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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot
Autoren: Unbekannt
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sagte Myles, auf ihren schwarzen Humor eingehend. „Du bist mir zu schade, um den Speisezettel eines Igel-Wesens aufzubessern. Wenn ihr die Simulation habt, möchte ich sie sehen."
    „Und vergiß nicht, wer den Zell-Lappen gefunden hat, Arfe!" erinnerte David Golgar abschließend.
     
    *
     
    Als sie zum erstenmal nach Port Arthur kam, war das HQ-Camelot noch ein flacher, unansehnlicher Gebäudekomplex, in dem die Zellaktivatorträger die nötigsten technischen Einrichtungen untergebracht hatten.
    Hier wurde sie von den Vandemar-Schwestern unterrichtet. Hier zeigten sie ihr auch die holografische Modellstadt.
    Und darin konnte sie sehen, daß das HQ-Camelot einst eine siebzehnstufige Pyramide mit einer Seitenlänge von einem Kilometer sein würde, in dem 1000 Leute beschäftigt sein würden und zu dessen Zentrum nur die Zellaktivatorträger Zutritt hatten. An das HQ würde sich das Forschungszentrum von Myles Kantor anschließen Myles Kantor, den es immer wieder für länger ins Solsystem, ins Forschungszentrum Titan zog, wo er Kallia Nedrun nahe sein konnte.
    Sie erinnerte sich später gut daran, daß die Zellaktivatorträger in den Anfängen in einfachen Kreuzern durch die Milchstraße flogen, die ihnen Homer G. Adams über seine Handelsorganisation TAXIT beschaffte.
    Später bauten sie eigene Raumschiffe und hatten Pläne für ein großes gemeinsames Schiff vorliegen, das aus dreizehn autarken Modulen bestehen sollte. Diese Pläne bekam sie jedoch nie zu Gesicht. Sie waren geheim.
    Als sie ihre Ausbildung als Sicherheitstechnikerin abgeschlossen hatte, wechselte sie auf den Kontinent Bonin über. Dort stand ein modern eingerichtetes Werk, indem hauptsächlich Ortungs- und Prüfgeräte erzeugt wurden. Sie war stolz darauf, daß sie am Sicherheitssystem für das Ceres-System mitarbeiten konnte. Auf Bonin war sie ihrem Vater Rudy sehr nahe und besuchte ihn in seiner Klause, wann immer sie es einrichten konnte.
    An ihrer Arbeitsstätte lernte sie den jungen Attaca Meganon kennen, der im Jahre ‘51 nach Camelot gekommen war und es zum Wissenschaftlichen Leiter an Bord von Myles Kantors GILGAMESCH-Modul ENZA gebracht hatte.
     
    3.
     
    Das alte Jahr verabschiedete sich mit einem Paukenschlag: mit einer unheimlichen Bedrohung für die Völker der Milchstraße, deren wahre Ausmaße noch lange nicht abzusehen waren.
    Dorothea Ringent hätte sich keinen schlimmeren Ausklang vorstellen können.
    „Ein glückliches, neues Jahr, Thea", prostete Corben Matala ihr zu. „Es kann nur besser werden."
    „Auf ein Besseres, Corby!"
    Thea hob ihr Glas linkisch in seine Richtung, es lag wie ein Fremdkörper in ihrer Hand. Die alte terranische Sitte, das neue Jahr mit prickelndem Sekt zu empfangen, war ihr lästig - alkoholische „Stimmungsmacher" waren ihr überhaupt ein Greuel. Sie machte gute Miene, um den anderen die Laune nicht zu verderben. Aber bei der Sache war sie nicht.
    „Na, Mädchen, Kopf hoch!" versuchte Corby sie aufzuheitern. „Du machst es durch Trübsalblasen nicht besser. Es ist schließlich auch niemandem geholfen, wenn du den Schmerz des Universums auf deine Schultern lädst und zu deinem persönlichen Anliegen machst. Komm schon, Thea, lächle!"
    „Es wäre mir lieber, gerade jetzt besinnlich sein zu dürfen."
    Corben Matala war eigentlich ein netter Kerl. Ein guter Ingenieur und ein Kamerad, auf den man sich verlassen konnte, auch eine Frohnatur. Sie arbeiteten am Simulator gut zusammen, hatten für die Sicherheitsanlagen des Ceres-Systems einige wertvolle Beiträge geleistet. Retuschen und Verfeinerungen bloß, aber diese konnten letztlich entscheidend dafür sein, daß Camelot unentdeckt blieb. Thea war als technische Zeichnerin bloß seine Assistentin. Er behandelte sie jedoch gleichberechtigt, kehrte nie den Boß heraus.
    Sensibilität in privaten Dingen konnte man Corby jedoch nicht gerade nachsagen. Das - und weniger der Altersunterschied - war einer der Gründe, warum Thea es vermied, mehr als Freundschaft zwischen ihnen aufkommen zu lassen. Bei der Arbeit nahm sie ihn, wie er war; sie schätzte sein Können, und manchmal konnte sie über ihn auch lachen..
    Aber nun, in den letzten Minuten des Jahres 1288 NGZ, war ihr nicht nach Lachen zumute. Die letzten Sekunden wurden von allen mitgezählt, und als ein Tusch das Neujahr ankündigte, schaltete irgendein Witzbold die Lichter aus, und alle in der Werft fielen einander ausgelassen um den Hals. Thea entzog sich der allgemeinen Abknutscherei ins
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