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1815 - Die Wiege des Teufels

1815 - Die Wiege des Teufels

Titel: 1815 - Die Wiege des Teufels
Autoren: Jason Dark
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Sinclair, und jetzt sind wir dabei, das Büro zu durchsuchen. Viele Händler machen von ihren Waren Fotos. Ich kann mir vorstellen, dass auch von einem so außergewöhnlichen Objekt ein Foto gemacht worden ist. Was meinen Sie?«
    »Gute Idee«, lobte ich. »Wo finden wir das Büro?«
    »Die Kammer ist hinten.«
    »Gut.«
    Wir drängten uns durch, denn der Laden war wirklich mehr als voll. Wir mussten darauf achtgeben, dass wir nichts umkippten, dann wäre womöglich noch was anderes mit umgefallen und es hätte eine Kettenreaktion geben können.
    Es gab einen Schreibtisch, einen Schrank, und es gab zwei Männer, die dabei waren, den Schreibtisch zu durchsuchen. Es war keine leichte Arbeit. Da herrschte jede Menge Unordnung. Zettel und Schnellhefter, Zeitungsausschnitte, Rechnungen und Quittungen, das alles lag auf dem Tisch. Ein Computer fehlte, dar Trödler hatte hier wirklich ein eigenes System entwickelt.
    Die beiden Kollegen kannten uns. »Na, Sie mal wieder am Ort des Geschehens?«
    »Ja.«
    »Und?«
    Ich deutete auf den Schreibtisch. »Haben Sie was gefunden?«
    Der Mann hob die Schultern und schüttelte den Kopf. »Bis jetzt noch nicht. Keine Quittung, kein Foto – nichts. Tut mir leid, wenn ich Sie enttäuschen muss.«
    Der zweite Kollege hatte den Schrank geöffnet. Sein Inhalt bestand aus alten Büchern, aus Klamotten, die über Bügel hingen, und aus einer Holzkiste, die der Kollege hervorholte. Er stellte sie auf den Schreibtisch und öffnete sie.
    Wir schauten gemeinsam hinein.
    Fotos lagen darin. So etwas interessierte uns. Suko packte die Kiste und kippte sie um.
    Die Fotos rutschten auf den Schreibtisch. Da konnten wir Glück haben, und sofort waren Suko und ich bei der Sache, um sie zu sortieren. Die Kollegen zogen sich leicht pikiert zurück, und wir verteilten die Bilder auf dem Schreibtisch.
    Es waren keine Familienfotos, das mal vorweggenommen. Henry Burke hatte alles mögliche fotografiert, vor allen Dingen die Sachen, die er eingekauft hatte.
    Wir verteilten die Bilder auf dem Tisch und suchten natürlich nach einem bestimmten Motiv.
    »Ha, da ist sie.« Suko hatte die Wiege entdeckt. Das Bild lag am Rand des Schreibtisches. Suko hob es an, schaute hin, nickte und reichte es mir weiter. »Da, sieh selbst, das ist sie, John. Oder anders gesagt: Das muss sie einfach sein.«
    Ich schaute auf das Bild. Ja, das war sie. Die Wiege stand vor einem dunklen Hintergrund, vor einer Wand. Sie war aus braunem Holz gebaut worden. Am Kopfende hatte sie einen Sichtschutz, der wie ein Zelt gebaut war. Zwei Hälften liefen aufeinander zu, und da, wo sie sich trafen, gab es so etwas wie einen Schlussstein, der in diesem Fall ein kleiner Totenschädel war, sodass der dieser Wiege ein makabres Aussehen verlieh.
    »Das ist ja verrückt«, sagte Suko.
    »Stimmt. Perfekt für den Teufel.«
    »Du meinst wegen des Totenschädels?«
    »Genau. Das könnte ein Hinweis sein.«
    Leer war die Wiege nicht, aber es lag kein Kleinkind darin, sondern eine große, blutrote Decke, die zum Teil an der linken Seite überhing und dabei auch den Boden berührte.
    Suko nickte mir zu. »Das ist es, John. Jetzt wissen wir, dass es die Wiege gibt.«
    »Ja, und wir müssen uns fragen, wo sie jetzt steckt und wer sie mitgenommen hat.«
    »Schade, dass der Trödler vor seinem Tod nicht noch eine weitere Nachricht hinterlassen hat.«
    Ich winkte ab. »Sei froh, dass wir überhaupt eine Spur haben.«
    »Klar. Aber wo führt sie hin? Ins Leere?«
    Da konnte er recht haben. Bis jetzt noch. Jedenfalls waren wir gezwungen, diese Wiege zu suchen. Jemand hatte sie mitgenommen, und das bestimmt nicht ohne Grund. Der Trödler hatte von einer Wiege des Teufels geschrieben, deshalb konnte es sein, dass sie mal dem Teufel geweiht worden war. Oder man sie überhaupt seinetwegen hergestellt hatte.
    Das Foto nahmen wir mit. Ansonsten glaubten wir nicht daran, hier noch etwas zu finden, das uns weiterbringen würde.
    Ich sprach noch mit Sergeant Bellow und zeigte ihm das Foto. »Darum ist es gegangen, Sergeant.«
    Er nickte und schaute sich die Aufnahme an. »Die Wiege«, flüsterte er, »tatsächlich eine Wiege. Dann hat der Trödler also nicht gelogen.«
    »Genau. Und sie wurde gestohlen.«
    Bellow überlegte, lachte dann und schüttelte den Kopf. »Es ist verrückt«, sagte er, »aber ich frage mich, ob es Sinn hat, wenn wir hier nach Fingerabdrücken suchen.«
    »Das können Sie«, sagte ich. »Aber es sind zu viele. Sie werden ein heilloses
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