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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot
Autoren: Unbekannt
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vor, daß wir über den Pilzdom von Trokan am ehesten ans Ziel kommen. Gib mir noch einen Monat, Greg. Wenn sich innerhalb dieser Frist nichts Entscheidendes tut, werde ich dich unterstützen. Abgemacht?"
    „Ein Monat!" Minen sagte es sehr bedächtig. „Weißt du, was in dieser Zeit alles passieren kann?"
    Aber er gab sich mit dieser Bedingung zufrieden und verließ grußlos das Büro.
    Myles blickte versonnen aus dem Panoramafenster ins Freie, das nur durch einen transparenten Energievorhang geschützt war, der die leichte Brise abhielt, die über Westophir wehte. Er hatte einen grandiosen Ausblick.
    In der einen Richtung sah er die Skyline mit den futuristischen Gebäuden von Port Arthur, die moderne, noch dünn besiedelte Metropole, die sie in wenigen Jahrzehnten förmlich aus dem Nichts gestampft hatten. In der anderen Richtung konnte er, drei Kilometer entfernt, die mobile Servicestation Dock II mit dem Wrack des Igelschiffes sehen.
    Myles Kantor brannte darauf, das Wrack zu untersuchen.
     
    *
     
    Port Arthur lag an der Westküste des afrikagroßen Südkontinents Ophir. Die futuristischen Gebäude lagen verstreut in weiten Parkanlagen eingebettet, durch, die verschlungene Fußwege führten. Alle Pflanzen der Parks entstammten der heimischen Flora, die an Exotik und Pracht kaum zu überbieten war. Allerdings waren sie auf eine Art kultiviert worden, daß sie ihre Gefährlichkeit verloren; die Biologen hatten ihnen gewissermaßen den Stachel gezogen. Selbst fleischfressende Arten waren nicht so aggressiv wie in freier Natur sie wurden auch regelmäßig gefüttert, so daß sie stets satt und träge waren.
    Die schnurgeraden energetischen Förderbänder, durch die die einzelnen Gebäude miteinander verbunden waren, durchzogen in mindestens zwanzig Metern Höhe den Himmel und unterteilten ihn in ein geometrisches Netzwerk von Quadraten. Luftgefährte oder Bodenfahrzeuge sah man dagegen im Luftraum von Port Arthur keine. Wer rasch an ein entfernteres Ziel wollte, benutzte das gut ausgebaute Transmitternetz, das sich über alle öffentlichen Objekte erstreckte und auch zu vielen entlegenen Oden von Camelot führte.
    Jeder der 500.000 Cameloter hatte in Port Arthur einen Wohnsitz, auch wenn nie mehr als ein Drittel davon gleichzeitig in der Hauptstadt anzutreffen war. Entsprechend wenig Betriebsamkeit herrschte tagsüber zwischen den Gebäuden. Die Bewohner von Port Arthur hatten kaum Zeit zum Müßiggang. Jeder Cameloter hatte seine Vollbeschäftigung in unterschiedlichen Arbeitsbereichen - das reichte von der Gartenpflege über die Planetenverwaltung bis zum Raumschiffbau. Der Planet war noch immer in der Aufbauphase begriffen, trotz der beachtlichen Leistungen auf technischem Gebiet.
    Port Arthur war noch weiter ausbaufähig, bis zu einer Viel-Millionen-Metropole. Rings um die bebaute Fläche gab es einen zehn Kilometer breiten Grüngürtel. Der Raumhafen und die Service-Stationen, in der Regel als Trockendocks verwendet, und auch die Werftanlagen, in denen unter anderem die Einzelteile der GILGAMESCH gefertigt worden waren, lagen im Osten außerhalb dieses Grüngürtels.
    Es gab insgesamt vier Service-Stationen, mit der Bezeichnung Dock Ibis IV Jede von ihnen bedeckte eine kreisrunde’ Fläche mit einem Durchmesser von 1200 Metern und könnte Raumschiffe bis zu dieser Größe aufnehmen. Es handelte sich dabei um mobile, raumtaugliche Plattformen, die bei Bedarf im freien Raum eingesetzt werden konnten. Dock II wurde zur Zeit für die Untersuchung des wracken Igelschiffes zweckentfremdet.
    Myles Kantor begab sich per Transmitter hin.
     
    *
     
    Das Wrack schwebte auf Antigravfeldern wenige Meter über dem Boden. Es wurde von einer Vielzahl unterschiedlichster Gestalten wie von Mücken umschwärmt. Das technische Personal setzte sich aus Vertretern nahezu aller Milchstraßenvölker zusammen. Ausschlaggebend war die richtige Gesinnung.
    Auf Camelot fanden sich sogar Veteranen von der BASIS, die nach der Rückkehr von der zweiten ComaExpedition von der LFT in Pension geschickt worden waren, weil es für sie angeblich keine Verwendung mehr gab, obwohl sie durchweg ausgezeichnete Fachkräfte waren; immerhin waren bei der Auslese für die Coma-Expedition strengste Maßstäbe angelegt worden.
    Einer dieser Veteranen war Cyrus Morgan, der mittlerweile 140 Jahre alte ehemalige Chefwissenschaftler von der BASIS. Obwohl sein Hauptinteresse der Astronomie galt, hatte er sich in den Jahren auf der BASIS zu einer umsichtigen
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