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1815 - Die Wiege des Teufels

1815 - Die Wiege des Teufels

Titel: 1815 - Die Wiege des Teufels
Autoren: Jason Dark
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Aber hast du irgendwann mal von einer Wiege des Teufels gehört?«
    »Nein. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man den Teufel mal in eine Kinderwiege gelegt hat.«
    Suko stand auf. »Da sagst du was, aber ausschließen will ich auch nichts.«
    Der Ansicht war ich ebenfalls …
    ***
    Es war nicht weit vom Yard Building weg, das stimmte schon. Trotzdem nahmen wir den Rover und gelangten schließlich in eine Gasse, die nur von einer Seite zu befahren war und in das alte Soho gepasst hätte. Da war noch nichts modernisiert worden.
    Wir schlichen hinein. Einen Parkplatz hatten wir nicht bekommen, aber die Kollegen hatten die Gasse zu einer Seite hin abgesperrt, und so stellten wir den Rover direkt vor der Absperrung ab und stiegen aus.
    Genau das gefiel einem jungen Polizisten nicht, der sich von seinem Platz löste und auf uns zukam. Er ging mit schnellen Schritten, und sein Gesichtsausdruck zeigte eine Arroganz, die weder Suko noch mir gefiel.
    Er stand hinter dem Band der Absperrung und fuhr uns an.
    »Was erlauben Sie sich? Verschwinden Sie. Und zwar sofort. Weg mit Ihnen. Haben Sie gehört?«
    O je, da wollte sich einer noch Sporen verdienen. Nur nicht auf so eine Art und Weise.
    Ich lächelte ihn an. »Darf ich Sie fragen, ob Sie …«
    »Nein, Sie dürfen nichts. Sie dürfen sich nur in Ihren Wagen setzen und wieder verschwinden.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Suko reagierte anders. Wir waren es gewohnt, auch mal schneller unsere Ausweise zu zeigen, das war bei Suko jetzt der Fall. Plötzlich hielt er seinen Ausweis in der Hand und fragte: »Können Sie lesen, junger Freund?«
    Der Kollege sagte nichts, aber er konnte lesen und er glotzte den Ausweis an.
    Dann fing er an zu sprechen. Er bekam keine normale Entschuldigung heraus. Dafür nahm sein Gesicht eine Röte an, und er fing an, schneller zu sprechen. Was er sagte, war kaum zu verstehen, weil er stark stotterte.
    »Sie sollten sich auch für die Zukunft ein wenig mehr Höflichkeit angewöhnen«, sagte ich.
    »Ja, Sir, ja …«
    Sein Kopf war noch immer rot, als wir an ihm vorbeigingen. Weit hatten wir es nicht mehr. Das Geschäft allerdings lag nicht an der Straße, sondern in einem Hof. Den erreichten wir durch eine schmale Einfahrt. Zudem sahen wir das helle Licht eines Scheinwerfers, der seinen Strahl auf eine offene Tür schickte und damit auch in den Laden des Trödlers hinein, in dem sich einige Menschen aufhielten, auch wenn es dort sehr eng war.
    Wir gingen noch nicht hinein und blieben vor der Tür stehen. Hier kannte man uns, und auch Sergeant Bellow erschien, um uns zu begrüßen. Vom Ansehen war er mir nicht unbekannt.
    »Alles hat Grippe«, sagte er, »furchtbar. Das habe ich noch nie so stark erlebt.«
    »Stimmt.«
    »Wie ist es denn bei Ihnen?«
    »Beschwören Sie es nicht«, sagte ich und fragte dann nach dem Toten.
    »Bitte, kommen Sie mit. Es ist nur etwas eng, aber wir haben alles so gelassen.«
    »Das ist gut.«
    Wir drückten uns in den Laden hinein. Es roch alt. Oder auch nach Staub, und sogar feucht. Wer hier arbeitete, der musste wirklich Spaß daran haben.
    Wir brauchten nicht sehr tief in den Laden hineinzugehen. Der Tote lag nahe des Eingangs. Es war ein älterer Mann, den es erwischt hatte und bei dem auch die Blutlache auffiel, die ihm als eine makabre Tinte gedient hatte.
    Die Zitterschrift war noch zu lesen. »Er hat die Wiege des Teufels«, wiederholte ich.
    »Ja«, sagte Bellow, »deshalb habe ich Ihnen auch Bescheid gegeben. Ich denke, dass der Chiefinspektor ebenso gehandelt hätte.«
    »Und ob«, sagte ich. »Manchmal kann man von dem alten Brummbär noch was lernen.«
    »Aber können Sie denn sagen, was es mit der Wiege des Teufels auf sich hat?«
    »Nein«, sagte ich, »das ist unmöglich. Das kann ich nicht sagen. Sie denn?«
    »Auch nicht.«
    Dann mischte sich Suko ein. »Er ist nicht nur ein verdammter Killer, sondern auch ein Dieb.«
    »Und?«, fragte ich.
    »Er hat die Wiege des Teufels mitgenommen, würde ich sagen.«
    Genau das konnte sein. In diesem Laden wurde alles Mögliche angeboten, was einem Trödler gefallen konnte. Warum nicht auch eine Wiege, die der Teufel gesegnet hatte?
    Alles war möglich. Aber es hatte keinen Sinn, wenn wir den Laden durchsuchten. Es war dem Killer um die Wiege gegangen und um nichts anderes.
    »Es wäre schon gut, wenn man wüsste, wie sie aussieht«, sagte ich mehr zu mir selbst.
    Den Satz hatte auch der Kollege Bellow gehört. »So haben wir auch gedacht, Mister
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