Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1815 - Die Wiege des Teufels

1815 - Die Wiege des Teufels

Titel: 1815 - Die Wiege des Teufels
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gefühl nicht los, dass man ihn nicht killt. Dass man ihn manipuliert, weil man ihn noch braucht. Verstehst du? Man benötigt ihn einfach.«
    »Und wofür?«
    »Einer wie er weiß viel. Man kann so einiges aus ihm herausholen, das kann ich dir sagen.«
    »Dann bist du auch nicht mehr sicher, Karina.«
    »Ha, das war ich nie. Sicherheit? Nein, nicht in der letzten Zeit. Oder nicht in der Zeit, in der wir uns kennen, John. Ich denke, das ist alles anders.«
    »Gut«, sagte ich leise. »Und was hast du getan? Ich meine, was hast du in die Wege geleitet?«
    »Nichts weiter, John. Auch wenn es dich erstaunt.«
    »Ja das erstaunt mich wirklich.«
    »Aber was soll ich machen? Ich habe keine Spur. Ich habe keinen Hinweis, wo sich Wladimir aufhalten könnte. Und ich kenne auch keinen Namen, an den ich mich halten könnte. Wohin ich auch fasse, ich fasse einfach nur ins Leere. Und daran wird sich so bald nichts ändern. Es sei denn, man greift mich an. Darauf warte ich ja. Aber man lässt mich in Ruhe. Andere würden sich freuen, ich nicht.«
    »Hast du denn keine Ahnung, wo er stecken könnte?«, fragte ich.
    »Doch, die habe ich.«
    »Aha.«
    »Sag nicht so was, John. Du wirst gleich hören, was ich damit gemeint habe. Ich denke an Rasputin. Ja, er wird dort sein. Man wird ihn zu ihm gebracht haben. Wladimir ist jemand, der einiges weiß, was für die andere Seite interessant sein könnte.«
    »Das stimmt«, gab ich zu. »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.«
    »Egal, wie die Dinge aussehen, John«, sagte sie, »wir sind die Verlierer. Und auch du hättest nichts ausrichten können, wärst du nach Moskau geflogen. Das will ich dir sagen. Das ist so, davon bin ich mehr als überzeugt.«
    »Ja, ich denke du hast recht.«
    »Gut, John, ich will auch deine Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Mal schauen, wie es weitergeht. Ich halte dich auf jeden Fall auf dem Laufenden.«
    »Sehr gut, Karina. Und bitte, steck den Kopf nicht in den Sand. Es wird schon wieder.«
    »Das denke ich auch. Aber nicht so schnell. Zudem will ich mehr wissen. Es ist nur schade, dass ich mich allein durchschlagen muss. Ohne Wladimir fühle ich mich wie ein halber Mensch.«
    »Das verstehe ich.«
    »Dann bis später mal, John, und grüße mir die Freunde.«
    »Mache ich.« Danach legte ich auf, und mein Gesicht zeigte nicht eben ein Lächeln oder Strahlen. Da konnte man von einem sehr ernsten Ausdruck sprechen.
    Ich schaute meine Freunde an, sie mich. Glenda Perkins nickte in meine Richtung und meinte mit leiser Stimme: »Schlimm, dass man sich so etwas anhören muss.«
    »In der Tat.« Ich nickte. Dabei schaute ich auf meine Handrücken und sah dort die Gänsehaut. Das Gespräch hatte mich schon mitgenommen, das musste ich zugeben. Ich fühlte mich alles andere als gut, und ich hatte mir auch Vorwürfe gemacht, dass ich nicht nach Moskau geflogen war, aber ich hätte auch nichts gerissen. Man hatte Wladimir Golenkow entführt, und das wäre auch passiert, ob ich nun dort gewesen war oder nicht.
    »Es ist schade«, sagte Suko, »aber manchmal muss man eben passen. Man kann nicht überall sein.«
    Ich stimmte ihm zu.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Glenda. Dabei schaute sie uns an.
    »Nichts«, erwiderte ich. »Wir können nichts tun. Oder willst du nach Russland fliegen und dort mit der Suche anfangen? Bestimmt nicht. Es sind auch zwei verschiedene Paar Schuhe. Wir haben hier die eine Seite und Russland ist die andere. Wir sind nicht für Russland zuständig. Das sollten wir uns immer sagen.«
    »Du hast recht«, meinte Suko.
    Glenda stand auf und verließ das Büro. An der Tür sagte sie: »Ich hole mir jetzt einen Kaffee. Willst du auch einen, John?«
    »Ja, das wäre gut.«
    Suko und ich blieben allein zurück. Mein Freund nickte mir zu. »Ganz schlechtes Karma, wie?«
    »Sieht so aus. Aber es überrascht mich eigentlich nicht. Irgendwann hat es ja so kommen müssen.«
    »Wieso?«
    »Dass einer wie Rasputin untätig bleibt, ist eigentlich nicht drin. Oder siehst du das anders?«
    »Nein.«
    »Also muss er sich was einfallen lassen. Er und Chandra bilden ein perfektes Team. Sie wollen das Land aus den Angeln heben, um selbst regieren zu können. Zwar mehr im Hintergrund, aber es könnte trotzdem gefährlich werden. Und wenn sie einen wie Wladimir Golenkow in der Hand haben, wird der ihnen sicherlich helfen können, auch wenn diese Hilfe unter einem Druck geschieht.«
    »Er ist wertvoll für sie.«
    »Und ob.«
    Suko lächelte mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher