Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1813 - Königin der Knochen

1813 - Königin der Knochen

Titel: 1813 - Königin der Knochen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ließ.
    Als wir uns auf eine Brücke zu bewegten, da wurde er noch dicker und stieg von unten her in die Höhe, denn unter der Brücke floss ein Bach. Vor der Brücke und etwas versetzt stand die Plakatsäule. Auch sie wurde von den Nebelschwaden umwoben. Die dort angebrachte Reklame verschwamm auch, da waren kaum mehr Farben zu sehen, alles ging über in ein Grau.
    Nicht weit von der Säule entfernt senkte sich das Gelände etwas. Danach begann ein schmaler Spazierweg am Fluss entlang und am Beginn stand ein kleines Haus mit einem flachen Dach.
    Es war ein Kiosk!
    Eine Bude, die um diese Zeit nicht mehr besetzt war. Die Säule und die Bude trennten nicht mal zehn Meter. Ich umrundete die Säule und fand nichts.
    Suko war am Beginn der Brücke stehen geblieben und stützte sich am Gelände ab.
    »Und?«, fragte er.
    Ich winkte ab. »Nichts, keine Spur.«
    »Das habe ich mir gedacht. Wir sind zu spät gekommen. Der Ritter ist bestimmt unterwegs …«
    »Kann sein.«
    »Glaubst du nicht?«
    Ich war schon skeptisch. »Wo sollte er denn hingegangen sein?«
    »Kennst du seine Pläne?«
    »Leider nicht.«
    Suko löste sich von seinem Platz. »Ich habe mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Ich glaube nicht, dass wir nur nach einem Ritter suchen müssen. Ich kann mir vorstellen, dass auch die beiden anderen Killer mitgekommen sind.«
    »Ja, fragt sich nur, wo wir sie suchen sollen.«
    »Nicht mehr auf dem Friedhof.«
    »Und was ist mit der Knochen-Königin?«
    »Die steht auf einem anderen Blatt.«
    Wir waren beide recht ratlos. In einem fremden Ort zu stehen, in dem die Sicht zudem von Nebel verdeckt wird, ist nicht eben das, was man sich wünscht. Möglicherweise waren wir woanders besser aufgehoben, aber das musste man sehen.
    Ich wollte mich in Bewegung setzen und zurückgehen. Dabei schaute ich an der Säule vorbei und warf rein zufällig einen Blick auf den verlassenen Kiosk.
    Da sah ich die Bewegung.
    Dort war jemand.
    Das konnte ganz harmlos sein, musste aber nicht, und so wartete ich noch einige Sekunden ab. Die Bewegung wiederholte sich nicht. Ich war mir allerdings sicher, dass ich mich nicht geirrt hatte, und wollte Suko schon Bescheid geben, doch ich überlegte es mir anders. Ich ging auf den Kiosk zu.
    »Wo willst du hin?«, rief Suko.
    »Nur mal was schauen.«
    »Am Kiosk?«
    »Ja.«
    Ich musste noch den Rest der Strecke gehen, um die Frontseite zu erreichen. Dort befand sich die Tür. Aber so weit musste ich nicht gehen, denn das Schicksal hatte etwas anderes mit mir vor.
    Ich hörte noch ein leises Scheppern, dann tauchte die Gestalt mit dem Helm schon vor mir auf, um mich niederzuschlagen …
    ***
    Es passte dem Reporter nicht, Wächter für die beiden Männer zu spielen, doch ihm blieb keine andere Wahl. Er musste es tun, und es konnte sein, dass es sogar der bessere Job war, denn wenn er aus dem Fenster schaute, musste er feststellen, dass sich eine Dunstsuppe gebildet hatte, die immer dichter wurde.
    »Möchten Sie noch einen Kaffee?«, fragte McSwan.
    »Danke, jetzt nicht.«
    »Auch gut. Und worauf warten wir?«
    »Was wäre Ihnen denn am liebsten?«, fragte Bill.
    »Das kann ich Ihnen sagen. Darauf warten, dass alles locker vorbei geht.«
    »Wunderbar. Da stoßen wir in ein Horn.«
    Percy Miller hatte bisher nichts gesagt. Jetzt aber meldete er sich. »Was wird denn sein, wenn plötzlich einer dieser Ritter hier im Raum steht? Was meinen Sie?«
    »Das wird nicht passieren«, sagte der Konstabler.
    »Bist du dir sicher?«
    »Ich denke schon.«
    »Ich aber nicht.« Percy Miller schüttelte den Kopf.
    »Wieso denn nicht?«
    »Ich habe so ein komisches Gefühl. Es kann durchaus sein, dass wir hier in der Falle sitzen.«
    »Quatsch. Diese komischen Ritter können doch gar nicht wissen, dass wir Unterstützung bekommen haben.«
    »Ach? Meinst du?«
    »Ja, das meine ich.«
    Miller winkte ab und ging zum Fenster. Er schaute nach draußen, ohne etwas zu sehen, denn der Nebel war zu dicht.
    Bill Conolly stand auf und begann mit einem Rundgang durch das Büro. Er konnte einfach nicht sitzen bleiben und musste sich bewegen. Das tat der Konstabler nicht. Er saß auf seinem Platz und ließ den Reporter nicht aus den Augen.
    Schließlich fragte er: »Was halten Sie denn von der ganzen Sache? Denken Sie auch wie Ihre Kollegen?«
    »Ja.«
    »Aber das ist doch nicht normal, meine ich. Alles, was hier passiert ist, kommt mir unnormal vor. Oder sehen Sie das anders? Man kann doch nicht von einem normalen Kriminalfall
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher