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1815 - Die Wiege des Teufels

1815 - Die Wiege des Teufels

Titel: 1815 - Die Wiege des Teufels
Autoren: Jason Dark
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tun.«
    »Stimmt.«
    »Aber ich bin davon überzeugt, John, dass sich Wladimir melden wird.«
    »Warum?«
    »Oder die andere Seite, um mir ihren Triumph zu erklären. Das ist leider so.«
    »Und du hast keine Angst, dass du auf der Abschussliste stehst?«, fragte ich.
    »Darauf stehe ich doch immer. Aber gut, dass du dir Gedanken machst, John.«
    »Okay, wir hören wieder voneinander.«
    »Moment, und was ist mit dir?«
    »Ich habe einen neuen Fall, wie ich schon sagte. Aber da komme ich jetzt nicht weiter. Ich warte auch.«
    »Dann drücken wir uns gegenseitig die Daumen.«
    »Tun wir.
    »Okay und bis später mal.«
    Das Gespräch hatte sein müssen. Ich konnte mich gut in Karinas Lage hineinversetzen. Sie war zwar äußerlich tough, aber sie hatte auch Gefühle wie jeder Mensch. Sie und Wladimir Golenkow waren eben ein Paar gewesen oder waren es noch immer.
    Ich aß mein Sandwich, schaute noch ein wenig in die Glotze und hoffte, dass der nächste Tag besser aussah …
    ***
    Er sah nicht besser aus. Ich hatte zwar gut geschlafen, doch als ich aus dem Fenster schaute, da fiel mein Blick in eine trübe graue Helligkeit, die keine Freude aufkommen ließ.
    Ich schlich unter die Dusche, sorgte für eine Erfrischung und wäre am liebsten wieder zurück ins Bett gegangen, wenn ich an das Wetter dachte.
    Das tat ich nicht. Stattdessen kochte ich mir den ersten Kaffee des Tages und hoffte, dass sich in unserem Fall etwas ergeben würde. Ich gönnte mir auch etwas zu essen. So ein Müsli oder etwas in dieser Richtung. Das fand ich noch im Kühlschrank, und als ich die Haferflocken schmeckte, da kam ich mir fast wie ein Pferd vor. Nur war mein Essen nicht so trocken.
    Zusammen mit Suko fuhr ich in Richtung Scotland Yard, und ich dachte daran, dass der Himmel seine Farbe mal ändern würde, aber auch das war nicht der Fall.
    »Was ist los, John?«
    »Wieso?«
    »Du siehst aus, als hättest du eine Winterdepression.«
    Ich musste leise lachen. »Nein, nein, das bestimmt nicht. Für so was bin ich nicht der Typ. Aber irgendwie bin ich schon sauer.«
    »Wegen unseres Falls?«
    »Auch.«
    »Und dann?«
    »Mir will Wladimir nicht aus dem Kopf. Und Karina natürlich auch nicht. Wenn wir wenigstens etwas für sie tun könnten, aber das ist leider nicht möglich.«
    »Ach, die kommt schon allein zurecht.«
    »Das will ich hoffen.«
    Grauer Tag, graue Laune, grauer Verkehr. Das war eine Welt, die keinen Spaß machte. Die Menschen warteten auf den Frühling. Es gab keinen, der den Winter nicht leid war.
    Als wir mal stoppen mussten, fragte Suko: »Na, wie siehst du unseren Fall?«
    »Du denkst an die Wiege?«
    »Sicher.«
    Ich wusste nicht so recht, was ich antworten sollte. »Keine Ahnung, wir können nur hoffen.«
    »Das meine ich auch.«
    »Aber wer schaut sich schon Kinderwiegen im Internet an? Kennst du jemanden?«
    »Nein.« Suko grinste. »Wer kauft überhaupt Wiegen? Sind diese Zeiten nicht vorbei?«
    »Das kann sein.«
    »Also werden wir unsere Ansprüche zurückschrauben müssen.«
    Ich gab darauf keine Antwort. Aber Suko hatte recht. Wir konnten uns nicht darauf verlassen, dass es sehr fix ging, diesen Fall zu lösen. Hier brauchten wir unter Umständen viel Geduld.
    Wie eben auch bei der Fahrt ins Büro. London war mal wieder verstopft, was nicht nur uns ärgerte. Trotz hoher Mautgebühren, es hatte sich verkehrsmäßig kaum etwas geändert.
    Mit der fast schon üblichen Verspätung trafen wir im Büro ein und sahen Glenda Perkins, die natürlich schon da war, vor dem Bildschirm sitzen. Sie war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie uns kaum sah oder nur wie nebenbei.
    »Guten Morgen«, sagte ich.
    »Ja, ja schon gut.«
    »Was gibt es denn so Interessantes?«
    »Das hängt mir eurer Wiege zusammen.«
    »Was?«
    »Ja, verflixt, da habt ihr Glück gehabt. Jemand hat die Wiege im Internet entdeckt.«
    »Und wer?«
    »Ihr werdet es kaum glauben. Ein pensionierter Pfarrer.«
    »Ach.«
    »Er hat sich schon so früh gemeldet.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Dass er gern zurückgerufen werden würde.«
    »Das machen wir doch glatt.« Ich rieb mir die Hände. »Und wo kann ich den Mann finden?«
    »Keine Ahnung, John. Aber ruf ihn an, dann kannst du alles erfahren, was du willst.«
    »Klar.« Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass es weitergehen würde. Dass wir dabei waren, auf ein Ziel zuzusteuern, denn die Zeit des Wartens war schlimm und frustrierend.
    Ich holte mir erst mal meinen Morgenkaffee. Kein Vergleich zu dem, den ich
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