsere bisher unbekannte Spezies. Daraus wiederum ließ sich folgern, daß keine der uns auf Galorn bisher erschienenen Völker in einer überlegenen Machtposition war. Sie waren allesamt untergeordnet; auch uns hielt man für eine weitere Spezies von Wesen, die nichts zu sagen hatte. Es waren die Mächtigen, die in aller Regel das Auftauchen von neuem als Bedrohung ihrer Stellung ansahen, seien es neue Techniken, neue Gedanken oder neue Völker.
    Offenbar hatten wir die wirklich Mächtigen dieses Planeten bisher noch nicht zu Gesicht bekommen - den schrulligen Albino aus der Basaltebene vielleicht ausgenommen.
    Außerdem schlußfolgerte ich, daß es so viele raumfahrende und einander grundsätzlich bekannte Völker in dieser Galaxis gab, daß sich niemand sonderlich aufregte, wenn er auf eine Spezies stieß, die er bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Die Mocksgerger hatten uns anfangs unfreundlich gegenübergestanden, aber nicht, weil sie keine Terraner mochten, sondern weil sie befürchtet hatten, ihren Unterstand gegen den Regen an Perry und mich verlieren oder ihn mit uns teilen zu müssen. Als Spezies waren wir Terraner offenbar für sie nicht sonderlich interessant.
    Alles in allem konnten wir uns in Gaalo also ziemlich sicher fühlen - nur half uns das überhaupt nicht weiter.
    Was wir zu tun hatten, lag auf
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