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1813 - Königin der Knochen

1813 - Königin der Knochen

Titel: 1813 - Königin der Knochen
Autoren: Jason Dark
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Pfarrer habe ich dann die vielen Hinweise auf die letzten Jahrhunderte entdeckt. Da bin ich natürlich süchtig geworden.«
    »Das kann ich mir denken«, meinte Bill und schaute danach mich und dann Suko an. »Was sagt ihr? Wo können wir den Hebel ansetzen?«
    »Auf dem Friedhof und der Gruft, in der Isabellas Gebeine bestattet sein sollen«, sagte Suko.
    Bill stimmte sofort zu. »Das sehe ich auch so.«
    »Müssen wir weit fahren?«, fragte ich.
    »Nein«, erwiderte Percy Miller, »weit ist es nicht. Er befindet sich direkt hinter dem Ort. Wie gesagt, es soll dort früher mal eine Ansiedlung gegeben haben. Jetzt liegt der Friedhof einsam im Gelände.«
    »Den werden wir uns vornehmen«, sagte ich.
    Auch Suko und Bill waren einverstanden. Der Konstabler sagte nichts. Dafür wollte Percy Miller noch eine Frage loswerden.
    »Bitte, ich will ja nicht als zu neugierig dastehen, aber was interessiert Sie an dieser Frau?«
    »Die Waffe«, sagte ich.
    »Ist das alles?«
    »Nun ja, wir fragen uns, warum man sie raubte. Und dabei sogar noch über Leichen ging. Drei Tote haben die Gangster hinterlassen. Für wen war das Schwert bestimmt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Es gibt nur eine Person, die infrage kommt.«
    »Isabella?«
    »Wer sonst?«, erwiderte ich.
    Jetzt wollte Percy Miller lachen. Er tat es nicht. Er hielt den Mund geschlossen, dachte einen Moment nach und fragte dann: »Was kann denn eine seit langer Zeit Tote mit einem Schwert wollen?«
    »Nichts.«
    »Eben, dann war alles umsonst?«
    »Möglich«, sagte ich. »Aber wir wollen auf Nummer sicher gehen. Manchmal können Tote auch sehr lebendig sein.«
    Er schüttelte den Kopf und zog ein Gesicht, dessen Ausdruck kaum beschrieben werden konnte.
    »Das ist doch nicht Ihr Ernst?«
    »Doch, ist es. Zumindest möchten wir hier in der Nähe die drei Ritter finden, die das Schwert geraubt haben. Für sie selbst ist es unwirksam. Sie müssen es irgendwo loswerden, und zwar an eine Person, die etwas damit anfangen kann.«
    Miller lachte. »Eine Tote, wie?«
    Ich lachte nicht. Dafür sagte ich: »Nicht alles, was tot ist, das ist auch wirklich tot.«
    Miller erwiderte nichts. Er stellte mir auch keine Frage mehr. Dafür schaute er den Konstabler an und flüsterte: »Verstehst du das alles mit tot oder nicht tot?«
    »Kaum.«
    »Ich gar nicht.«
    Jetzt wurden wir wieder angesprochen. »Was Sie da vorhaben, das kann nicht normal sein. Das gehört ins Reich der puren Fantasie.«
    »Wenn Sie das meinen«, sagte Bill.
    »Sie denn nicht?«
    »Wissen Sie, Mister Miller, wir sind es gewohnt, uns selbst zu überzeugen und uns ein Bild zu machen. Das ist alles. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen.«
    »Schon gut.«
    Dem Konstabler war anzusehen, dass er sich überfordert fühlte. Er schien nicht zu wissen, wohin er schauen sollte.
    Ich sprach ihn noch mal an. »Und Sie haben in den letzten Stunden oder gestern hier keine Fremden gesehen?«
    »Dann hätte ich es Ihnen gesagt.«
    »Klar, das ist schon gut.«
    »Wollen Sie denn jetzt losfahren, Mister Sinclair?«
    »Ja, warum nicht.«
    »Weil es gleich dämmrig und dann dunkel wird. Das sollten Sie sich überlegen.«
    Ich wollte eine Antwort geben, kam aber nicht dazu, denn Percy Miller war schneller.
    »Ich werde jetzt gehen. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Tut mir leid.«
    »Danke, Sie haben uns sehr geholfen.«
    »Und wenn Sie Isabella sehen, dann grüßen Sie die Frau von mir.« Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören gewesen. Er sagte auch nichts mehr, drehte sich um und ging davon.
    Suko kam direkt zur Sache. »Bitte, Kollege, wie müssen wir denn fahren, um den Friedhof zu erreichen?«
    »Na ja, es ist kein direkter Friedhof, das muss ich Ihnen auch noch sagen.«
    »Was ist es dann?«
    McSwan kratzte sich am Kopf. »Es ist in der Landschaft ein Stück Abwechslung. Da steht noch als Ruine der Rest eines Durchgangs. Dahinter oder davor, je nachdem aus welcher Richtung Sie kommen, können Sie dann auf das Gräberfeld schauen. Feld stimmt auch nicht. Es sind recht wenige Gräber.«
    »Und die stammen alle von früher?«
    »Ja, Sir, alle. Wäre die Stadt dort gebaut worden, hätte es gepasst.«
    »Aber man hat sich anders entschieden.«
    »Ja.«
    »Kennen Sie auch die Gründe?«
    »Und ob ich die kenne. Später hat man herausgefunden, dass der Boden zu sumpfig war.«
    »Klar, das ist ein Argument.«
    Wir schauten noch mal zum Fenster hin. Hinter der Scheibe dämmerte es. Es war besser, wenn wir uns in den Wagen setzten und
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